Freitagmorgen

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Langsam merke ich, wie die Helligkeit in meinem Zimmer mich wach werden lässt. Ich bin sowieso ein Frühaufsteher, also konnte ich es mir nachts oder abends auch sparen, die Rollos runter zu lassen. Mit einem Satz springe ich aus meinem warmen und gemütlichen Bett und gehe zum Fenster und betrete danach die Dachterrasse und lasse meinen Blick über die Skyline von Frankfurt am Main wandern.

Ich liebe diesen Blick. Jedes Mal spüre ich, dass hier mein zu Hause ist.
Hier leben die wichtigsten Menschen meines Lebens, hier studiere ich, hier habe ich das Gefühl von Heimat. Ich kenne jeden Winkel von Frankfurt, aber besonders mag ich die Menschen hier. Ich habe hier einfach das Gefühl von Geborgenheit.

Ein Geräusch lässt mich aus meinen Gedanken aufschrecken. Helmut, mein Mops, ist nicht der typische Frühaufsteher und schleicht unruhig durch mein Zimmer. Ehrlich gesagt ist niemand in dieser WG ein Frühaufsteher. Auch mein bester Freund und Mitbewohner, Kevin, zieht es vor, lange zu schlafen.

Mittlerweile stehe ich unten in unserer Küche und bereite das Frühstück vor. Ich liebe die Freitagsfrühstücke mit Kevin. Er hat erst später Training und ich muss nicht zur Uni. Während ich also alles vorbereite, fülle ich gleichzeitig Helmut Futter in seinen Napf, und mache mich wieder auf den Weg nach oben um Kevin zu wecken. Vorher gehe ich allerdings noch in mein Zimmer um frische Unterwäsche, eine dunkelgraue Jogginghose und ein weißes Shirt anzuziehen. Meine langen blonden Haare sind wie immer offen.

So, jetzt wird Kevin geweckt. Leise schleiche ich mich in sein Zimmer. Typisch für ihn, denke ich. Der ganze Raum ist dunkel und nur wer sich auskennt, findet das Bett und Kevin. Mit meinem ganzen Gewicht springe ich auf Kevin und höre unter mir schon seine Beschwerden. "So ein Profisportler muss doch mal was aushalten können", denke ich. "Es ist mitten in der Nacht, und du musst mal wieder irgendwelche Spielchen spielen", jammert er los. "Genau genommen ist es 9:00 Uhr morgens und wir zwei werden jetzt frühstücken. Kommt mir nicht vor, wie ein Spielchen", erwidere ich lachend. Auch Kevin fängt jetzt an, zu lachen.
Allerdings beginnt er auch, mich zu kitzeln. "Ich kenne dich so gut, Milena, bei dir weiß ich immer, was ich tun muss, damit du schreiend unter mir liegst", sagt er grinsend. "So ist er halt", geht es mir nur durch den Kopf. Lachend schlüpfe ich aus dem Bett und rufe ihm zu: "Wer zuerst unten ist! Mal sehen, ob ich gegen den Toptorwart gewinnen kann." Und weg war ich.

Tatsächlich kann ich vor ihm in unserer offenen Küche an. Aber 2 Sekunden später saß auch Kevin am Tisch und bediente sich lächelnd am Frühstück.

Der Abend, der alles verändert (Erik Durm & Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt