unexpected love || h.s

由 beyonzayn

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Mein Leben verwandelte sich erst in die reinste Katastrophe, als meine Erzfeindin vor mir stand und mein Brud... 更多

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ENDE
Danke!!!

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由 beyonzayn

Warum konnte im Leben nicht einmal alles perfekt laufen?

Egal wie super alles gerade noch lief, plötzlich kam ein Hindernis, völlig unangekündigt, und alles ging steil den Bach runter. Auf alles Gute folgte etwas Schlechtes. Warum konnte die Periode der Freude nicht einfach konstant verlaufen?

Ich glaubte schon immer an Karma. Aber egal wie sehr ich mich bemühte, ein guter Mensch zu sein, es schien einfach unmöglich. Oft verletzte ich andere Menschen unbewusst, ohne überhaupt die Absicht dazu zu haben. Leider wurde mir das meistens erst viel zu spät bewusst und darauf folgte dann mein Karma.

Aber hatte ich es wirklich verdient, von meinem Bruder nun so sehr gehasst zu werden?

Natürlich konnte ich verstehen, dass er sauer und enttäuscht war. Jedoch redete er kein Wort mit mir und zuhören wollte er erst recht nicht. Dabei wollte ich doch nur die Chance haben, mich erklären zu können.

Es klopfte an meiner Tür, aber ich regte mich nicht.

Ich lag auf meinem Bett, mein Kopf in den Kissen vergraben. Im Hintergrund lief eine Playlist mit traurigen Liedern, damit ich mich noch schlechter fühlen konnte. Und so lag ich dort schon, seitdem Jayden mich im Wohnzimmer sitzen ließ.

"Was ist das denn für eine Trauerstimmung hier?", hörte ich die Stimme meiner besten Freundin.

Die Musik verstummte. Ich lag weiterhin reglos auf meinem Bett.

"Die ganze Situation ist ziemlich beschissen, aber du wirst jetzt nicht in Selbstmitleid versinken."

Kurz nachdem sie das gesagt hatte, hörte ich einen Korken knallen. Mein Kopf hob sich augenblicklich vom Kissen und ich schaute zu Sydney, die mitten in meinem Zimmer mit einer Sektflasche in der Hand stand.

"Was wird das?", wollte ich skeptisch wissen.

"Alkohol hilft am besten bei Kummer", zuckte sie nur mit den Schultern und nahm einen großen Schluck aus der Flasche.

"Warum trinkst du dann?", fragte ich amüsiert.

"Ich bin traurig, weil du traurig bist."

Mir entwich ein leises Lachen und ich setzte mich auf. Sydney reichte mir die Flasche und ich nahm ebenfalls einen ordentlichen Schluck. Zwar hing mir die letzte Nacht immer noch in den Knochen und eigentlich hatte ich keine Lust wieder zu trinken, aber sie hatte Recht. Ich fühlte mich echt mies und der Alkohol konnte mir wenigstens etwas Leid für eine kurze Zeit abnehmen.

"Warum bist du überhaupt hier?"

Mit einem fragenden Blick schaute ich wieder zu Sydney, die mittlerweile vor meinem Spiegel stand. Sie hielt sich ein schwarzes Top von mir vor den Körper und betrachtete grübelnd ihr Spiegelbild.

"Du hast nicht auf meine Nachrichten geantwortet", erklärte sie und legte das Top wieder zur Seite. "Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte sicher gehen, dass es dir gut geht."

Den ganzen Tag hatte ich mein Handy gemieden. Ich wollte einfach meine Ruhe haben und nicht auf irgendwelche Fragen antworten müssen. Schließlich hatten alle gestern die Auseinandersetzung mitbekommen.

"Mir geht es gut", versicherte ich ihr.

Sydney schaute zu mir rüber und ihr Gesicht zeigte mir, dass sie mir kein Wort glaubte. Seiner besten Freundin konnte man eben nichts vormachen.

"Das was gestern passiert ist, war ganz schön krass."

Sie setzte sich zu mir auf das Bett und legte einfühlsam ihre Hand auf meinen Oberarm.

"Wenn es dir wirklich gut gehen würde, dann hätte ich dich nicht so wie ein Häufchen Elend hier vorgefunden", fuhr sie fort. "Aber deswegen bin ich ja auch hier. Ich bringe dich auf bessere Gedanken und lenkte dich von dem ganzen Drama ab."

Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen.

"Danke."

"Dafür sind beste Freundinnen doch da", grinste sie. "Wir stehen alles gemeinsam durch."

Ich zog Sydney in eine feste Umarmung, um ihr so meine Dankbarkeit zu zeigen. Sie konnte sich denken, dass es mir schlecht ging und kam direkt zu mir. Ich liebte sie über alles.

"Und wie geht es deinem Liebeskummer?", fragte ich nach.

Sie entzog sich meiner festen Umarmung und schnappte die Sektflasche, die sich immer noch in meiner Hand befand. Danach stand sie auf und lief zurück zu meinem Kleiderschrank.

"Ach, über den bin ich hinweg."

In ihrer Stimme lag so viel Gelassenheit, dass ich ihr die Aussage direkt glaubte. Am Tag zuvor war sie noch enttäuscht gewesen, aber nun war die Sache schon wieder wie vergessen. So war Sydney schon immer gewesen. Sie ließ sich von nichts und niemanden unterkriegen und konnte sich immer schnell wieder fassen. Die Eigenschaft hätte ich auch zu gerne gehabt.

"Steht mir das?", fragte Sydney.

Sie präsentierte sich in einem mintgrünen Top von mir und drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Das Oberteil war wie für sie gemacht.

"Dir steht das viel besser als mir", gab ich zu.

"Dann habe ich ein Outfit für das Fußballspiel morgen", stellte sie grinsend fest und betrachtete sich noch ein weiteres Mal im Spiegel. "Was ziehst du an?"

Das hatte ich wieder verdrängt. Wollte ich wirklich inmitten von jubelnden Menschen sitzen und ein paar Jungs dabei zuschauen, wie sie einen Ball hin und her schossen? Da verbrachte ich doch lieber den Tag in meinem Bett. Das passte auch viel besser zu meiner Laune.

"Sei mir nicht böse, aber ich bin überhaupt nicht in der Stimmung für so ein doofes Fußballspiel", gab ich ehrlich zu.

"Das war nicht meine Frage", schüttelte Sydney ihren Kopf und kramte erneut in meinem Kleiderschrank rum. "Also - was ziehst du an?"

Ein lautes Seufzen entwich meinen Lippen.

"Sydney, ich-..."

"Nein!", unterbrach sie mich direkt. "Du wirst dich jetzt nicht wieder anfangen zurückzuziehen. Du denkst, du darfst jetzt keinen Spaß mehr haben, nur weil Jayden so ein Sturkopf ist und deine Beziehung mit Harry nicht akzeptiert. Aber es ist dein Leben, Jaz. Du darfst das tun, was du möchtest und du darfst gottverdammt lieben, wen du willst. Da hat dir keiner reinzureden, auch nicht dein Bruder, der seinen Beschützerinstinkt raushängen lassen muss. Um deine Meinung kümmert er sich auch nicht. Er glaubt dir nicht mal, dass Alexandra dich jahrelang fertig gemacht hat. Also warum solltest du dann jetzt Rücksicht auf ihn nehmen?"

Baff. Das beschrieb meine Reaktion am besten.

Mit offenem Mund schaute ich meine beste Freundin an und versuchte ihre Worte zu verarbeiten. Mit so einer Ansage hatte ich nun nicht gerechnet. Aber desto mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass sie recht hatte.

Sobald etwas Negatives in meinem Leben passierte, zog ich mich zurück. Ich akzeptierte es einfach, aber stand nie für mich selbst ein. Ich versuchte immer, es allen recht zu machen. Dadurch erhoffte ich mir, dass alles einfacher und unkompliziert war. Aber fühlte ich mich damit auch wirklich besser?

"Die Wahrheit ist raus und dein Leben kann jetzt weiter gehen", fügte Sydney noch hinzu.

Es ärgerte mich, dass ich immer einen Tritt in den Hintern benötigte. Aber gleichzeitig war ich auch dankbar, dass ich eine Freundin hatte, die mir diesen immer wieder gab. Also seufzte ich schließlich lautstark und sagte:

"Dann lass uns zu dir gehen, damit du mir ein Outfit für morgen zusammenstellen kannst."

Auf Sydneys Gesicht machte sich ein breites Grinsen breit und sie klatschte sich freudig in die Hände. Das musste sie sich nicht zweimal sagen lassen und kramte ihre Sachen zusammen.

Gemeinsam liefen wir nach unten und dort kamen uns direkt Stimmen entgegen. Mein Blick fiel auf den Rücken von Jayden, der an der Tür stand und mit einer Person zu reden schien. Seine Stimme hatte einen barschen Unterton - er schien in einer Diskussion zu sein. Ich schaute rüber zu Sydney, die mich bereits mit ahnungslosen Augen ansah.

"Jazmyn wollte nicht, dass ich es dir sage", ertönte nun leise die Stimme von Alexandra.

Da sie draußen stand, konnte man sie nur gedämpft verstehen. Trotzdem war das Zittern in ihrer Stimme nicht zu überhören. Bei der Nennung meines Namens, wusste ich auch schon direkt, worum es ging.

"Die ganze Zeit habt ihr mich belogen", stellte Jayden mit einer ernsten Tonlage fest. "Mein bester Freund, meine Schwester und sogar meine Freundin. Wenigstens von dir hätte ich erwartet, dass du es mir sagst."

Alexandra hatte ihm nicht von Harrys und meiner Beziehung erzählt? Ich konnte es nicht glauben, da ich es nur ihr zutraute. Hatte Jayden uns vielleicht doch in einem unachtsamen Moment erwischt? Aber warum war er dann erst bei dem Fest so wütend? Wer hatte es ihm sonst erzählt?

"Es tut mir leid", fing sie nun kläglich an zu schluchzen. "Ich wollte dich nicht hintergehen. Bitte sei nicht sauer auf mich."

Jayden rührte sich für einige Sekunden nicht. Die Knöchel seiner rechten Hand, die innen die Türklinke umfasste, waren weiß angelaufen. Er war angespannt und schien innerlich mit sich zu ringen. Er war wie eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment explodieren konnte.

"Ich will dich erstmal nicht mehr sehen", gab er dann überraschend ruhig von sich und schloss ohne ein weiteres Wort die Haustür.

Als er sich umdrehte, traf sein Blick direkt meinen. Seine Augen waren knallrot, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. So zerbrochen hatte ich meinen Bruder noch nie gesehen. Mein Mund öffnete sich, aber ich fand nicht die richtigen Worte. Wahrscheinlich war es auch einfach besser nichts zu sagen. Schließlich stürmte er an uns vorbei und lief nach oben.

Nun war das eingetroffen, wofür ich vor ein paar Wochen noch alles getan hätte. Mein Bruder war unglaublich sauer auf Alexandra und die Beziehung schien auf dem Spiel zu stehen. Ich hatte mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass die beiden sich trennen. Aber nun, wo es wirklich zum Greifen nah war, fühlte es sich absolut falsch an.

Deswegen trugen meine Füße mich fast schon wie von selbst aus der Haustür hinaus. Draußen saß Alexandra auf der untersten Stufe der Treppe, die zu unserem Haus führte. Sie weinte leise in ihre Hände und auch, wenn sie eigentlich meine Erzfeindin war, tat sie mir in diesem Moment unglaublich leid.

"Er beruhigt sich bestimmt wieder", gab ich vorsichtig von mir und setzte mich zu ihr auf die Stufe.

Sydney stand noch im Haus und schaute mich mit einem verwirrten Blick an, als wäre ich verrückt geworden. Aber trotz allem was passiert war, hatte ich das Gefühl, es Alexandra schuldig zu sein. Immerhin hatte ich das Erdbeben ausgelöst, das alles um mich herum in Trümmer gelegt hatte.

"Nein", schüttelte Alexandra entschlossen ihren Kopf und sah mich mit zerlaufender Schminke im Gesicht an. "Er war noch nie so wütend auf mich. Ich habe ihn enttäuscht."

Ich biss mir auf die Unterlippe und zögerte kurz, was ich darauf erwidern sollte.

"Wir haben ihn alle enttäuscht. Er muss das erst verarbeiten, aber er wird sich sicherlich nicht von die trennen."

Mittlerweile konnte ich auch verstehen, dass Jayden keinen mehr sehen wollte. Wir hatten ihn alle hintergangen.

Alexandra lachte bitterlich auf und stellte sich hin, so dass sie auf mich herabschaute.

"Du solltest doch mittlerweile mal verstanden haben, dass du nicht mehr in deiner kleinen, ach so tollen und perfekten Welt lebst. Das, was hier gerade passiert, ist alles deine Schuld. Es war schon immer alles deine Schuld! Dein Bruder wird dich für immer hassen, Jazmyn. Und das nur für ein bisschen Spaß mit einem Jungen? Harry wird dir niemals verzeihen, dass du ihm seine Freundschaft kaputt gemacht hast. Er wird dich früher oder später fallen lassen. Niemand braucht zurückhaltende Versager, die alles zerstören."

Sie drehte sich um und ging. Dann kam alles wieder hoch. 

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