unexpected love || h.s

By beyonzayn

41.5K 1.2K 101

Mein Leben verwandelte sich erst in die reinste Katastrophe, als meine Erzfeindin vor mir stand und mein Brud... More

00
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
56
57
58
59
ENDE
Danke!!!

55

363 10 4
By beyonzayn

"Ich muss mal auf die Toilette", entschuldigte ich mich bei meiner besten Freundin, als Dean mit langen Schritten auf uns zugelaufen kam.

Bevor Sydney auch nur protestieren konnte, war ich schon ins Haus verschwunden. Ich konnte ihren verwirrten Blick immer noch in meinem Rücken spüren, als ich mich unbemerkt unter die Menge mischte. Mein Instinkt hatte mir zugeschrien, dass ich flüchten sollte, und das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Ich kehrte an die Stelle zurück, wo ich vor einigen Minuten noch mit Harry und meinen Freunden stand. Allerdings war ich nun allein dort, denn anscheinend hatten sich alle bereits woandershin verzogen. Seufzend bahnte ich mir erneut einen Weg durch die Leute, um die Toilette aufzusuchen. Eigentlich hatte ich das nur als Ausrede genutzt, aber nun merkte ich doch, dass meine Blase etwas drückte. Wenigstens musste ich so nicht planlos irgendwo rumstehen und konnte mich gleichzeitig verstecken.

Als ich die obere Etage erreichte und sich keine endlose Schlange vor dem Badezimmer befand, schickte ich ein großes Dankeschön in den Himmel und gesellte mich zu dem Mädchen, das gerade vor der verschlossenen Tür wartete. Als sie meine Anwesenheit spürte, drehte sie sich zu mir um und sofort fielen mir ihre wunderschönen hellblauen Augen auf, die von langen schwarzen Wimpern geschmückt wurden. Ihr Gesicht kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht genau, woher ich sie kannte.

"Wow! Ich liebe dein Kleid", machte sie mir ein Kompliment, noch bevor ich etwas sagen konnte.

Mein Blick glitt an mir hinunter und ich betrachtete das dunkelgrüne Kleid, das natürlich nicht aus meinem Kleiderschrank kam. "Danke. Ich habe es mir von Sydney ausgeliehen, deswegen kann ich dir leider nicht sagen, woher es ist."

Sie wollte gerade etwas erwidern, als die Tür vom Bad aufging und ein weiteres Mädchen heraustrat, das mir ebenfalls bekannt vorkam. "Ich glaube auf dem Klo haben es welche getrieben - das ist super abar- hey!" Sie stoppte mitten im Satz als ihre Augen auf mir landeten. "Ich kenne dich."

"Eure Gesichter kommen mir auch bekannt vor, aber ich weiß einfach nicht woher", gab ich beschämt zu.

"Wir waren vor einigen Jahren gemeinsam im Theaterkurs. Ich bin Mia und meine Freundin heißt Jessie."

So langsam kämpfte sich eine tief verdrängt Erinnerung zurück an die Oberfläche. Die vier Wochen im Theaterkurs - oder besser gesagt: ein vierwöchiger Alptraum. Sydney hatte mich damals dazu überredet mit ihr in diesen blöden Kurs zu gehen, da es spaßig werden würde. Allerdings bereitete mir nur der Anblick der Bühne so ein starkes Lampenfieber, dass ich es bei unserem ersten Auftritt nicht mal drauf schaffte, weil ich mich übergebend auf der Toilette festsaß. Danach wurde ich rausgeschmissen, obwohl ich auch freiwillig gegangen wäre.

"Ach, du warst der kotzende Baum", erinnerte sich nun auch Jessie an mich.

"Jep, das bin ich." Der Gedanke an diesen Vorfall ließ mich peinlich berührt auflachen. Ich hoffte nur, dass wir diesen so schnell es ging wieder in die verstaubte Schublade räumen konnten.

Mia stupste Jessie mit ihrer Schulter an. "Ein bisschen mehr Mitgefühl, Babe."

Ich konnte mich noch dran erinnern, dass die zwei beste Freundinnen waren - genauso wie Sydney und ich. Aber als sie ihre Finger miteinander verschränkten und einen verliebten Blick austauschten, wusste ich, dass es nicht mehr nur eine Freundschaft zwischen ihnen war.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, da sich erneut eine Schlange vor dem Bad gebildet hatte und ich war echt froh Mia und Jessie wiedergesehen zu haben. Wir planten sogar ein baldiges Treffen, bis die zwei sich dann unter die Menge mischten und ich endlich auf die Toilette gehen konnte.

Kurz darauf war ich dann auch wieder umgeben von der lauten Musik und quetsche mich durch die tanzenden Menschen. Ich war auf der Suche nach Harry, allerdings erschien es mir schwierig durch das fehlende Licht und meiner nicht mehr allzu klaren Sicht. Also steuerte ich Noah an, als ich diesen zufällig in der Küche erblickte.

"Hey, weißt du wo Harry ist?"

Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich ein neues Getränk in seinem Plastikbecher zusammenmischte, das zu achtzig Prozent aus Alkohol bestand. "Wir waren vorhin hinterm Haus rauchen." Meine Stirn legte sich in Falten. Harry rauchte? Das hatte ich zuvor noch nie gesehen oder von ihm gehört. Als Noah meinen verwunderten Blick bemerkte, fügte er schnell hinzu: "Also Harry stand nur daneben und hat äh... aufgepasst."

Augenrollend nahm ich ihm den zweiten Becher ab, wo er mir nebenbei ein harmloseres Getränk drin zubereitet hatte. "Alles klar. Danke für die Information."

Der Drink von Noah schmeckte überraschenderweise richtig gut und somit hatte ich wenigstens etwas Erfrischung während meiner Suche. Ich kam mir an diesem Abend so vor wie in einer dieser TV-Shows, wo vermisste Menschen gesucht wurden. Nur leider waren nicht alle Personen so schnell aufzufinden und so sollte es auch bei Harry sein. Denn als ich an dem besagten Platz hinter dem Haus ankam, befand sich dort niemand. Verärgert nahm ich einen großen Schluck aus meinem Becher und drehte wieder um. Aber kurz bevor ich wieder in den großen Garten kam, wo sich die ganzen Gäste befanden, tauchte plötzlich eine Person vor mir auf, die ich am wenigsten finden wollte.

"Hey, Jazzy", begrüßte mich Dean. Bei dem Spitznamen zog sich alles in mir zusammen. Aber leider versperrte er mir komplett den Weg, weshalb ich gezwungen war, stehenzubleiben. "Du hast mich heute noch gar nicht begrüßt."

"Ja, es ist so viel los hier", versuchte ich mich mit einem falschen lachen rauszureden. "Ich bin auch gerade auf der Suche nach meinen Freunden, also entschuldige mich bitte-..."

"Na, na, na." Er schnalzte mit der Zunge und legte seine Hand auf meine Schulter, womit er verhinderte, dass ich mich an ihm vorbeidrängen konnte. Bei dem ungewollten Körperkontakt fiel mir vor Schreck der Becher aus meiner Hand, wodurch der Inhalt sich auf meinen Schuhen verteilte. "Warum hast du es denn immer so eilig? Ich will mich nur mit dir unterhalten - auf meine Nachricht hast du ja auch nicht geantwortet."

Das mulmige Gefühl in meinem Magen verstärkte sich mit jedem Wort, das Dean sprach. Er machte mir Angst und ich wollte einfach nur weg von ihm, aber er ließ mich nicht entkommen. "Ich habe keine Nachricht von dir bekommen. Vielleicht ist die nicht übergekommen", versuchte ich ihn mit einer dummen Lüge zu besänftigen.

Deans Miene verfinsterte sich und er kam einen gefährlichen Schritt auf mich zu, so dass ich direkt zwei nach hinten machte. "Ich mag es nicht, wenn man mich anlügt."

"Es tut mir leid, aber ich habe einen Freund und einfach kein Interesse an dir", sagte ich ihm die gewünschte Wahrheit ins Gesicht. Keine Ahnung, ob das eine schlaue Idee war, aber er sollte mich einfach in Ruhe lassen.

Zu meinem Nachteil war er natürlich nicht begeistert von meiner Aussage. "Du bist ganz schön frech, du Bitch."

Mein Herz pochte mir bis zum Hals und ich war so angsterfüllt, dass ich nur noch einen Ausweg sah: rennen. Also setzten meine Füße sich so schnell es ging in Bewegung, doch leider kam ich nicht weit. Dean stellte sich wie eine Mauer vor mir auf und sorgte dafür, dass ich in ihn reinrannte. Als ich einen neuen Fluchtversuch startete, packte er mich an den Schultern und hielt mich noch kraftvoller zurück. "Mach keinen Aufstand."

Ich ignorierte ihn und machte einen Aufstand, indem ich einfach anfing zu schreien, während ich weiterhin versuchte an ihm vorbeizukommen. Und dann dauerte es zum Glück auch nicht mehr lange, bis seine ekligen Hände endlich meinen Körper verließen und er mir aus dem Weg geräumt wurde.

"Fass meine Freundin noch einmal an und ich schwöre - ich bringe dich um." Harry war mir zur Rettung gekommen und hatte Dean gegen den Zaun an der Seite geschubst, wo er ihn nun am Kragen gepackt gegen drückte.

"Ach, komm runter. Wir wissen beide, dass sie es auch wollte", wagte Dean mit einem ekelhaften Grinsen auf den Lippen von sich zu geben.

Das brachte das Fass bei Harry zum Überlaufen und ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen wie in dem Moment, als seine Faust mitten in Deans Gesicht flog. Ich stand noch so unter Schock, dass ich bei dem Anblick nicht mal zusammenzuckte.

"Rede noch einmal so über meine Schwester und ich bringe dich noch ein zweites Mal um", mischte sich nun auch ein zorniger Jayden ein, der Harry ablöste. "Wir kümmern uns um ihn."

Mittlerweile standen schon einige Leute um uns herum, die aufgeregt das Spektakel beobachteten. Noah, Mason und Eric bahnten sich einen Weg durch die Menge, um meinem Bruder zur Hilfe zu eilen. Gemeinsam brachten sie Dean, der eine blutige Nase hatte und mittlerweile still geworden war, weg von mir und von der Party.

Harry schnappte sich meine Hand und ich bekam nur so halb mit, wie Sydney uns in ihr Zimmer führte, wo sie noch kurz ein paar Worte mit Harry austauschte, mir einen besorgten Blick zuwarf und uns dann schließlich alleine ließ. Erst als er seine Arme um mich schlang und mich an seinen warmen Körper zog, kam ich wieder einigermaßen zu mir.

"Es tut mir so leid, Baby", murmelte er, während er immer wieder sanfte Küsse auf meinen Haaransatz drückte. Seine linke Hand lag behütend an der Seite meines Kopfs, wodurch er diesen so nah es ging an seine Brust drückte. "Ich hätte bei dir bleiben sollen."

"Es ist nicht deine Schuld." Ich löste mich aus Harrys beschützenden Griff und schaute zu ihm auf. "Mir geht es gut. Es ist nichts passiert."

Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich wieder diese Falte, die ich über alles hasste. Die nachdenkliche Miene dazu signalisierte mir, dass er mir meine Aussage nicht glaubte. Harry studierte mein Gesicht für einige Sekunden, als würde er dort nach der Wahrheit suchen, obwohl ich ihn gar nicht angelogen hatte.

Es war nicht seine Schuld, dass Dean ein respektloser Mistkerl war, der Frauen bewusst Angst einjagte. Es war zum Glück nichts Schlimmeres passiert und ehrlich gesagt ging es mir auch den Umständen entsprechend gut. Vielleicht lag es daran, dass ich noch unter Schock stand und meine Gefühle wie eingefrorenen schienen, so dass ich keine angemessene Reaktion zeigen konnte. Aber was war überhaupt eine angemessene Reaktion für solch eine Situation? Sollte ich weinen? Schreien? Mich nie wieder auf eine Party trauen? Auch wenn ich mir wünschte, dass mir die Begegnung mit Dean erspart geblieben wäre, war ich stolz auf mich, dass ich mich diesmal aktiv gegen jemanden gewehrt hatte. Die Jazmyn von vor einigen Monaten hätte sich verängstigt in die Ecke treiben lassen und dann wäre es wahrscheinlich noch viel schlimmer ausgegangen. Aber ich konnte mich auch glücklich schätzen, dass mein Hilfeschrei gehört wurde. Andere Frauen hatten dieses Glück nicht und es zerbrach mir das Herz.

"Ich weiß nicht, was genau passiert ist, bevor ich gekommen bin, aber es muss schrecklich gewesen sein, denn ich habe dich noch nie so schreien gehört. Noah meinte, dass du mich suchen gegangen bist und wenn ich nicht sofort hinterher wäre, dann-..."

Ich legte meine Hand auf Harrys Mund, um ihn zu verstummen, denn es bereitete mir Kopfschmerzen. "Können wir da bitte nicht mehr drüber reden jetzt? Ich muss das ganze selbst erstmal verarbeiten." Er signalisierte mir durch ein leichtes Nicken, dass er mich verstand und legte seine rechte Hand auf meine, um diese von seinem Mund zu entfernen. Dabei entdeckte ich sofort das frische Blut an seinen aufgeplatzten Knöcheln. "Hast du Schmerzen?"

"Das ist halb so wild", winkte er meine Sorge ab. "Tut mir leid, dass du das sehen musstest. Aber er hat es verdient und ich hätte ihm gerne noch eine reingehauen."

In der Sekunde ertönte ein leises Klopfen, das unsere Aufmerksamkeit auf die Tür lenkte. Jayden betrat das Zimmer von Sydney und in seinem Gesicht war der gleiche besorgte Ausdruck zu sehen wie bei Harry. "Geht es dir gut?", fragte er.

Seufzend nickte ich. "Können wir einfach nach Hause gehen?"

Harry setzte sich sofort in Bewegung, indem er zu Sydneys Kleiderschrank lief und wie selbstverständlich den ersten Hoodie rauszog, der ihm ins Auge fiel. "Hier, zieh den über - es ist frisch draußen und wir müssen laufen." Sanft half er mir dabei, den Hoodie über meinen Kopf zu ziehen. Danach schnappte er sich meine Tasche, die neben dem Bett stand und schulterte sich diese über.

Jayden räusperte sich kurz, als ich ihn dabei erwischte, wie er uns beobachtete. Wortlos hielt er uns die Tür offen, so dass wir uns zu dritt auf den Weg nach unten machen konnten. Dort waren die Lichter eingeschaltet und die anderen Jungs waren dabei, die restlichen Gäste aus dem Haus zu vertreiben.

"Oh Gott, Jaz. Es tut mir so leid, dass ich Dean und seine Freunde eingeladen habe. Ich hätte auf dich hören sollen", schluchzte Sydney mir ins Ohr, nachdem sie mir um den Hals gefallen war.

Ich versicherte ihr genauso wie Harry und Jayden, dass es mir gut ging und sie sich keine Sorgen machen musste. Außerdem betonte ich, dass sie für das Geschehen nicht verantwortlich war und versprach ihr, dass ich sie immer noch über alles liebte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Geburtstagsparty frühzeitig beendete, aber Sydney meinte, dass es eh schon spät wäre und ihr die Partylaune vergangen wäre. Als wir uns dann alle etwas beruhigt hatten, machte ich mich mit Harry und Jayden auf den Weg nach Hause.

-

ahhhh ich sehe Harry am Sonntag in Hamburg!!!! Habe ihn das letzte mal 2015 live gesehen – ich freue mich soooo 🥺

Ist jemand von euch auch dort? Oder seht ihr ihn in einer anderen Stadt? let me know!!

Continue Reading

You'll Also Like

79.6K 10.3K 64
Wenn Jisung in seinem Leben eines gelernt hat, dann dass Aufgeben nie eine Option ist. Doch was passiert, wenn er in eine Welt gestoßen wird, die sei...
Faking It By Bella

Teen Fiction

1.3M 59.6K 45
Skyler. Damon. Eine Fake Beziehung. Skyler und Damon sollen von den einen Tag auf den anderen eine Fake Beziehung führen. Die Öffentlichkeit denkt...
118K 4K 106
Angelique Bianchi. Die Schwester des tödlich verunglückten F1-Fahrers Jules Bianchi. Sie ist die beste Freundin von Charles Leclerc und Pierre Gasly...
120K 4.9K 129
Der zweite Teil meiner Oneshot-Bücher:) Wünsche könnt ihr jeder Zeit per Privatnachricht an mich äußern und ich werde dann versuchen, sie umzusetzen...