Kapitel 35

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Mir war zum Heulen zu Mute. Ich hatte gerade seine Mutter getötet! Wenn das mal nicht der beste Start in eine gesunde Beziehung ist... Jason musterte mich den ganzen Weg zu unserem Haus aufmerksam. "Er wird es sowieso nie erfahren.", meinte er nach einiger Zeit.

"Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich es war, Jason.", sagte ich emotionslos und lief einen Schritt schneller. "Was hast du mit meinen Geschwistern gemacht?", fragte ich nun wieder wütend. "Ich habe sie versteinert. Was meinst du warum meine Mutter nur mit mir und niemand anderen gekommen ist? Sie dachte meine Gabe würde ausreichen.", erklärte er ruhig.

"Werden sie wieder normal?" Ich befürchtete die ganze Zeit, dass wir sie verlieren würden. "Ja. Diese Starre dauert nur ein paar Stunden an. Die Zeit reicht ja meistens um denjenigen zu töten. Doch es ist sehr schmerzhaft." Ich presste die Lippen aufeinander. Sardistisches Pack! "Eigentlich bin ich nicht so. Elisabeth auch nicht. Doch sie wurde von jemandem verwandelt, der nur auf Macht fixiert war. Jeder Clan, sei er noch so nett, musste ausgelöscht werden."

Ich seufzte. "Tja. das hat sich dann jetzt erledigt." Jason nickte. "Wieso hast du gesagt, dass ich dich am Leben lassen soll? Die Starre löst sich doch eh wieder auf..." Wieder nickte er. "Ja, doch dann dauert es länger. Und in erster Linie geht es mir um Justin. Er ist mir sehr wichtig und er braucht mich, jetzt wo Elisabeth nicht mehr da ist." Das war einleuchtend, doch ich dachte gar nicht daran ihn gehen zu lassen.

"Ehm, aua?", lachte er. Verwundert schaute ich auf meine Hände... die gerade seine Gelenke zerdrückten. "Sorry.", murmelte ich und beschleunigte meine Schritte noch einmal, meinen Griff lockerte ich. Das Haus kam zwischen den Bäumen in Sichtweite und ich hörte bereits aufgeregte Stimmen.

Als ich zur Tür hereinkam, kam Nessie zu mir und fragte mich, ob alles okay sei. Ich schüttelte den Kopf. Sie durfte die Wölfe unter keinen Umständen sehen. Mit Jason fest im Griff schob ich sie nach vone. Schnell warf ich einen eindringlichen Blick zu Edward, der knapp nickte und seine Tochter nach oben zerrte.

"Dad, lass das!", rief sie, doch gegen ihn konnte sie sich nicht wehren. "Wer war das?", fragte nun Jason und nickte in Richtung Treppe. "Renesmee, die Tochter von Bella und Edward.", sagte ich seufzend und betrachtete, wie die drei ins Wohnzimmer geschleppt wurden.

"Was ist denn passiert?", flüsterte Esme verwundert und schaute erschreckt auf sie. "Sie wurden versteinert.", meinte nun Bella und setzte sich neben Jacob. "Aber wie?" Jason räusperte sich. Bisher hatte ihn noch niemand beachtet. "Das war dann wohl meine Schuld.", meinte er und schaute etwas beschämt auf den Boden.

Esme seufzte, ging aber nicht weiter darauf ein, da sie merkte, dass es ihm leidtat. "Wie lange wird das dauern?", kam es nun von Alice, da sie die Zukunft von den drei ja nicht sehen konnte. "Zwei bis drei Stunden dauert es bei Vampiren. Keine Ahnung, wie das bei Wölfen läuft.", sagte Jason und setzte sich hin.

"Ich werde mal kurz hoch zu Ness gehen." Schnell stand ich auf und ging zu ihr hoch. Edward wartete vor ihrer Tür. "Sie wird ausflippen.", zischte er, ließ mich aber vorbei. Sie saß auf ihrem Bett und starrte die Wand an. "Ness?", fragte ich und sie schaute auf. "Was gibt's?" Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet. Sie wusste, dass es etwas nicht in Ordnung mit Jake war.

"Wieso hat Dad mich nicht da bleiben lassen?" Ich setzte mich neben sie. "Weil er dich liebt. Das, was da unten vor sich geht will dir hier keiner zumuten.", flüsterte ich und strich ihr über den Rücken. Eine kleine Träne kullerte ihre Wange hinunter und tropfte in ihren Schoß. "Ich spüre, dass es ihm nicht gut geht." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauchen und jeder normale Mensch hätte es überhört.

"Momentan geht es Jake, Seth und Leah nicht so gut. Doch in ein paar Stunden wird alles wieder okay sein, das verspreche ich dir." Vorsichtig drückte ich sie an mich. "Was ist mit ihnen los?", murmelte sie an meine Brust. "Sie wurden versteinert..." Erschreckt zuckte sie zusammen. Sie begann zu zittern und ich schlang meine Arme um sie.

"Willst du mit runter kommen? Dann geht es Jake bestimmt besser, hm?" Sie nickte leicht und wischte sich die Tränen aus den Augen. Zusammen mit Edward gingen wir die Treppen wieder runter und als Nessie ihren Freund erblicke, setzte das Zittern wieder ein.

Sie ließ sich neben ihm nieder und legte ihren Kopf in sein Fell. "Wir sollten sie unterhalten. Mit Geschichten.", schlug Edward vor und schaute mich an. War ja klar. Immer wieder kam er auf die Piraten zurück. "Ich warte da jetzt schon hundert Jahre drauf. Noch länger will ich nicht!" schmollte er und auch die anderen blickten mich erwartungsvoll an.

Seufzend setzte ich mich im Schneidersitz aufs Sofa und atmete laut aus. "Okay..."

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt