Noch zwei Jahre

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In diesem Kapitel springe ich ein bisschen nach vorne. Auch werde ich die Zeit ein bisschen zusammenraffen, da ich endlich (nach fünfzehn Kapiteln) mal aus den vier Büchern rauskommem möchte und euch vom weiteren Verlauf der Geschichte hier erzählen will, so, wie sie in meinem Kopf Baustein für Baustein entsteht.

Einige Wochen später:

Die Volturi würden bald da sein und ich hatte mich mit Bella, Edward und Jacob auf den Weg zu den Denalis gemacht. Renesmee war natürlich auch dabei. Immerhin gibt es hier nur um sie.

Ich kannte die Leute dort nicht, doch sie lebten wie die Cullens von Tierblut. Nachdem die ersten Zweifel überwunden waren gingen wir zu ihnen ins Haus, damit sie ein paar Sachen zusammenpacken könnten.

Es dauerte nur wenige Minuten, da saßen wir auch schon wieder im Auto und waren auf dem Weg nach Hause. Unsere ersten Zeugen hatten wir versammelt. Allerdings würden diese wohl kaum reichen, um die Volturi zu überzeugen.

Immer mehr Zeugen versammelten sich bei uns im Haus und Jacob war es ziemlich unangenehm die ganze Zeit rote Augen um sich herum zu sehen. Renesmee schien dies nichts auszumachen, denn sie redete die ganze Zeit mit den Vampirn und hörte sich ihre Geschichten an.

"Samantha Show. Wie reizend, dass es dich auch noch gibt.", sagte eine mir bekannte Stimme und ich drehte mich um. "Garrett... Warum bin ich kaum überrascht dich hier zu sehen?", lächelte ich und ging einen Schritt auf ihn zu.

"Wir beide haben noch keine amerikanische Schlacht verpasst. Ich zähle diese auch dazu. Das macht sich gut in meinem Lebenslauf. ", zwinkerte er und ich lachte. Ich hatte Garrett bereits vor einiger Zeit kennengelernt und wann immer es irgendwelche Kriege oder Aufstände hier in Amerika gab, trafen wir uns wieder.

Allerdings trieb es uns immer in andere Richtungen, also kam es nie dazu, dass wir zusammen lebten. "Du kennst ihn?", fragte nun Edward. Ich nickte.

"Sam, du hast mir noch immer nichts von den Piraten erzählt.", sagte er dann und ich hätte ihm den Kopf abreißen können, da uns alle interessiert anschauten. "Piraten?", fragte Renesmee und kam zu mir.

Lächelnd strich ich ihr über den Kopf. Sie war so herzensgut und ich verstand mich blendend mit ihr. Oft kam sie zu mir, wenn Edward und Bella beschäftigt waren. Immerhin hatten alle außer ich jemanden mit dem sie beschäftigt sein konnten, also redeten wir ziemlich viel.

"Ich erzähle dir wann anders davon.", versprach ich ihr und sie seufzte. Zwar dachte ich gerne an meine Zeit bei den Piraten zurück allerdings hatte ich dort so nicht vegetarisch gelebt, wie es nur ging und ich war mir nicht sicher, ob Res das verstehen würde.

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"Du hast eine interessante Gabe.", meinte Benjamin, nachdem ich ihm einige meiner Fähigkeiten gezeigt hatte. "Nichts im Gegensatz zu deiner.", lachte ich und ließ den Lichtball verschwinden. 
"Kannst du noch mal was mit Wind machen?", fragte ich, da ich diesen am meisten mochte. Er nickte und eine leichte Brise strich um uns herum. Erneut formte ich einen Ball allerdings eher durchsichtig und fing den Wind ein.


Alle um uns begannen zu lachen, als das Lüftchen mit einem Mal verschwand und Benjamin etwas verdutzt dreinschaute. Ich hatte den leichten Windstoß mit der Kugel gefangen, um dieses angenehme Geräusch auch hören zu können, wenn Benjamin nicht in in der Nähe war.

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Jetzt standen wir hier und warteten. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würden hier ankommen. Sie würden hier sein und vielleicht wären wir bald alle tot. Doch ich hatte keine Angst. Lediglich davor Jane wieder zu begegnen. Das letzte Mal war sie noch nett gewesen, doch nun konnte ich das nicht von ihr erwarten.

"Sie sind im Anmarsch, sie sind im Anmarsch.", murmelte Garrett und hüpfte nervös auf ab. Und da kamen sie. Wie eine Mauer bewegten sie sich in ihren schwarzen Roben auf uns zu. Jane mit ihrem blonden Haar fiel mir als erste ins Auge. Auch sie erblickte mich und blieb einen kurzen Moment stehen, setzte sich allerdings sofort wieder in Bewegung.

Mir war nun klar, warum die Volturi so gefürchtet waren. Man wich bereits einen Schritt zurück, sobald man sie nur sah. Doch ich zwang mich dort zu bleiben, wo ich gerade war. Ich würden ihnen meinen Respekt ihnen gegenüber nicht zeigen. Warum sollte ich? Das würde mich nur schwächer machen, als wir alle es ohnehin schon waren.

Ich spannte mich jedes Mal wieder an, wenn jemand nach vorne ging, doch der vermutete Kampf blieb aus. Irgendetwas hatte Aro dazu bewegt seinen Kurs zu ändern und ich war mehr als nur glücklich darüber. Allerdings wurde ich sofort traurig, als ich sah, wie sich alle in die Arme fielen. 

Bella hatte Edward, Alice hatte Jasper, Rose hatte Emmet, Carlisle Esme, Benjamin Tia, selbst Garrett, der immer alleine gewesen war, hatte jemanden und ich war alleine. Noch einmal mehr wurde mir vor Augen geführt wie verdammt einsam ich war und meine Stimmung wurde im sekundentakt schlechter.

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Wir hatten beschlossen noch zwei Jahre in Forks zu bleiben. Denn dann würde Renesmee zwischen fünfzehn und sechzehn sein, vielleicht etwas jünger und könnte wenigstens bei ihrem ersten Schulbesuch noch "normal" mitwachsen.

Eines stand auf jeden Fall fest: Jacob würde mitkommen. Vielleicht sogar Leah und Seth, letzteres freute mich natürlich am meisten. Mit Leah verstand ich mich ungewöhnlich gut. Sie meinte, dass es gut täte mit jemanden zu reden, der einfach kein Glück in der Liebe hat, und sie hatte so recht.

Ja, sie war auf jeden Fall nicht auf den Mund gefallen und gut gelaunt war sie auch SEHR selten, doch, wenn man sich mal die Zeit nahm, um sie besser kennenzulernen, dann war sie ein unglaublich netter Mensch, der einfach nur eine traurige Zeit überbrücken muss.

Generell musste ich zugeben, dass die Werwölfe nicht übel waren. Auch die Leute aus Sams Rudel (ich fand es lustig, dass wir den gleichen Namen hatten, da wir uns immer beide umdrehten, wenn jemand Sam rief und wir im gleichen Raum waren) waren mir sehr sympathisch und auch an den Gestank gewöhnte ich mich langsam.

Mir ging es gut. Seitdem ich  bei den Cullens war, fühlte ich mich besser. Ich fühlte mich, als wäre ich endlich zu Hause.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt