wo ein Ende ist ist auch ein Anfang

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2 Monate später

Die warme Luft wehte sanft über die tauenden Gräser und ließ die kahlen Bäume leicht erschaudern welche schon längst den ganzen Schnee abgeworfen hatten.
Ein kleiner Schotterweg führte durch die blühende Landschaft hindurch und man konnte laut das laute Knirschen der Steine hören als jemand mit Halbschuhen langsam über sie drüber lief und dabei unablässig einen Stein vor sich her kickte.

Wind ließ das alte eiserne Tohr laut aufquitschen als es langsam aufgestoßen wurde und somit den Weg zu der Umzeunten Anlage öffnete. Mit langsamen Schritten ging eine Person langsam an all den vielen alten Steinen vorbei welche schon an vielen stellen mit Moss bedeckt waren sodass man die Inschrift kaum noch sehen konnte.
Etwas weiter hinten vor einem etwas kleineren Grab blieb sie stehen und ließ sich langsam auf das etwas nasse Gras fallen.
Der Bluem Strauß den sie in ihrer Hand hatte und so wunderschön dufteten, legte sie mit leichten zittern vor den Stein wo sie sofort etwas Farbe in die Landschaft brachten. Es waren kleine Lilien die gerade erst frisch gepflückt wurden und daher noch so schön wie e und je aussahen, mit ihren leicht violetten Blättern die sich an den Rändern zu einem sanften rosa färbten.

Wind kam auf und ließ die weiß schwarzen Haare des Mädchens aufwirbeln und lud sie zu einem Tanz ein.

Mit einem unbestimmten Blick in den Augen sah ich langsam auf das Grab hinab. Meine Hände zitterten wie Espenlaub weshalb ich sie in meinen Taschen versteckte.
Ich wollte nicht noch mehr weinen, das hatte ich schon genug in letzter Zeit. Es war endlich Zeit abzuschließen.
Ich wischte mir einmal schnell mit den Handrücken über die geschwollenen Augenlieder und richtete meine Aufmerkamskeit wieder den Blumen welche ich schön ordentlich auf dem Grab ausbreitete.

Es sieht aus wie eine kleine weiche Decke. Schoss es mir durch den Kopf und ich musste bei diesem Gedanken leicht lächeln.
Auch wen ich diese Person nie wieder sehen würde, wüsste ich das sie immer an einem schönen Ort sein würde.
Mein Blick schweifte über meine tauende Umgebung. Etwas weiter weg konnte ich das leise plätschern eines kleinen Bächlein hören, welches den schmelzenden Schnee in sich aufgenommen hatte und daher mehr Wasser brachte als sonst.

Große Kiefern umrundeten den kleinen Friedhof und schützen vor all diesen Blicken der Menschen. Ich wollte nicht das mich jemand so niedergeschlagen sah, das war ich die letzten Wochen schon genug gewesen.
Seit ich es endlich geschafft hatte von den Schatten zu fliehen und mein Rudel wiederzusehen konnte, hatten mich zwei gespaltene Gefühle begleitet. Einerseits war ich verdammt froh endlich wieder daheim zu sein, bei meinen Freunden, bei Nina und bei Kiriko genauso wie bei Aiden und meiner ganzen Jägertruppe, ich hatte deutlich gemerkt wie sehr sie mich vermisst hatten. Tag täglich kamen sie in dem Krankenhaus vorbei wo ich nur langsam am genesen war und unterhielten mich über alles mögliche. Zumbeispiel wusste ich das es ihnen gelungen war Nel aus dem Gefängnis der Schatten zu befreien. Sie wäre komplett verstört gewesen und mental am Ende, aber körperlich war es zumindest alles halbwegs ok.

"Es war eigentlich ganz einfach sie da raus zu bekommen." Hörte ich Kirikos Stimme wieder in meinem Kopf, sie wurde nicht sonderlich stark bewacht anscheinend waren die meisten Wachen ausgefallen gewesen. Den am Tag zuvor schien etwas schreckliches passiert gewesen zu sein. Das halbe Lager war zerstört und zertrümmert und es war ein leichtes für die Wölfe gewesen das Grundstück an sich zu reißen. Allerdings hatten sie mich nicht gefunden.

Sie hatten ewig nach mir gesucht doch ich war zusammen mit dem Anführer der Schatten und seinem Gefolge spurlos verschwunden. Tagelang hätte Kirikos Truppe die gesamten Wälder durchforstet doch erst nach einiger Zeit hatten sie mich mithilfe meines Rufes ausfindig machen können.
"Du hast furchtbar ausgesehen." Hatte Kiriko gesagt. Mein ganzer Körper wäre mit zahlreichen Wunden bedeckt gewesen die einfach nicht heilen wollten. Ich war abgemagert und dünn und es war schon ein Wunder laut dem Ärtzten dass ich es überhaupt so weit geschafft hatte. Ich hatte mit keinen Wort diese seltsame Verwandlung in mir erwähnt, auch nicht was mir in dem Lager der Schatten alles erklärt wurde. Es kam mir einfach alles so surreal und seltsam vor und ich hatte Angst vor der Reaktion meiner Rudel Gefährten, ich wusste nähmlich nicht wie genau ich den bitte erklären soll das ich der neue Mondwolf war wenn ich es nichteinmal selbst glaubte.
Seufzend machte ich die Augen zu und lauschte den Vögeln welche laut zwitschernd durch die Bäume flogen.

Nightmare Where stories live. Discover now