Samstagnacht

2.4K 69 2
                                    

Leise schlüpfe ich in mein Zimmer zurück und sehe, dass Erik schon im Bett liegt. Normalerweise lasse ich niemanden bei mir übernachten. Ich schlafe meistens so unruhig und will nicht, dass jemand etwas davon mitbekommt. "Da bist du ja endlich. Hier ist es ganz schön kalt, so alleine", sagt Erik und grinst mich frech an. "Ich kann dir nicht garantieren, dass es mit mir wärmer wird", lache ich und lege meine Hände auf seinen nackten Bauch. Sofort schreit Erik los: "Wie kannst du nur so kalte Hände haben!" "Du wolltest es ja nicht anders", antworte ich ihm und lege mich auf den Rücken, mit dem Kopf auf mein Lieblingskissen gebettet. "Und wie machst du das jetzt wieder gut, dass ich wegen dir noch mehr frieren müsste?", fragt Erik mich. "Hm. Garnicht", sage ich und drehe mich von Erik weg. "Wer nicht hören will muss fühlen", ruft Erik und fängt doch tatsächlich an mich zu kitzeln. "Bitte hör auf. Ich mache alles, was du willst", rufe ich nach einer Weile und völlig außer Puste. "Ach, wirklich alles?",fragt Erik und zieht eine Augenbraue hoch. "Nein. Alles nicht", gebe ich kleinlaut zurück.
"Komm her", flüstert Erik und zieht mich in seine Arme. "Vielleicht wird uns ja jetzt endlich wärmer", flüstere ich zurück. "Bestimmt. Milena? Darf ich dich was fragen?", fragt Erik unsicher. "Ja, tu dir keinen Zwang an", antworte ich und kuschle mich noch näher an ihn.

Eriks Sicht:
"Du würdest nicht einfach so mit jemandem schlafen, oder?", frage ich. So leise wie möglich. Normalerweise bin ich alles andere als so direkt, aber ich muss sie das jetzt einfach fragen. "Nein, würde ich nicht. Und werde ich nicht", sagt Milena und ich merke, wie sie mich ansieht. Auch ich sehe sie jetzt an und wir gucken uns direkt in die Augen, was mir sofort wieder ein Gefühl von Sicherheit gibt. "Ich muss mich dafür total sicher fühlen. Verstehst du das?", erklärt Milena sich weiter. "Ja, sehr gut sogar. Nur gibt es kaum noch Frauen, die so denken", antworte ich ihr. "Das muss ja auch jeder für sich entscheiden", sagt Milena und wirkt dabei wieder so diplomatisch, als hätte sie seit ihrer Kindheit gelernt ruhige und passende Antworten zu geben. Dann kommen ihre Lippen meinen immer näher und ich spüre wieder diese Spannung, die in der Luft liegt. Unsere Lippen bewegen sich in einem Rhythmus und ich berühre leicht mit meiner Zungenspitze ihre Unterlippe, worauf sie ihren Mund leicht öffnet. Unsere Zungen umspielen sich immer weiter und ich ziehe Milena noch näher zu mir, wenn das überhaupt noch geht. Keuchend lösen wir uns voneinander. "Wenn du schon so gut küssen kannst, wie gut bist du dann wohl in anderen Sachen?", fragt Milena mich ganz kokett. Ich merke, wie ich rot werde. Zum Glück sieht man das im Dunkeln nicht, sie kann wirklich frech sein. "War doch nur Spaß", kichert sie vor sich hin. "Trotzdem sehe ich genau, wie rot du geworden bist", erzählt sie weiter. "Sie ist unmöglich", denke ich und muss lächeln. Wenige Sekunden später ist sie auch schon eingeschlafen und ich merke, wie sie unsere Finger im Schlaf miteinander verschränkt. Ich drücke ihr nich einen Kuss auf die Haare und spüre, wie ich selbst langsam in den Schlaf gleite.

Kevins Sicht:
Kurz vor 2 und ich bereue es schon wieder, etwas getrunken zu haben. Ich weiß doch eigentlich ganz genau, dass ich dann nicht besonders gut schlafen kann, auch wenn mein Schlaf sonst immer besonders tief ist. Doch was mich noch mehr wundert, wieso ich Milena nicht draußen rumschleichen höre. Normalerweise ist jetzt ihre Zeit, um runter in die Küche zu gehen. "Vielleicht tut es ihr gut, nicht alleine zu schlafen", sage ich zu mir selbst.

Der Abend, der alles verändert (Erik Durm & Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt