Forks

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Bereit zur Abfahrt zum Flughafen, wo unser Privatjet bereits auf uns wartete standen wir vor der riesen Garage und schleppten unser Gepäck zu den Kofferräumen. Da wir diesmal so viele Plätze wie möglich besetzen wollten, war mein Auto voll. Bei mir im Auto fuhren noch Seth, Clary und Justin,  außerdem Jason, der mittlerweile irgendwie auch Teil der Familie war. Ich saß am Steuer und fuhr als erste aus der Garage.

Anlässlich der deutlichen Vergrößerung unserer Familie hatte Carlisle sich einen Jet mit mehr Platz gekauft, und so hatten wir nun für mehr als 20 Personen Platz. Naja, wir waren ja auch 16.

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"Bells!", lachte Charlie, als wir die Tür öffneten und schloss seine Tochter in den Arm. "Ich hab dich so vermisst.", murmelte er in ihre Haare. "Ich dich auch, Dad.", flüsterte sie und gab ihn dann frei. "Sam, schön, dass du immer noch dabei bist.", lächelte er und umarmte mich ebenfalls kurz. "Und wer ist das?", fragte er und deutete auf Justin, der meine Hand hielt.

"Das ist mein Freund Justin.", sagte ich und er strahlte. "Endlich hast du jemanden gefunden. Pass ja gut auf das Mädchen auf, verstanden?", meinte er zu ihm gewandt. Er lachte. "Auf jeden Fall.", sagte er sofort und zog mich zu sich. Charlie hatte es immer so leid getan, wenn er alle als Pärchen gesehen hatte und dann mich so abseits, alleine. Nun war er sichtlich zufrieden und begrüßte auch Edward, auf den er immer noch nicht so gut zu sprechen war,  mit Freude und schenkte ihm auch eine männliche Umarmung.

Als ich aus dem Wohnzimmerfenster blickte, merkte ich, wie sehr ich Forks doch vermisste. Hier hatte ich meine Familie gefunden und mich nach so vielen Jahren endlich wohl gefühlt. "Alles okay?", fragte mich Justin und ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung.", seufzte ich und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Du vermisst die Gegend hier?", fragte er und ich nickte. "Sehr sogar."

Er überlegte kurz. "Für Vampire ist es hier perfekt. Schön regnerisch und wenig Sonne. Und kalt ist es auch fast immer. Ich liebe den Winter. Vor allem hier. Wenn das ganze Grün von Schnee bedeckt ist.", fuhr ich fort. "Irgendwann komm ich wieder hierher. So in sechzig, siebzig vielleicht auch erst in 100 Jahren. Egal, aber hier ist es so... ich weiß auch nicht. Wunderschön." Zwar gefiel mir der Gedanke wieder zurückzukommen, doch dann würde ich ohne Justin sein. Ich warf ihm einen traurigen Blick zu. Er verstand sofort, was ich meinte.

"Irgendwie bereitet es mir Kopfschmerzen auch nur daran zu denken, dass du die ganze Zeit jung bleiben wirst.", seufzte er. Ich nickte. "Ja, ich gebe zu, dass ich auch viel lieber ein Mensch sein würde, aber dummerweise kann ich das nicht mehr ändern." Er seufzte. "Ich schon." Davor hatte ich Angst. Augenblicklich verspannte ich mich. "Mir gefällt dieser Gedanke genau so wenig, wie dir, das kannst du mir glauben. Allerdings behagt mir der Gedanke ohne dich zu sein noch viel weniger."

Okay, er war schon mal nicht wie Bella, die ja förmlich um die Unsterblichkeit gebettelt hatte - ohne fies zu sein. Ich wollte etwas sagen, doch er ließ mir keine Chance. "Wenn ihr später gekommen wärt, dann hätte Elisabeth mich in einen Vampir verwandelt. Es wäre also sowieso passiert." Ich seufzte. "I - ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.", setze ich an, doch er ließ mich nicht weiterreden.

"Sam, ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Und wenn dir das nicht reicht, mich zu verwandeln, was ist damit: die Volturi sind schon gegen euch und suchen nur nach einem Grund euch zu vernichten. Wenn sie erfahren, dass erneut ein Mensch von dem Geheimis weiß, dann werden sie nicht zögern euch zu vernichten."

Okay, das war wirklich ein Grund. "Eigentlich hat mich das erste schon überzeugt.", lachte ich. "Weißt du, ich war mir immer sicher, dass ich eines Tages die Eine finden würde.", setzte er erneut an. "Ich hatte zwar nicht so früh mit dir gerechnet, aber jetzt, wo du da bist, will ich dich nie mehr gehen lassen. Und du bist mir auch mehr wert als alles andere. Dafür gebe ich auch meine Sterblichkeit, mit der ich sehr zufrieden bin, gerne weg." Ich war gerührt. Sehr sogar.

"Ich liebe dich auch.", flüsterte ich und küsste ihn. "Scheiße, was machst du nur mit mir?", murmelte er während er Luft holte und legte seine Lippen wieder auf meine. "Du hast gesagt, dass du mich mehr als alles andere liebst.", presste ich zwischen zwei Küssen hervor. Er nickte leicht. "Das ist ziemlich viel." Erneut nickte er. "So viel, dass ich dich glatt heiraten würde."

Nun hielt ich inne. Er kratze sich am Hinterkopf. "Okay, also... oh, Mann, das kommt komisch. Ich meine ich würde dich heiraten, auf jeden Fall. Aber nicht jetzt. Sechzehn ist dann vielleicht ein bisschen früh. Das klingt total bescheuert, oder?" Der Arme war ja total verlegen. "Ich weiß, was du meinst. Und ich würde sogar ja sagen.", flüsterte ich und küsste ihn wieder. "Aber 360 ist mir dann doch ein wenig jung, findest du nicht?" Nun lachte er.

"Was hab ich nur für ein Glück mit dir, dass du selbst über so einen Fauxpas von mir hinwegsiehst und mir kein schlechtes Gewissen machst?" Ich grinste. "Es war kein Fauxpas. Es vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Einwurf, aber süß fand ichs alle mal und wie du in meiner Antwort gehört hast, bin ich auch überhaupt nicht abgeneigt."

Er zog mich so nah an sich heran, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen könnte. "Und ich fühle mich geehrt." Wieder lagen seine Lippen auf meinen und das Lachen von Emmett im Hintergrund - klar, alle hatten mitgehört - störte mich nicht im geringsten. Ich konnte grade an nichts, als Justin denken. Das war richtig so und fühlte sich verdammt gut an.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt