Kita Shinsuke

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(V/N) (N/N) PoV

"breakdown"

"Es tut mir so Leid, ich war nicht gut genug. Verzeiht mir", ich verbeugte mich vor meinem Team und entschuldigte mich. Wir hatten ein sehr wichtiges Spiel verloren und ich als Kapitänin, hätte dies verhindern müssen.

"(N/N)-San! Du kannst doch nichts dafür!", widersetzte mich eine meiner Teamkolleginnen. Meine Miene blieb monoton. "Danke, aber du weißt genauso gut wie ich, dass ich das hätte verhindern müssen. Und jetzt würde ich gerne alleine sein", erwiderte ich etwas sanfter.

Ich schulterte meine Sporttasche und ging wortlos weiter. Ich habe versagt. Ich hätte etwas tun müssen. Ich bin für das Team zuständig. Ich kam an meinem Lieblingsort an und legte mich ins Gras. Ich war hier immer alleine. Nie ist jemand hier her gekommen und das war gut so.

Ich schloss meine Augen und ließ alles nochmal Revue passieren. Wäre ich doch bloß emotionaler gewesen und hätte so meine Kameraden motiviert. Meine Eltern sind sicher enttäuscht. Vielleicht sollte ich sie mal besuchen gehen?

Würde mir das helfen? Ach was solls. Ich machte mich auf dem Weg zu meinen Eltern und schloss das Tor auf. Ich atmete tief durch, bevor ich zu dem Grab von ihnen ging. "Es tut mir so Leid. Mom, Dad, ihr fehlt mir so. Ich hätte eure Unterstützung gebraucht. Ich fühle mich so alleine und so hilflos. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll!", sprach ich verzweifelt und kniete mich vor ihr Grab. 

Das erste mal war ich seit ihrem Tod hier. Davor konnte ich mich nicht dazu überwinden, ich hatte zu sehr Angst davor, ich würde zusammenbrechen und niemand wäre dann für mich da. Ich war kalt und für viele wirkte ich wie ein Roboter, deswegen hatte ich fast keine Freunde.

"Ich wünsche mir einfach nur eine Person, die für mich da ist. Mir sagt, dass es okay ist, Gefühle zu zeigen und das es okay ist, einmal nicht zu gewinnen. Aber ich habe solch eine Person nicht. Ihr seid alles für mich, also bitte Gott sag mir, was ich machen soll", meine Stimme zitterte.

Kraftlos schaute ich in den Himmel und auf einmal spürte ich etwas nasses auf meinen Wangen. Ich bin schwach. Seit langem weine ich wieder. Und es fühlte sich nicht befreiend an, nein. Es machte alles nur noch schmerzlicher.

Ich fühlte mich so schwach, wie noch nie und so allein wie noch nie. Ich spürte eine Präsenz hinter mir, also wischte ich mir meine Tränen schnell weg und drehte mich um. Dort stand der Kapitän der Volleyballmannschaft der Jungen Kita Shinsuke. 

"Tut mir Leid ich wollte dich nicht stören", gab er stumpf von sich. "Ist schon in Ordnung, warum bist du hier?", fragte ich ihn. Stumm schaute er auf das Grab neben meinen Eltern. Yuuto und Yuki Kita. "Oh, tut mir Leid, das wusste ich nicht", entschuldigte ich mich. 

"Alles gut, mein Beileid", sagte er zu mir. Ich lächelte ganz kurz traurig. "Ebenfalls", gab ich zurück. Ich erwartete keine weiteren Worte mehr von ihm, bis er anfing mit mir zu sprechen.
"Ich fühle mich so-", ich unterbrach ihn direkt. "Schwach? Kraftlos? Alleine? Ich kann das nachvollziehen", ich kniete mich zu ihm hin.

"Ich habe gerade das erste mal seit langem geweint. Alle sagen, es befreit dich und danach fühlst du dich leichter", bitter lachte ich auf. "Als würden sie wissen, von was sie da reden. Ich habe meine Eltern verloren, weitere Verwandtschaft habe ich nicht. Freunde ebenfalls keine. Ich möchte alle stolz machen. Doch heute habe ich versagt. Ich fühle mich in allem so schuldig", schüttete ich ihm mein Herz aus.

Warum ich dies tat? Ich spürte, dass er genauso wie ich tickte. "Ich habe gehört, dass ihr verloren habt?", sprach er an. Ich seufzte auf. "Ja das haben wir. Und ich gebe mir die Schuld dafür. Ich bin die Kapitänin, ich bin für mein Team-", diesmal unterbrach er mir. "-Verantwortlich. Glaub mir ich weiß genau, wie du dich fühlst. Alle meinen immer, zeig doch mal deine Gefühle oder warum bist du so verschlossen sei doch mal glücklich", sprach er mir aus der Seele.

"Es scheint so, als hätten wir beide die gleiche Last zu tragen. Es wird langsam kalt, ich denke wir sollten zurück zu den Wohnheimen gehen", beschloss ich. "Du hast Recht, los komm", forderte er mich auf,

Als wir wieder bei der Schule ankamen, trafen wir auf Aran, der wahrscheinlich Kita gesucht hat. Er schaute mich ein wenig verwirrt an, da Kita und ich gemeinsam zur Schule gegangen sind. "Kita, wegen vorhin. Du brauchst keinen Grund, um Emotionen zu zeigen! Wenn du glücklich bist, bist du glücklich! Und du genauso (N/N)-San! Ich weiß zwar nicht, was bei euch vorgefallen ist, aber es ist okay, Gefühle zu zeigen!" beteuerte Aran mehrmals.

"Ich weiß deine Worte und deine Sorgen wirklich sehr zu schätzen Aran, aber momentan ist (N/N) die einzige, die meine Lage, meine Gefühle und meine Sorgen nachvollziehen kann. Wir teilen nämlich das gleiche Schicksal", erklärte Kita ihm ruhig.

"Und warum seid ihr dann nicht miteinander befreundet?", fragte Aran fassungslos. "Wir waren bisher zu fokussiert, alles richtig zu machen", erklärte ich ihm für uns beide. Mit diesen Worten zog ich Kita von Aran weg und wir machten uns auf den Weg zu unseren Zimmern.

Als wir schließlich vor unseren Zimmern standen, blieb ich etwas unschlüssig vor ihm stehen. Ich überwand mich schließlich und zog ihn in eine kräftige Umarmung. Ein paar Sekunden erwiderte er nicht, bis er seine Arme auch um mich legte. 

Ich umarmte ihn noch fester, um ihm das Gefühl zu geben, nicht alleine zu sein. Denn ich weiß genau, wie sich das anfühlt. "Ich hol dich morgen zum Mittagessen ab", meinte Kita kurz, bevor er sich von mir löste und mir eine gute Nacht wünschte.

Ich ließ mich in mein Bett fallen und dachte wieder an meine Eltern. Es scheint so, als hätte Gott meinen Wunsch erhört. Ich hatte endlich eine Person, die mich und meine Lage versteht. Ich hatte endlich eine Person, auf die ich mich verlassen kann und bei der ich mein Herz ausschütten konnte.

Ich danke dir Kita Shinsuke, dass du zu dem Friedhof gekommen bist und ich danke dir, dass ich dich kennenlernen durfte.

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Wow, ehm ich weiß echt nicht was ich hier zu schreiben soll. Aber es ist okay, Emotionen preis zu geben. Was eine Ironie, das ausgerechnet ich das sage. Jedenfalls wünsche ich euch eine Person, die euch hilft und eure lage versteht und alles mit euch ernst meint. 

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