Kapitel 20

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Was hatten sie gegen uns? Wieso wollten sie kämpfen? Was hatten wir falsch gemacht? Wir hatten uns um ein Bündnis, naja, wenigstens Freundschaft bemüht und sie? Sie wollten uns bekriegen? Was sollte das?

Fragen über Fragen und keine einzige Antwort. Ich lag in meinem Zimmer. Die Nacht war bereits angebrochen. Renesmee und die Wölfe waren bereits ins Bett gegangen und es war verhältnismäßig ruhig im Haus.

Seit etwa einer Stunde lag ich auf meinem total unnötigen Bett und betrachtete die Fotos an der Wand. Es waren mittlerweile um die vierhundert. Nebenbei lief Musik aus den Kopfhörern, die am anderen Ende des Raumes waren und die ich auf die leiseste Stufe gestellt hatte.

Fast vierhundert Jahre. Das unsterbliche Leben war so unglaublich langweilig. Nicht einmal schlafen konnte ich. Die Schule hatte ich schon so oft durchlaufen. Ich sah das gleiche, jeden Tag aufs Neue. Ja, die Cullens waren ein Schritt nach vorne gewesen, aber dennoch... ich war alleine.

Ich hörte jemanden die Treppe hochkommen, die Person bog aber in ein anderes Zimmer ab und kam nicht zu mir hoch. Genervt schnappte ich mir einen Ball und ließ ihn auf dem Boden Abprallen, dann an der Wand und er landete wieder in meiner Hand.

Dieses Spiel führte ich jeden Tag durch. Zwar nervte es die anderen ein bisschen, doch es war eine weitere Konstante in meinem Leben geworden. Nun kam die Person doch zu mir hoch. Sie klopfte an die Tür.

"Ja, bitte?", fragte ich gelangweilt und Edward steckte den Kopf ins Zimmer. "Kann ich kurz mit dir reden?", bat er mich und schaute mich erwartend an. "Ich denke schon, dass du das kannst. Ob ich mit dir reden will ist eine ganz andere Frage.", murrte ich und er verdrehte die Augen.

"Ja, komm halt rein.", seufzte ich und er schloss die Tür hinter sich. "Ich wollte mich entschuldigen.", sagte er und ließ sich neben mir auf dem Boden nieder. "Ach ne, wofür denn? PS: Beachte den Sarkasmus!", schnauzte ich und hörte ihn Stöhnen.

"Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe. Das war nicht richtig. Ich... es geht mir doch nur um meine Familie.", flüsterte er. "Edward, ich habe nicht diesen Luxus wie du genossen. Ich stand von Anfang an alleine da. Also komm mir nicht mit irgendwelchen schlauen Sprüchen."

Er nickte. "Ja, tut mir Leid. Keine Ahnung, was ich noch sagen soll, aber es war falsch und...ja. Ich werde dich auch nicht weiter stören." Damit stand er auf und ging. Mir ging es so beschissen. So unglaublich beschissen. 

Wie sollte das nur weiter gehen? Wir hatten nichts getan und nun kam zu meiner sowieso schon bescheuerte Situation auch noch dieser beschissene Kampf. Ob sie auf etwas in der Art aus war - Elisabeth meinte ich - wusste ich nicht, doch ihre Ansage klang eindeutig. Und ich war bereit.

Ich war sowohl bereit sie zu töten, als auch zu sterben.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt