11 || Liebe ist Liebe!

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"Oh, hallo Yoongi. Ich habe gar nicht gedacht, dass du heute kommst." Ich auch nicht. Ich auch nicht, Mama. "Hallo, Mama." Schön, dass sie mich gar nicht begrüßt hat. Yoongi lächelte leicht, hing seine Jacke auf und stellte seine Schuhe hin. "Ich helfe Jimin heute etwas bei Mathe." Meine Mutter hatte wieder dieses Lächeln aufgesetzt. Dieses strenge, ermahnende Lächeln. "Jimin. Kommst du bitte kurz?" Ich seufzte auf, machte mich schon für eine lange Standpauke gefasst. "Ich bin dann in deinem Zimmer." Und weg war Yoongi und vielleicht war das auch besser so. Ich schnappte mir mein Buch, was ich dann auch noch als Schutzschild missbrauchen werde.

Meine Mutter stand in der Küche, sah mich böse an. "Was soll das Jimin? Du kannst Yoongi nicht einfach zu dir holen, wann es dir passt!" Wie bitte? Das mache ich doch gar nicht! So überhaupt nicht! "Er hat auch noch ein Leben ohne dich, das weißt du?" Ja, natürlich wusste ich das, aber- "E-er ha-hat das geplant..." Das war ja nicht einmal meine Schuld. "Sicher und weil er dir jetzt hilft, erwarte ich dieses mal eine bessere Note als eine 4." Besser als eine 4? Ich trat einen Schritt zurück, presste mein Buch gegen meine Brust. Ich musste also in Mathe entweder eine drei, zwei oder eins schreiben? Wusste meine Mutter nicht, wie anstrengend und fast unmöglich es für mich war keine fünf zu schreiben? Und dann kam sie mit solchen Forderungen? "Gib mir dein Buch, Jimin." Was!? "Nein." Sie konnte mir mein Buch nicht wegnehmen! Das durfte sie nicht!

"Doch, gib es mir. Du wirst lernen und du wirst jetzt mit Yoongi so lange lernen, bis du alles verstanden hast." Wie bitte? Auch das war unmöglich! "A-aber..." Sie ließ mich nicht aussprechen, schritt auf mich zu. "Kein aber! Du bist immer nur am Lesen! Du wirst einen Tag ohne auskommen! Setz dich auf dein Sitzfleisch und fange an für Mathe zu pauken, Jimin!" Nein! Wieso denn mein Buch? Ich verließ panisch rückwärts die Küche, war bereit mich in meinem Zimmer zu verstecken. "Jimin! Es ist nur ein Buch! Du bekommst es morgen wieder." A-aber... "Wenn es nur ein Buch ist, dann lasse es mir doch!" Ich schreie nie, aber heute musste ich das machen.

Wie sollte ich ohne mein Buch aufhören, an Yoongi zu denken? Wie sollte ich mich dann ablenken und nicht die ganze Zeit vor lauter Gedanken an meinen Verlobten zur Ruhe kommen! Außerdem bin ich gerade an der spannendsten Stelle! "D-du kannst mein Handy haben, Mama!"

Und als ich in mein Zimmer trat überfiel mich der nächste Schreck. Meine Bücherregale waren alle leer... Ich konnte gar nicht so schnell zugreifen, da riss man mir mein letztes Buch aus den Händen. Wieso? Was hatte ich ihr getan? Ich war brav, ich machte die Hausarbeit, ich brachte nie Ärger mit, ich habe mich noch nie über etwas beschwert, ich war leise und dafür! Dafür bekam ich dann das? "Ich gebe sie dir alle wieder, nachdem ich deine Note in Mathe gesehen habe." Nein! "Du hast gerade gesagt, ich bekomme es morgen!" Sie seufzte auf. "Das eine bekommst du morgen nach der Schule." Ich würde gleich weinen. Wieso nahm sie mir das weg? Ich... liebte meine Bücher... "Höre auf in deiner eigenen kleinen Welt herumzufliegen und fange an endlich irgendwas für die Schule zu tun, Jimin!" Meine eigene kleine Welt? Was konnte ich für meine Blackouts? Das war so gemein. "Yoongi. Lass nicht locker, bis er nicht alles kann und Jimin! Du wirst die Klasse schon wieder nicht schaffen, wenn du nicht endlich besser wirst!"

Der Knall meiner Zimmertür hallte unangenehm in meinen Ohren nach. Was hatte ich gemacht, dass meine Mutter so sauer auf mich war? Waren Bücher so schlimm? Ich liebte sie doch so sehr. "Das tut mir leid, Jiminie." Yoongis sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken und sie ließ mich so weit zusammenreißen, jetzt nicht zu weinen. "Sie gibt sie dir bestimmt morgen wieder. Das sagt sie nur so." Ja, sicher doch. Ich drehte mich vorsichtig von der Tür weg, ließ meinen Blick über die leeren Regale schweifen. Ich hatte sie so schön sortiert und so schön geordnet und jetzt... "Lass uns einfach anfangen..." Ich hatte gar keine Lust mehr auf Mathe. Yoongi lächelte leicht, stand dann von meinem Bett auf. Nicht einmal über diese Tatsache freute ich mich. "Willst du deine Jacke nicht ausziehen?" Der Ausschlag...

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ