Wir sind uns vorher nie begegnet, doch ich habe dich schon lange vermisst

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"Leah, könntest du bitte ein kleines bisschen speziefischer sein? Es ist passiert kann für ziemlich viel stehen.", meinte ich eindringlich. Lächelnd drehte sie ihren Kopf zu mir und strahlte mich an. Allerdings ging ihr Blick kurz darauf an mir vorbei und ihr Gesicht hellte sich noch mehr auf. Wow. So glücklich hatte ich seit langem... ach, was sag ich da... so glücklich hatte ich sie noch nie gesehen. 

Als ich ihrem Blick folgte verstand ich endlich. Mein Gott, warum hatte ich dafür denn so entsetzlich lange gebraucht?! Ich musste es unterdrücken laut zu kreischen, also biss ich mir auf die Lippe. "Das ist unglaublich.", lachte ich und schloss sie in die Arme. 

Grinsend schaute ich zu dem Jungen. Also schlecht sah er ja nicht aus. "Das ist Martin.", meinte Leah und ich sah, wie auch er verstohlen zu Leah sah. "Wie süß ist das denn?", flüsterte ich, da er ja ebenfalls geschärfte Ohren hatte.

"Mann Leah, du wurdest endlich geprägt!", lachte ich (Für alle, dies bis hier hin noch nicht gepeilt hatten: Ja, Leah wurde geprägt! Einige hatten da ja schon diese Ahnung...). Ihre Mundwinkel schienen, als wären sie so hoch oben fest geklebt worden. "Ja, ist das nicht unglaublich. Es fühlt sich viel besser an, als ich es mir je erträumt hatte!" Lächelnd ging sie zu Martin und setzte sich neben ihn. 

Justin kam zu mir und verschränkte seine Finger mit meinen. Seine Haut war nur ein kleines bisschen wärmer als meine und seine Augen ein kleines bisschen dunkler als vorher. Seine Gesichtszüge waren nur ein wenig markanter geworden und seine Muskeln traten nun noch deutlicher unter dem Shirt hervor.

Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und spürte die Naht an meiner Wange (Kennt ihr das Lied Bonnie und Clyde von den Toten Hosen? Das früher mein Lieblingslied. So als ich vier war oder so. Ich kanns immer noch auswenig ^^ Leg deinen Kopf auf meine Schulter, es ist schön die Naht zu spürn' und wir spielen Bonnie und Clyde)

Alle standen oder saßen mit ihren Partnern im Thronsaal verteilt und man sah, wie glücklich sie waren. Auch Seth war nicht alleine. Außer Clary gab es noch ein weiteres Mädchen, mit dem er sich nun unterhielt. Es würde wahrscheinlich seine Zeit dauern, bis er fähig wäre erneut zu lieben, und Clarys Tod zu verdauen, doch eines Tages hatte er die Chance wieder jemanden zu finden, der sie glücklich machen würde, so wie sie es getan hatte.

Möglicherweise würde es Megan sein (das Mädchen, mit dem er sich unterhielt), vielleicht auch nicht. Doch eins war klar: Selbst, wenn er Jahrhunderte auf sie warten müsste, wenn er diejenige dann finden würde, wüsste er, dass sich die Zeit gelohnt hatte. Dass sie keine Verschwendung gewesen war.

Ich war das beste Beispiel dafür. Fast vierhundert Jahre hatte ich auf Justin gewartet. Fast vierhundert Jahre hatte ich mich alleine gefühlt, egal, ob ich jemanden in Begleitung hatte, oder nicht. Da war einfach niemand gewesen. Ich hatte ihn, obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte, obwohl ich nicht wusste, dass er überhaupt exestierte, vermisst. (Noch eine Zeile aus dem Lied. Wir sind uns vorher nie begenet, doch ich hab dich schon lange vermisst.)

Und nun, wo er da war, wusste ich, dass es nichts besseres geben könnte. Dass sich das Warten definitiv gelohnt hatte. Die dunklen Tage, die ich erlebt hatte waren nun entgültig vorbei. Es gab keine Volturi mehr, die ihn mir wieder nehmen könnten, und wohl auch nicht das Alter. Wir würden zusammen sein. Justin und ich. Mein Licht in der Dunkelheit. 

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt