Trois

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Mit Kyra im Arm wachte ich am nächsten Morgen, sie noch am schlafen und ich noch total müde. Nach langem hin und her überlegen wollte ich die Beziehung mit ihr noch nicht beenden. Ich wollte es noch versuchen, vielleicht würde sich die Beziehung zwischen uns bessern. Irgendwann konnte ich meine Augen nicht mehr aufhalten und schlief wieder ein.

Als Kyra's Handy klingelte wachte ich wieder auf, hatte allerdings keine Kraft um meine Augen zu öffnen. Ich spürte wie sich langsam das Bett hebte, sie aufstand, einen sanften Kuss hauchte sie mir auf die Wange und ging an ihr Handy. Doch sie ging nicht draußen telefonieren sondern hier im Schlafzimmer.

„Mama, ja... ich möchte mit Mark Kinder haben. Wir werden nächstes Jahr heiraten." Ich hörte wie sie im Zimmer auf und ab ging, ihre nackten Füße hörte ich, wie sie ging. Meine Augen noch geschlossen.

„Ja, aber da ist doch noch Livia. Ich weiß nicht, was ich mit ihr machen soll." Das machte mich sprachlos, was hatte sie jetzt gegen meine Tochter? Sie liebte Livia doch, sagte sie immer zu mir. „Dafür, dass sie mich nicht als Mutter akzeptiert wünscht sie sich schon Geschwister.....Ja Mama. Livia soll sich da nicht einmischen. Mark und ich würden irgendwann zusammen ein Kind bekommen."

Ich verstand nichts mehr, ließ sie aber weiter reden und blieb einfach so liegen. „Es liegt ja nicht nur an mir. Mark ist viel unterwegs. Ich verstehe das ja, aber es ist schwer." Konnte sie das jetzt nicht mehr mit mir? Aber das ging doch die vier Jahre schon gut so. Sie wusste doch von Anfang an, auf was sie sich da einlässt und stand immer voll und ganz hinter mir.

„Livia zerstört unsere Beziehung. Ja ich weiß Mama, halt dich bitte daraus. Es ist mein Verlobter und nicht deiner." Das schockte mich. Auf welche Art und Weise zerstört Livia unsere Beziehung? Vielleicht war es Zeit ein neues Kapitel im Leben anzufangen, Kyra loszulassen. Meine Tochter ist mir wichtiger. Mich gibt es nur mit meiner Tochter zusammen, das weiß Kyra auch. Doch die Frage, weshalb sie nicht außerhalb vom Schlafzimmer telefonierte blieb weiterhin in meinem Kopf.

„Es läuft nicht mehr so zwischen uns." Das verletzte mich, auch wenn es die Wahrheit war. „Ja, den Tag werde ich auch nicht mit Mark verbringen. Seine Tochter ist in letzter Zeit so ein Biest geworden." Machte sie das mit Absicht? Telefonierte sie absichtlich hier? War es ihr Wille, dass ich das alles mitbekomme, mir anhöre, damit unsere Beziehung noch schneller zerbricht? Sagte sie das mit Absicht? Das Gespräch verstand ich nicht ganz.

„Ja Mama, du kannst mich gleich abholen. Ich schreibe Mark einen Zettel." Mir wurde schlagartig klar, dass ich dieser Beziehung ein Ende machen musste. Es tut uns beiden nicht gut, ich hätte es im Gefühl, dass ich es beenden musste. Es ist schwer, aber ich muss sie gehen lassen. So finde ich vielleicht mehr zu mir.

„Ich liebe dich Schatz," flüsterte sie, gab mir einen Kuss und verschwand. Nachdem, was ich hier gehört habe, konnte ich auch nicht mehr schlafen. Ein paar Minuten blieb Kyra noch in der Wohnung, bis ich irgendwann hörte, wie die Tür ins Schloss fiel.

Es war das Ende unserer Beziehung. Mein Herz macht das nicht mehr mit. Selbst wenn ich das noch wollen würde, könnte ich das nicht. Ich kann es einfach nicht mehr. Meine Tochter sollte ein Biest sein, so ein Unsinn. So ist meine Tochter nicht.

Neben mir im Bett lag eine Nachricht von ihr. Sie würde erst heute Abend wieder kommen, es würde ihr leid tun.

Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen. Verdammt, ich liebe diese Frau, aber es geht nicht mehr. Mich macht das fertig. Ich hätte mir gewünscht, dass es anders enden würde. Aber es kommt wie es kommen muss. Doch ihre Worte, die widersprachen sich auf irgendeine Art und Weise. Ich verstand das nicht wirklich.

„Papa? Was ist los? Wo ist Kyra?" Livia schloss die Tür hinter sich und klettere zu mir aufs Bett. „Alles gut mein Schatz." Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und nahm Livia in den Arm. „Nicht traurig sein Papi. Ich bin bei dir." „Macht es dir was aus, wenn du den Tag mit Natalie verbringst? Ihr macht euch einen schönen Tag und ich bleibe hier und kümmer mich um ein paar Sachen." Sie nickte und legte ihren Kopf ab.

„Und wo ist Kyra?" „Sie kommt wieder. Mach dir da keine Gedanken." Naja, früher oder später sollte ich ihr sagen, dass das mit Kyra mal war. Erstmal sollte sie den Tag genießen. Ich sollte einen Schlussstrich ziehen. Am besten werde ich ihre Sachen packen und sie dann aus der Wohnung schmeißen, wenn sie wieder kommt. Hart, aber vielleicht das Beste. Ihre Mutter lebt in der Nähe, dort könnte sie erstmal unterkommen. Auch wenn's ziemlich schnell ging, spürte ich, dass ich das richtige machen würde.

„Na ihr Schlafmützen. Kommt ihr frühstücken? Wo ist Kyra?" Livia sprang sofort auf und umarmte ihre Tante. „Sie kommt bestimmt gleich wieder." Erstmal zog ich mich an und ging anschließend zu den beiden in die Küche. Meine Tochter grinste mich an und umarmte mich sofort, als sie mich so traurig sah. Ich konnt's einfach nicht verstecken, nicht vor meiner Familie.

„Maus, wir gehen nach dem Frühstück in die Stadt etwas shoppen." Natalie schaute mich fragend. „Geht klar ihr zwei. Ich bleibe dann hier und werde ein paar Sachen erledigen." Es fühlte sich leer in mir an. Vielleicht wäre es besser, wenn ich erstmal alleine bin.

Nach dem Frühstück war ich alleine. Erstmal räumte ich etwas auf und war nun fest entschlossen, dass ich nun Kyra's Sachen packen sollte. Da fehlte etwas zwischen uns, keine Ahnung was, aber es würde nie wieder kommen. Dazu noch der Anruf, den ich nicht verstand. Doch plötzlich spürte ich in mir, dass es nicht mehr ging. Die letzte Zeit ging es uns beiden nicht gut.

Vermutlich würde sie mich danach hassen, aber es war doch sowieso vorbei. Als alles aufgeräumt war, widmete ich mich dem Kleiderschrank und packte ihre Sachen in einen Koffer. Dabei vergoss  ich ein paar Tränen.

Vielleicht hätte ich vorher nochmal mit ihr reden sollen. Doch eine Stimme in mir sagte mir, es würde nichts bringen. Wir haben schon öfter zusammen darüber geredet und immer wieder standen wir am Anfang. Eine gewisse Sache fehlte zwischen uns.

Erstmal Frohe Weihnachten an alle, die Weihnachten feiern. Auch an alle anderen viel Liebe. Vermutlich wird das das letzte Kapitel für dieses Jahr sein, kommt drauf an ob ich Lust habe, dass das nächste Kapitel noch dieses Jahr kommt oder nächstes Jahr. War vermutlich gerade kein Deutsch, aber ich bin gerade so durcheinander, aber positiv, naja egal😂✨

Wie früher Mal Dich (Lenark)Where stories live. Discover now