29 || In guten wie in schlechten Zeiten werden wir zusammen bleiben.

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Der Mittwoch war irgendwie schneller da, als es mir lieb war. Sicherlich ist gerade mal ein Tag vergangen, aber trotzdem war ich zu nervös. Meine schlechte Laune war mir peinlich und das zog mich nur noch mehr runter. Wieso war ich so ein verdammt komplizierter Mensch? Konnte ich nicht mal normal lieben? Anscheinend konnte ich das eben nicht.

Ich strich mir nervös vor dem Spiegel meine Haare zurecht. Das Blond fand ich ultra hässlich, mein Gesicht auch und deswegen klatschte ich mir heute extra viel Puder auf mein Gesicht. Bitte, gehe weg. Ich will kein rotes Gesicht mehr haben. Bitte, lass mich vor Yoongi niemals mehr rot werden, denn das war peinlich. Und irgendwie hatte ich den Liebeskummer so verdammt satt. Ich biss mir auf meine Lippen, atmete tief durch. Yoongi, ich liebe dich. "Y-yoo-yooo-yoongi." Schon allein bei seinem schönen Namen scheiterte es schon bei mir. Ich strich mir wieder die Haare zurecht, sah mich eindringlich an. "Reiß dich zusammen." Und Üben war - glaube ich - nicht so verkehrt. "Y-Yoongi." Das war so schwer! Wieso war das so schwer? In meinem Kopf hörte sich das so leicht an.

Yoongi, Yoongi, Yoongi, Yoongi, Yoongi. "Yoongi." Oh mein Gott. Ich fasste mir an meine glühenden Wangen, drehte mich vom Spiegel weg. Ich konnte mich selbst nicht mehr anschauen. Alle Menschen in meinem Umfeld tun mir wirklich leid. Yoongi, ich liebe dich! Ich liebe dich, Yoongi! "Ich..." Und der Rest ging sofort in einem peinlichen Schweigen unter. In einem Schweigen, weil ich plötzlich verlernt hatte, wie man Wörter aussprach. Einmal in meinem Leben wollte ich, dass Yoongi Gedanken lesen konnte. Ich liebe dich!!

"Yoongi. Ich... liebe..." Und selbst nach zehn Minten kam ich nicht weiter. Was sollte denn das? "Jimin! Yoongi ist da!" Neiiinn! Ich war nicht bereit. Ich wollte ihm heute endlich sagen, was ich für ihn fühlte! Aber ich habe noch nicht genug geübt. Gleich. Sage es ihm gleich sofort. "Y-Yoo-" Und ich war wieder am Anfang. Denn, wenn sich die Worte in meinem Kopf bildeten, dann hatte ich urplötzlich eine Sperre vor meinem Mund. "Jimin?" Ich stand frustriert von meinem Bett auf. Toll. Und meine Haare sind mal wieder kaputt. Sie lagen bestimmt wieder wie ein Vogelnest auf meinem Kopf. Und Yoongi hatte sich an meinem Blond schon satt gesehen!

"Können wir gehen?" Ja, Yoongi! Hetze mich ruhig. Denn eigentlich willst du, dass der Nachmittag schnell vorbei ist. Ich weiß das doch. Niemand wollte mit mir Zeit verbringen. Ich war der komische Junge, der mit niemanden sprechen wollte und deswegen lieber in seinen Büchern las. "Ja." Und wieso konnte ich so etwas aussprechen, aber nicht seinen Namen? Was war denn nur los mit mir?

Ich sah Yoongi heute auch nicht mal genau an. Das würde mein armes Herz nicht aushalten können. Scheiße, war ich verliebt. Verliebt in meinen Verlobten und trotzdem hatte ich Liebeskummer. Stell dich nicht so an, Jimin! Ja, aber das musste ich! Ich... wollte Yoongi sagen, dass ich ihn unheimlich liebte. Dass ich mich so richtig in ihn verschossen hatte! Oh mein Gott. Was war denn nur los?

Und ich war so in Gedanken, dass ich mal wieder über meinen Teppich stolperte. Natürlich! Gott hasste mich! Er hasste mich einfach und du Maria!? Anscheinend hassten mich alle. Die Kinder im Kindergarten, die Schüler in der Grundschule, die ganzen Leute von der fünften bis zur elften Klasse. Alle. Und Yoongi auch. "Oh, pass auf." Nein! SAGE MIR, DASS ICH FALSCH LIEGE UND DU MICH NICHT AUCH NOCH HASST! Bitte, sage mir, dass du mich liebst. Ein "Ich dich auch." kommt mir vielleicht leichter über die Lippen. Bitte, Yoongi...

Mein Verlobter fing mich vor dem Sturz auf meine - eh schon blauen - Knie auf. Und das war mir mal wieder so peinlich, dass ich unter meiner Haut zu brennen begann. Seine Hände... lagen auf mir. Oh, bitte fass mich an! Ich liebe deine Berührungen! Die kitzelten so sehr und ließen mich glücklich werden. Und weil ich so glücklich und nervös wurde, spürte ich meine Beine gar nicht mehr. Er nahm mir meine ganze Kraft. Das machte er mit Absicht, damit ich nicht einmal mehr fliehen konnte, wenn es zu unangenehm wurde. Ich sackte - noch in seinen Armen - auf meine Knie. Schmerz lass nach.

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWhere stories live. Discover now