Schneeballschlacht

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Sams POV:

"Und du bist dir sicher?", fragte ich und Justin nickte. "Nein, das geht schon. Ich werd nur zwei Tage weg sein. Meine Tante will mich mal wieder sehen. Also fahr ich nach New York und bin schon am Sonntag wieder da.", lächelte er und schwang den Rucksack auf seinen Rücken.

"Gut, richte ihr schöne Grüße aus.", sagte ich und umarmte ihn. "Clary, kommst du?", rief er und seine Schwester kam die Treppe runter. "Wir sehen uns.", flüsterte ich und küsste ihn. "Jap.", sagte er und beugte sich noch mal zu mir runter.

Auch Clary und Seth küssten sich zum Abschied und gingen dann seufzend auseinander. "Ich liebe dich.", hauchte er mir zu und verschwand dann. Nun gut. Dann war er jetzt für zwei Tage weg und ich musste mir überlegen, was ich in dieser Zeit machen könnte. Sofort kam mir eine Idee.

Ich kannte da eine Person... sofort musste ich anfangen zu lächeln. "Eeeeemmyyy. Ich bin jetzt zwei Tage für jeden Scheiß zu haaaaabeeeen!", rief ich durchs Haus und schon kam mein Lieblingsbruder die Treppen runter gestürmt. "Was wollen wir machen?", fragte er gespannt. Wie niedlich, der kleine, große war schon ganz aus dem Häuschen.

"Nunja... Es ist Winter und überall liegt Schnee.", stellte ich fest und er grinste frech. "Schneeballschlaaaaacht!", brüllte er und rannte nach draußen. Oh, das war unklug. Immerhin hatte ich Macht über die Kälte. Also auch über Eis. Folglich also auch über Schnee.

Wir entferten und etwa zehn Meter voneinander und begannen dann Schutzmauern zu errichten. Ich ließ meine Hände in einem Halbkreis um mich fahren und machte dann eine kleine Bewegung mit meinen Handflächen nach oben. Ein drei Meter hoher Schutzwall entstand und Emmett gab empörte Laute von sich.

Um ihn auch abwerfen zu können errichtete ich noch zwei Türme an beiden Enden und bildete Treppen, die hinauf führten. Es dauerte nicht lange Schneebälle zu formen und so hatte ich schnell einiges an Munition zusammen. Vorsichtig fuhr ich mit dem Finger über eine Stelle in meiner Mauer und das Stück (etwas 15×40cm) brach heraus. Nun konnte ich meinen Bruder bei seiner Arbeit beobachten ohne mich sofort auf Abschussposition zu stellen.

Seinen Wall hatte er mittlerweile fertig bekommen und formte nun eifrig Schneebälle. Ich beschloss herauszufinden, was ich noch so konnte. Gespannt warf ich einen Blick auf meine Handflächen. Kleine Schneeschwaden sprühten heraus und verloren sich in der Luft. Kleine Schneeflocken bildeten sich und tanzten um mich herum. Es war wundervoll.

[Kennt ihr den Film "Die Eiskönigin"? Wer den gesehen hat - oh mann, der ist so sweet *.* - kann sich ungefähr vorstellen, wie ich das meine. Zwar ist Sam nicht ganz so krass wie Elsa aber so n paar Sachen, wie sie bekommt sie hin ;) Wie auch immer. War nur so ne Anregung eurer bildlichen Vorstellung]

Aus meinen Fingern begannen Eiskristalle zu schießen. Erst waren sich nur klein, doch ich hatte eine Idee und dafür machte ich sie noch ein wenig größer. Nun ging ich auf einen meiner schönen Türme und zielte auf Emmetts Mauer. Die Kristalle schossen wie Pfeile aus meinen Händen und durchbohrten die Schneeschicht. Es dauerte nicht lange, bis sie auseinander brach.

"Sam.", schmollte mein Bruder und schaute mich bedröppelt an. Grinsend baute ich die Mauer wieder auf und begann nun Schneebälle zu werfen. Einer traf ihn mitten ins Gesicht. "Was hälst du davon, wenn wir ohne Schutzwall spielen?", fragte ich und er nickte bestätigend. Also rannten wir ein Stück weiter und diesmal machte ich meine Munition auch mit der Hand.

So machte es schon deutlich mehr Spaß. "Ja, Volltreffer.", lachte Emmett begeistert und klatschte erfreut in die Hände. Er hatte mich voll im Nacken erwischt, als ich eigentlich neue Bälle machen wollte. Okay, eigentlich wollte ich es ja ohne "schummeln" machen, doch dieses freche Grinsen gefiel mir nicht.

Also wuchs der Ball in meiner Hand um das fünffache. Ein wenig fies lächelnd warf ich ihn ein paar Mal mit einer Hand hoch und fing ihn wieder auf. Dann holte ich ein wenig aus und schleuderte den Ball in seine Richtung. Von der Wucht wurde er von den Füßen gerissen und lag auf dem Boden.

Mit einem nun normalen Schneeball warf ich ihn ins Gesicht. "Können wir mitspielen?", fragten Seth, Leah, Jake und Nessie. Wir nickten lachend. Nessie und Seth waren bei mir und Jake und Leah bei Emmett.

Auch die Vampire ließen nicht lange auf sich warten und am Ende machten ALLE mit. Naja, bis auf Clary und Justin, die ja eigentlich auch zur Familie gehörten. Die Teams waren:

Emmett, Bella, Jasper, Carlisle, Jason, Jake und Leah; Edward, Alice, Esme, Rosalie, Nessie, Seth und ich. Das war so ziemlich das Lustigste, was wir je gemacht hatten. So als Familie. Da wir alle - bis auf die Halbwesen, die vielleicht manchmal ein kleines bisschen schwächelnten - nicht müde wurden, dauerte die Schlacht ewig.

Es wurde bereits dunkel, als wir aufhörten. All unsere Klamotten waren komplett durchweicht und unsere Haare ganz nass. Lachend setzten wir uns in dicken Wolldecken vor den Kamin und redeten über die Vergangenheit.

Wir alle hatten schon so viel erlebt und wussten eigentlich fast alles über uns, doch Jason war neu. Er war zwar erst seit ewta einem Jahr ein Vampir, doch er war für ein paar Monate gegangen, da er seine Freunde nicht gefährden wollte.

Er war zwar ziemlich schwierig für ihn sich zu beherrschen, auch mit Nessie und den Wölfen, doch er wollte sich so gut es ging wie ein Mensch verhalten und kam deshlab sehr gut klar damit sich zu kontrollieren. Er war aber früher auch alle zwei Wochen jagen gegangen, um nicht so viel Durst zu haben.

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Als Nessie, Jake, Seth und Leah schlafen gingen machte ich mich wieder auf den Weg nach draußen. Dort legte ich mich in den Schnee und schaute in den Himmel. Wieder ließ ich Schneeschwaden aus meinen Händen sprühen und Schneeflocken tanzten in wunderschönen Mustern in der Luft über mir herum.

Wie sehr ich diese Gabe doch liebte. Allerdings funktionierte sie nur im Winter auf diese Weise so gut. Aber dieses Jahr... dieses Jahr war sie stärker als je zuvor. Wieder bildete ich Eiszapfen, die unser Dach entlang verliefen. 

Sie funkelten wie Kristalle im Licht der Kugeln, die ich bildete. Emmett legte sich neben mich und betrachtete mit mir das Lichtspiel. "Ich hab dich lieb, Sam.", flüsterte er und zog mich näher an sich ran. "Ich dich auch, Emmy. Ich dich auch.", hauchte ich in die kalte Nachtluft.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt