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Reik ist seit zirka 2 Stunden weg. Johann liegt ohne Grund auf dem Fußboden seines Wohnzimmers mit einem Mikrofon ähnlichen Gegenstand in der Hand. In der anderen Hand hält er eine angezündete Zigarette. Er drückt auf ,Aufnahme' und beginnt einen frei erfundenen Text zu sprechen:

Du lässt es mich einfach nicht Glauben, Jeanny. Oft habe ich dich schon enttäuscht. Das ist mir bewusst. Für mich bist du immer noch da, obwohl du schon längst verschwunden bist. Ich habe mich selbst zerstört. Der Tobias und du. Ihr seid der wichtigste Teil, den ich dringend brauche. Ich möchte so gern zeigen, wie sehr ihr mir bedeutet und vor allem, was ihr mir bedeutet. Dass ich dich liebe.Dass ich um deine Liebe kämpfen möchte und um meinen geliebten Sohn Tobias. Ich bin bereit. Ich bin bereit, alles dafür aufzugeben. Ich bin nirgendwo und wohl doch angekommen. Im Zentrum. Im Auge des Sturms.

Ihn laufen die Tränen. Er erinnert sich an die schönen Erlebnisse, als er erfuhr, dass er Papa wird. Er erinnert sich an die lustigen Momente, als er im Bekleidungsgeschäft auf Jeanny's Wünschen ein Kleid anzog. Aber er erinnert sich auch an die traurigen Momente, als Jeanny' s Mutter gestorben war oder als Jeanny selbst Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Er beendete die Aufnahme und nahm das Band aus dem Aufnahmegerät. Er packte es in einen Briefumschlag und schrieb die Adresse des Ferienhauses auf, in der sich Jeanny wohl befand. Anschließend brachte er das Päckchen zur Post.

Verliebt in einen Entführer (Band 1)Where stories live. Discover now