„Die meisten von uns sind da so reingerutscht, Cierra, wir...wir konnten ab einem gewissen Punkt nicht mehr zurück. Bist du einmal drin, bist du drin." Eric schienen meine Worte nachdenklich gemacht zu haben, was ich nachvollziehen konnte. 

„Genauso wie ich jetzt, oder?  Ich werde nie mehr zu meinem alten Leben zurück können, oder? Ich bin schon viel zu tief drin in alle dem..." sagte ich und wusste bereits ohne eine Antwort, dass meine Vermutung zutraf. 

Ich würde nie mehr zu meiner Mutter und zu meinen vielen Jobs und wenigen Freunden zurück können. Nie mehr auf Emma aufpassen, während sie auf dem Spielplatz auf der Schaukel sass und nie mehr den Bus verpassen, weil mich mein Chef wieder extra Arbeiten machen liess. 

Diese Zeiten waren Geschichte. 

Die Cierra aus jener Zeit war Geschichte und alles, was passiert war, nur noch ein Teil meiner Erinnerungen.

„Es tut mir leid," sagte Eric aufrichtig, „wenn ich damals in dieser Nacht ni-"

„Nein," unterbrach ich ihn sofort und stand auf, um mich vor ihn hin zu stellen, „du musst dich nicht dafür entschuldigen. Für so etwas muss sich niemand entschuldigen! Du hast meine Hilfe gebraucht und ich habe sie dir gegeben, weil es das ist, was jeder Mensch tun sollte. Und wenn das der Preis ist, den ich dafür zahlen muss, dann werde ich ihn zahlen und immer wissen, dass es das alles wert war."

Eric legte seine Arme um mich und zog mich in eine Umarmung, die ich so dringend nötig hatte. Nach einigen Sekunden räusperte sich jedoch Tristan neben uns, der immer noch im Zimmer stand und uns beide mit einem seltsamen Blick beäugte: „Sorry, dass ich diesen Moment unterbrechen muss...aber Cierra, ich muss dich jetzt etwas fragen, dass du mir ehrlich beantworten musst. Was war da zwischen dir und dem Anführer der Red Moons?"

Ich entfernte mich von Eric und sah Tristan an, der auf eine Reaktion von mir wartete, aber ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte. Es gab so vieles, dass ich selbst daran nicht verstand, so vieles, das keinen Sinn ergab. 

„Ich-ich weiss es nicht, wenn ich ehrlich bin. Er verwirrt mich, selbst jetzt noch, wo er gar nicht hier ist. Und vergessen wir nicht die Tatsache, dass er mich im Stich gelassen hat. Aber-aber trotz alle dem kann ich ihn nicht hassen. Und um die Wahrheit zu sagen, haben wir uns sogar geküsst."

Tristan war nicht wirklich überrascht von meinem Geständnis, ganz anders Eric, der etwas verletzt wirkte, es aber versuchte zu verbergen. Er fing sich wieder und sah danach beunruhigt zu seinem Kumpel herüber. 

„Das ist nicht so gut," sagte er nachdenklich, „Cierra, du darfst das niemandem sagen, ausser uns. Das könnte dich in Gefahr bringen. Mein Bruder, mit dem kann man nicht reden, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat und wenn er denkt, dass Fynn sich für dich interessiert, dann..."

„Wird er mich gegen ihn verwenden," beendete ich den Satz für ihn und die beiden Black Devils stimmten mir zu. 

Na super, jetzt brachte mich Fynn selbst in Gefahr und auch wenn er nicht hier war, brachte er mich in Gefahr. Das wurde immer besser und besser. 

Es gab wohl einfach keine sichere und einfache Lösung für mich. 

„Genau, und dir selbst wird das hier auch keinen besseren Aufenthalt bringen, schliesslich wirst du länger hier bleiben." Tristans Worte stimmten mich trauriger, als ich mir anmerken lassen wollte. War ich nun wirklich ein Teil der Black Devils, oder wie würde das jetzt ablaufen? Würde ich einfach hier bleiben oder konnte ich wieder gehen, wenn ich wollte?

Aber wo würde ich überhaupt hingehen, wenn ich gehen dürfte? Zu den Red Moons? Nein danke. 

„Wie-wie lange werde ich denn hier bleiben?" fragte ich nervös nach. 

Gangs - Taken Innocence Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin