9 || Das schönste an der Liebe ist die Liebe selbst

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"Jimin?" Ich denke, ich träume.... Ich hörte nämlich Yoongis Stimme und dachte wirklich kurz, dass ich geschüttelt werde. Seufzend vergrub ich meine Nase tiefer in das Kissen, zog mir meine Decke über die Nase und meine Beine an meinen Bauch. Ich könnte wirklich den ganzen Tag so im Bett liegen. Vor allem nach diesem wirklich schrecklichen Date.

Ich wollte dieses Desaster von gestern einfach wieder vergessen. Es war bestimmt noch schrecklicher als schlimm und das sollte schon etwas heißen. Ich meine, ich wäre gestern auf meinem Date fast erstickt und das wäre einfach so passiert. Ich wäre fast vor den Augen meines Geliebten gestorben. Vielleicht war der Kellner deswegen so panisch, als er mich darauf hingewiesen hatte, dass mein Essen vertauscht wurde. Genau wegen dem Vorfall gestern darf so etwas nie passieren.

"Na los, Jimin. Du kommst zu spät zur Schule." Nein, ich träumte vielleicht doch nicht, dass mich Yoongi schüttelte. Es war Yoongi, der mich versuchte aufzuwecken. Oh mein Gott! Ich habe bestimmt voll den fiesen Mundgeruch nach dem Schlafen und meine Augen sind bestimmt ganz verklebt und von meiner Frisur will ich wirklich nicht anfangen. Wer zum Teufel hatte ihn denn auch zu mir reingelassen!?

Erschrocken schlug ich die Augen auf, spürte den Schlaf schon an meinen Wimpern kleben. "Guten Morgen, Jimin." Ja, es war kein guter Morgen. Ich war so schockiert, dass ich gar nichts sagen konnte. Vielleicht war es besser so, bevor ich nur Scheiße gelabert hätte. Ehrlich. Ich hätte das geschafft.

Ich unterdrückte mir ein Gähnen, wollte aus dem Bett springen. Nur vielleicht sollte ich nicht versuchen schnell zu sein, wenn ich doch einfach so tollpatschig war, dass ich selbst im Stehen umfalle. Ich fiel ungemütlich und viel zu schnell aus dem Bett und das auch noch vor Yoongis Füße. Seine schwarzen Socken passten gar nicht zu meinem weißen Teppich. Es war peinlich und unangenehm und mein hellblauer Schlafanzug mit den weißen Sternchen war vermutlich das schlimmste. Nein, das schlimmste war der Ausschlag.

"Oh, Jimin. Hast du dir weh getan?" Keine Sorge, Yoongi. Ich falle so oft aus meinem Bett, ich beherrsche inzwischen die Techniken mich abzurollen, ohne mir dabei weh zu tun. "Ein bisschen." Er ging einen Schritt zurück, kniete sich dann zu mir und nahm mich unterm Arm. "Na komm, stehe schon auf." Ja, ich wollte ernsthaft nicht aufstehen. Ich wollte einfach liegen bleiben, langsam zusehen, wie sich im Boden ein tiefes schwarzes Loch auftut und mich dann hoffentlich verschluckt. Mir war das so unfassbar peinlich. Ich konnte es nicht einmal mehr beschreiben. Und das erste, was ich tat, war aus meinem Zimmer zu flüchten.

Ich musste mich beruhigen, musste durchatmen. Ganz tief durchatmen, meine Augen schließen und nicht zu schreien anfangen. Yoongi hatte mich angefasst! Er hatte mich am Arm gepackt. Gott!

Ich wünschte mir so sehr, er würde mich packen, würde mich auf mein Bett schmeißen und über mich herfallen, als sei ich der beste. Nein, das allerbeste, was ihm passieren konnte. Ich möchte, dass er sein Knie genau auf meine Mitte drückt, mich an den Armen festhält und mir dann richtig fest in die Lippen beißt, damit ich mir sicher gehen kann, dass ich noch lebte.

Schnell schnappte ich mir meine Zahnbürste. Ich hatte doch überhaupt keine Zeit für so etwas! Und als mein Blick in den Spiegel huschte, da... da wollte ich wirklich sterben. Mein Hals sah schlimm aus. Es sah noch viel ekelhafter aus, als noch vor ein paar Jahren. Diese roten Pusteln auf meiner knallroten Haut und... und ich sah richtig übel aus. W-war das wirklich ein fetter Pickel auf meiner Stirn? Oh nein... und Yoongi! Yoongi hatte mich so gesehen. Ich wollte ihm nie wieder unter die Augen treten.

Hastig strich ich mir die Haare immer wieder über die Stirn. Sie mussten da liegen bleiben, dann war alles in Ordnung. Dann wird niemand etwas sehen. Mein Gesicht lief mir bestimmt knallrot an und selbst das Puder schien da wenig zu helfen. Vorsichtig lugte ich in mein Zimmer. Zum Glück war Yoongi nicht da. Ich musste mich einfach beruhigen und nicht in Panik geraten und ich musste... musste. Wieso lebte ich eigentlich noch?

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWhere stories live. Discover now