Trente-cinq

565 39 33
                                    

Lena's POV

Ich war irgendwie früher wach als sonst. Verschlafen rieb ich mir die Augen und setzte mich langsam auf. Die Nacht schlief ich im Wohnzimmer. Nicht, weil Mark und ich Streit hatten, nein, ich war einfach zu müde und zu faul mich ins Schlafzimmer zu schleppen und von Mark wollte ich nicht getragen werden. Ich fand es schon so gemütlich auf der Couch und es hätte alles nur noch schlimmer gemacht, wenn ich ins Schlafzimmer gegangen wäre, ich hätte bestimmt nicht mehr schlafen können.
Mark ließ mich also gestern Abend liegen und deckte mich richtig zu. Es ist ja schließlich nicht schlimm, wenn ich mal nicht neben Mark im Bett schlafe.

Langsam stand ich auf und ging ins Schlafzimmer, um mir etwas zum anziehen zu holen. Ein paar Dinge hatte ich hier, die meisten Sachen waren allerdings in meiner Wohnung. Mark schlief noch friedlich, um ihn kümmere ich mich gleich, er muss sich schließlich auch um Livia kümmern. Ich schnappte mir ein paar bequeme Sachen und verschwand auch schon im Bad. Komisch, warum war dieses Schränkchen so verrückt? Es stand nicht mehr an seinem Platz. 

Anschließend beschloss ich den Tisch zu decken, machte für Mark und mich einen Kaffee und ging ins Schlafzimmer um ihn zu wecken. „Schatz, Liv muss in einer knappen Stunde in die Schule." Verschlafen drehte er sich zur Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Mark kann wirklich eine richtige Schlafmütze sein. „Mark, bitte!" flehte ich ihn an und zog ihm einfach die Decke weg. „Ich bin doch schon wach," sagte er verschlafen und stand auf. Nun war Livia dran, die ich wecken wollte, doch diese kam mir entgegen.

„Guten morgen Leni," flüsterte sie. Irgendwas hatte sie an diesem Morgen. „Guten morgen mein Schatz, hast du gut geschlafen?" Sie schüttelte nur den Kopf, holte hinter ihren Rücken einen Kühlakku hervor und drückte ihn mir in die Hand. Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken los, wieso hatte dieses Kind einen Kühlakku bei sich? „Was ist passiert?" Mark kam nun auch aus dem Schlafzimmer und wollte wissen was los war. „Können wir frühstücken? Ich sag's euch dann."

Ich machte mir ziemlich große Sorgen um sie und Mark ebenso. Anscheinend wusste er auch nicht, wieso sie ein Kühlakku bei sich hatte. „Ich weiß nicht was passiert ist," fing sie an und setzte sich auf einen Stuhl. „Nachts habe ich plötzlich ganz extrem starke Bauchschmerzen bekommen. Dann war ich auf Klo und dachte, dass es besser wird. Und irgendwie lag ich dann auf dem Boden und mein Kopf tat weh." Erschrocken blickte ich zu Mark und konnte kaum glauben, was sie da gerade sagte.

„Warst du bewusstlos?" Livia wusste es nicht. „Ich weiß nichts mehr. Ich lag halt plötzlich auf dem Boden und mein Kopf tut weh. Hab mir nichts dabei gedacht, hab mir ein Kühlakku geholt und bin wieder ins Bett." Ich konnte es einfach nicht fassen. Sie war anscheinend bewusstlos und hat weder Mark noch mich geweckt. „Zeig mal Liv." Sie schaute mir nun ins Gesicht und deutete auf ihre Wunden, einmal rechts an der Stirn und ein leichter Kratzer unter dem Auge.

„Ich war etwas wackelig auf den Beinen," gab sie zu. Für mich stand schon fest, dass sie heute zuhause bleiben wird. „Warum hast du nicht einen von uns geweckt?" fragte Mark besorgt. „Hab doch manchmal diese Bauchschmerzen, dachte es ist wie immer. Ist doch nichts passiert und..." „Du bleibst heute zuhause mein Kind," unterbrach er sie, genau meine Gedanken. Sie sollte lieber zuhause bleiben.

„Hast du denn noch Bauchschmerzen?" wollte ich von ihr wissen. Als Antwort bekam ich ein Nicken. „Aber nicht mehr so stark," versuchte sie uns zu beruhigen. Doch schnell stand sie wieder auf und rannte auf die Toilette. „Sie muss zuhause bleiben Lena," sagte Mark nun auch zu mir. „Ich hab ja nichts gesagt Mark. Das waren übrigens auch meine Gedanken. Arbeitest du heute von Zuhause oder gehst du? Ich könnte bei ihr bleiben und mit ihr zum Arzt gehen," schlug ich vor.

Mark schien sehr unschlüssig zu sein und überlegte lange. „Würdest du wirklich mit ihr gehen? Es wird sicher nichts schlimmes sein." Bitte was? Das Kind hatte Bauchschmerzen und war bewusstlos und er denkt sowas? „Leni, versteh mich bitte nicht falsch, aber als sie noch ganz klein war, wurde sie vor Schmerzen auch Bewusstlos. Als sie mit den Nachbarskindern, die damals drüben gewohnt haben, gespielt hat ist auch was passiert und sie wurde vor lauter Schmerzen bewusstlos. Oder sie ist mal gegen die Heizung gerannt. Aber lass das mal mit ihr abklären." Das beruhigte mich nur ein wenig.

Wie früher Mal Dich (Lenark)Where stories live. Discover now