▹ Sherlock Holmes

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Amelia POV

Mit zusammengebissenen Zähnen wandte sich Samantha zu dem arrogant aussehenden Typen, der währenddessen fortfuhr: "Ich dachte ja immer du seist einfach genauso unfähig für Beziehungen wie für deinen Job als Polizistin"
"Und wer genau hat Sie gerade nach Ihrer Meinung gefragt?!", unterbrach ihn ihn abfällig. Wenn ich mich über jemanden ärgerte, war mein britischer Akzent noch stärker herauszuhören, doch das störte mich im Moment rein gar nicht.
Er richtete seine Augen auf mich und blickte an mir herab, bevor er antwortete. Kurz umspielte ein dreckiges Grinsen seine Lippen.
"Ich wollte Sie nur vorwarnen, Ma'am. Williams ist unfähiger als sie aussieht - was ganz schön etwas heißen muss"
Ich sog die Luft ein. Was erlaubte sich dieser Widerling?!
"Aber Sie sehen mir auch nicht wirklich nach jemandem aus, der mit Frauen ausgeht"
Das sagte er so abschätzig, dass ich am liebsten aufgestanden wäre und ihm meine Karate-Kenntnisse gezeigt hätte. Doch ich setzte bloß ein verächtliches Lächeln auf.
"Nun erst einmal erinnern mich Männer wie Sie daran, warum ich ausschließlich Frauen date. Und außerdem halte ich Inspector Williams für eine außergewöhnlich fähige Polizistin - was man von Ihnen ja wohl nicht sagen kann!"
Anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlagen, denn er starrte mich bloß verdutzt an.
"Ich denke, Sie sollten sich lieber fragen, warum Sie hier ohne Date erscheinen - im Gegensatz zu Ihrer bezaubernden Kollegin ", legte ich nach. "Und jetzt suchen Sie sich gefälligst jemand anderen, den Sie mit Ihrer Anwesenheit langweilen!"
Ich machte mit der Hand eine Bewegung, um ihn zu verscheuchen.
Er machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann jedoch nur und machte auf der Stelle kehrt.
"Wow. Sie haben ihm ziemlich Paroli geboten", murmelte Samantha sichtlich beeindruckt.
Ich lächelte. "Gern geschehen."
Samantha erwiderte mein Lächeln, blickte dann jedoch etwas irritiert drein. "Woher wussten Sie, dass Cooper mein Kollege ist?"
Ich lacht leise.
"Oh, kommen Sie schon! Dieser Kerl muss gar keine Dienstuniform tragen, um wie ein arroganter Cop zu wirken, der sich für etwas Besseres hält."
Samantha nickte nachdenklich.
"Außerdem ist er der Grund dafür, dass Sie Ihre neue Stelle vielleicht nicht bekommen, habe ich Recht?
Sie sind wahrscheinlich schon ziemlich lange Rivalen und er tut alles möglich dafür, Sie schlecht dastehen zu lassen", mutmaßte ich.
Überrascht musterte mich die Inspektorin.
"Wer sind Sie? Sherlock Holmes?", fragte sie etwas skeptisch.
Ich schmunzelte. "Nein, ich laufe bloß mit offenen Augen durchs Leben - im Gegensatz zu den meisten Menschen"
Samantha musterte mich immer noch, als wäre ich wirklich ein Rätsel für Sie, doch mittlerweile steckte noch etwas anderes in ihrem Blick: Eine ehrliche Dankbarkeit und... Interesse?
Ein gewinnendes Lächeln erschien auf meinem Gesicht.
So verärgert konnte sie ja nicht von mir sein... zumindest aktuell.
"Das mit Ihrer Stelle tut mir wirklich aufrichtig leid", beteuerte ich noch einmal. Nachdem ich diesen Cooper kennengelernt hatte, konnte ich mir bestens vorstellen, was Samantha täglich bei ihrer Arbeit durchmachen musste. Ich war schließlich auch bereits oft genug von Männern unterschätzt oder diskriminiert worden, wenn es um Berufliches ging.
"Wenn ich Ihnen da irgendwie helfen kann, sagen Sie mir Bescheid", fügte ich hinzu.
"Wie sollten Sie mir denn helfen können?", fragte Samantha zweifelnd. "Sie arbeiten doch nicht wirklich für das Kapitol"
Ich schmunzelte in mich hinein.
"In der Tat... Eventuell könnte ich ja trotzdem etwas für Sie tun"
"Werden Sie mir irgendwann verraten, was sie wirklich im Kapitol zu tun hatten?", versuchte Samantha es nach ein paar Minuten des Schweigens erneut.
"Nein", sagt ich entschieden, lächelte jedoch.
"Schade aber auch", erwiderte sie grinsend. "Dann werde ich es wohl selbst herausfinden müssen."

The Devil is FemaleOù les histoires vivent. Découvrez maintenant