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「 Kapitel 6 」

Sofort sprang Ilèyn von ihrem Ast, hinunter auf den nächsten, bis sie fast unten war. Einer der Trolle taumelte direkt auf sie zu, doch sie wich behände aus und zog einen überforderten Zwerg mit einer Zwille in der Hand auf die Füße.
Dieser starrte sie an, als hätte er einen Geist gesehen. Ilèyn erwiderte den Blick kurz, bevor sie sich zu Eichenschild durchschlängelte.
"Steckt sie in die Säcke!", brüllte gerade der eine Troll.
Ilèyn rannte fast in Bilbo hinein, welcher sich gerade zu den Ponys aufmachte.
Die Zwergin musste auf ihren Bogen verzichten und zog ihre Kampfmesser. Mehrfach musste sie die Hände der Trolle abwehren, welche versuchten nach ihr zu greifen. Eichenschild stand mit einigen seiner Kameraden zusammen, einer von ihnen half dem Zwerg, welchem Ilèyn gerade eben erst aufgeholfen hatte, erneut auf die Füße. Ilèyn flitzte zu Eichenschild, als der braunhaarige Zwerg nach Bilbo rief. Er wollte vorpreschen, doch Eichenschild hielt ihn zurück. Auch die Zwergin drehte sich nun um.
"Schmeißt die Waffen weg.", befahl einer der Trolle. Er und ein weiterer Troll hatten Bilbo an Armen und Beinen gepackt und hielten ihn den Zwergen vor die Nase.
"Sonst reißen wir ihn auseinander."
Ilèyn zog einen Pfeil und legte ihn an.
"Haltet ein!", kam eine düstere und strenge Stimme hinter ihr. Als sie sich langsam umdrehte, sah Thorin sie böse an.
Missmutig steckte dieser sein Schwert in den Waldboden und seine Gefährten taten es ihm unsicher gleich. Ilèyn ließ langsam ihren Bogen sinken und warf ihre Dolche zu Boden.
Der dritte Troll trampelte zu den Ponys und fischte einige derbe Baumwollsäcke hinter dem Zaun hervor.
Einen nach dem anderen steckte der Troll die Zwerge in die Säcke und verschnürte sie gut. Die Zwerge ließen während dieser ganzen Prozedur Beschimpfungen von sich hören und wehrten sich gegen den brutalen Griff des Trolls.

Ilèyn wurde als letzte in einen der Säcke befördert und rücksichtslos auf den gestapelten Berg aus verschnürten Zwergen geworfen. Sie stöhnte kurz auf, als sie bäuchlings auf den Zwergen aufkam und sich deren Ellenbogen oder Schultern in ihre Rippen bohrten.
Mit dem Gesicht nach unten bemerkte sie den Blick von dem Hobbit, welcher etwas weiter unten auf dem Waldboden lag. Er erkannte sie wieder, das sah sie ihm an. Und auch wenn der Respekt oder die Angst in seinem Blick vorherrschte, entdeckte sie einen Funken Dankbarkeit darin.
"Habt Dank...", sagte er leise.
Ilèyn blickte ihn kurz unschlüssig an. Dann verzog sie ihren Mund und nickte kurz, so gut es ging.
"Keine Ursache.", murmelte sie.
Um sie herum stampften die Trolle, stapelten Feuerholz, um das Feuer möglichst groß zu halten. Die Trolle stellten ein Holzgestell auf, darüber legten sie einen drehbaren Stab. Nun begannen sie ein paar der Zwerge aus den Säcken zu befreien und an den Stab zu binden.
Wie ein Spieß wurden die Zwerge nun über dem Feuer gedreht, dabei winselten und schimpften sie.
Während die Zwerge über dem Feuer gedreht wurden, erläuterten die Trolle ihre bevorzugte Zubereitungsweise ihrer Beute.
"Vergiss die Gewürze.", kam es von einem der drei, "Wir haben nicht ewig Zeit. Es wird bald Tag. Beeilen wir uns, ich hab nämlich keine Lust zu Stein zu werden."
Ilèyn, welche mittlerweile am Boden lag, neben einem alten, weißhaarigen Zwerg wanderte mit ihrem Blick zu Bilbo, welcher plötzlich zu rufen begann.
"Wartet! Ihr macht gerade einen furchtbaren Fehler!"
Der Hobbit richtete sich auf und hüpfte auf die Feuerstelle zu.
"Ich... ich meinte, was die Gewürze angeht!", sagte er angestrengt.
"Ja?", Der Koch-Troll beugte sich zu dem Hobbit hinunter, "Was ist mit den Gewürzen?". fragte er skeptisch.
Ilèyn verstand den Plan des Hobbits sofort.
"Habt ihr mal an denen gerochen?", fragte sie laut. Der Blick der Trolle und des Hobbits, einschließlich aller anwesenden Zwerge wanderten zu ihr. Sie schaffte es, auf die Beine zu kommen und hüpfte neben Bilbo.
"Da braucht ihr schon was kräftigeres als Salbei, wenn die auf den Teller kommen sollen."
Direkt nachdem sie geendet hatte, wurde Protest unter den Zwergen laut. Bilbo und Ilèyn wechselten einen vielsagenden Blick.
Einer der beiden Trolle, welche den Stab über dem Feuer drehten meldete sich zu Wort.
"Was weißt du schon vom Kochen von Zwergen?", fragte er vorwurfsvoll.
"Halt die Schnauze!", wies der Koch-Troll seinen Kameraden zurecht, "Lass den... Kleister Dings Meisterhobbit und seine Freundin ausreden."
"Das Geheimnis beim Zwerge Kochen liegt darin...", hob Herr Beutlin an, jedoch stockte er.
"Ja?", fragte der Troll eindringlich, "Kommt schon. Verratet uns das Geheimnis!"
"Ja, machen wir doch!", entgegnete Bilbo und sah Ilèyn hilfesuchend an.
"Das Geheimnis ist...", hob er an, sein Blick wanderte zu den in den Säcken verschnürten Zwergen.
"Sie erstmal zu häuten!", warf Ilèyn kurzsichtig ein.
"Was?", rief einer der verschnürten Zwerge. Bilbo sah Ilèyn schockiert an, diese blickte gequält zurück, während die Zwerge erneut lautstark anfingen zu protestieten.
"Das vergess ich dir nicht, das vergess ich dir nicht!", Ein glatzköpfiger Zwerg zeigte drohend mit dem Finger auf Ilèyn.
"Das ist doch alles bloß dummes Geschwätz.", kam es da von dem Troll am Feuer, "Ich hab schon viele mit Haut dran gegessen, ich sag wir verdrücken die so wie sie sind."
"Er hat Recht!", pflichtete der erkältete Troll bei, "Ein Happen roher Zwerg kann nie schaden."
Er griff in die Gruppe der Zwerge, welche noch am Boden lagen und hob den wahrscheinlich voluminösesten Zwerg heraus, welchen Ilèyn je gesehen hatte.
"Bombur!", rief einer der Zwerge über dem Feuer.
Der Troll hielt den Zwerg über seinen geöffneten Mund.
"Frisch und knackig.", sagte er.
"Nimm nicht den da, der ist verseucht!", rief Bilbo plötzlich.
"Was ist der?", fragte der Troll am Feuer verdutzt.
"Ja!", rief Ilèyn, "Er... er hat Würmer in seinen... Gedärmen."
Sie wechselte erneut einen Blick mit Bilbo, als der Troll den Zwerg angeekelt zurück auf den Boden fallen ließ.
"Verseucht sind sie alle zusammen!", fuhr Bilbo fort, "Sie sind völlig verwurmt, bis oben hin. Widerliche Angelegenheit, ich würde das nicht riskieren, ehrlich."
"Würmer, hat er Würmer gesagt?", Ilèyn wandte sich um, ein Zwerg mit grauem Haar hatte das Wort ergriffen. Der junge braunhaarige Zwerg schimpfte nun weiter.
"Wir haben keine Würmer! Du hast selber Würmer!"
Bilbo und Ilèyn sahen sich ratlos an. Plötzlich verstummte das Gebrüll.
"Ich... ich hab Würmer so dick wie mein Arm!", rief nun auf einmal der selbe grauhaarige Zwerg.
"Meine Würmer sind die absolut Größten, ich hab riesige Würmer!", stieg der Braunhaarige mit ein und auch die Zwerge über dem Feuer begannen, von ihren angeblichen Parasiten zu erzählen.
Die Trolle wechselten unschlüssige Blicke.
"Ja und was sollen wir jetzt machen?", fragte der eine und trat vor Ilèyn und Bilbo, "Alle wieder laufen lassen?"
"Naja...", Bilbo hob gerade zu seinem nächsten Satz an, als der Troll ihn unterbrach.
"Denkst du etwa, ich weiß nicht was ihr vorhabt?", Er stieß die beiden mit seinen großen Fingern zurück.
"Diese kleinen Frettchen denken, dass wir Narren sind!"
"Frettchen?", fragte Ilèyn empört.
"Narren?", kam es von einem Troll.
"Der Tag soll euch treffen!", Ein großer Mann mit spitzem Hut erschien auf dem Felsen neben der Lichtung, seinen Stab in Händen.
"Der Zauberer.", murmelte Ilèyn.
"Wer ist denn das?", fragte der eine Troll.
"Keine Ahnung.", antwortete der andere.
"Können wir den auch essen?", fragte der Dritte.
In diesem Moment erhob der Zauberer seinen Stab und ließ ihn auf dem Felsen unter ihm niedergehen, woraufhin dieser neben ihm zerbarst. Das gleißende Sonnenlicht strömte durch den entstandenen Spalt und erhellte die Lichtung auf eine fast brutale Art und Weise. Alle drei Trolle stießen einen gewaltigen Schmerzensschrei aus. Ilèyn musste die Augen fest zusammenkneifen, als sie gegen das Licht anblinzelte, beobachtete sie die riesigen Gestalten, wie sie sich krümmten und wanden, unter Gestöhne und Gebrüll, bis sie schlussendlich zu festem Stein erstarrten.
Ilèyn machte große Augen. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Die Zwerge begannen zu jubeln, Ilèyns Blick wanderte nach oben auf den Felsen.
Gandalf, dachte sie.
Genau im richtigen Moment.

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