Trente-deux

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Lena war schon ziemlich lange weg, was eigentlich ein gutes Zeichen sein sollte, da dies bedeuten würde, dass sie es geschafft hat mit Livia zu reden. Allerdings war diese Unruhe noch in mir, ich machte mir große Sorgen. Und nicht zu wissen, was gerade mit meiner Tochter los war, machte mich noch verrückter.

„Ich halt das nicht mehr aus. Ist mir egal, aber ich gehe zu den beiden rüber." Ich ließ meine Schwester los, stand auf und wollte gerade die Tür öffnen. „Mark! Bleib hier! Du kannst die beiden doch nicht stören." Mir war das gerade wirklich egal. Außerdem wollte ich nur mal schauen, ob alles in Ordnung ist.

„Ich bin in zwei Minuten wieder da. Die beiden möchte ich doch gar nicht stören. Ich gehe da jetzt rüber, schaue kurz nach und dann bin ich wieder hier." Natalie konnte mich schlussendlich nicht aufhalten. So verließ ich das Zimmer und ließ Natalie alleine im Zimmer zurück.

Doch weit kam ich nicht. Aus dem Aufzug kam gerade Lena mit Livia an der Hand. Als Liv mich sah ließ sie Lena los, rannte auf mich zu und klammerte sich an mich. Da fiel mir ein großer Stein vom Herzen und war sichtlich erleichtert.

„Alles gut Liv. Schau mich mal an." Ich kniete mich runter zu meiner Tochter, nahm ihr Gesicht in meine Hände und lächelte sie erstmal an. Ich wollte ihr nämlich das Gefühl übermitteln, dass alles in Ordnung war und ich nicht sauer auf sie bin. Liv lächelte mich an, während ihr ein paar Tränen über die Wange liefen. Sanft wischte ich diese weg und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Es tut mir leid Papa," schluchzte sie und fiel mir in die Arme.

Was auch immer sie gerade so bedrückt, es tut mir schon im Herzen weh. „Alles gut mein Schatz. Magst du mir erzählen was los ist? Du musst nicht, aber es wäre vielleicht besser." Leicht löste sie sich von mir und nickte kurz. Und erneut fiel mir ein Stein vom Herzen, sie wollte mir erzählen was los war.

So konzentriert auf meine Tochter bemerkte ich Lena überhaupt nicht, die hinter Liv stand und ein breites Lächeln im Gesicht hatte. „Na ihr? Können wir jetzt ins Zimmer? Oder wollt ihr noch ewig hier draußen bleiben?" Ich stand wieder auf, dabei knackten meine Knie, was Livia laut zum Lachen brachte. „Mein Papa ist alt Lena." Das brachte Lena und mich auch zum Lachen. „Das stimmt Liv," gab ich lachend zu und öffnete die Zimmertür.

„Du Mark, ich lasse euch mal alleine. Ich glaub ich gehe dann mal kurz zu Daniel um zu schauen ob der schon wach ist, damit mir später vielleicht klären können was wir heute machen." Natalie wich meinen Blicken total aus und spielte nervös an ihrem Pulli. Im ersten Moment wunderte ich mich, was mit ihr plötzlich los was, doch nach kurzem Nachdenken kam mir plötzlich die Idee. Ein Glücksgefühl zog sich durch meinen Körper und ich musste mir mein Lächeln unterdrücken.

„Ja, wir kommen dann zu euch, wenn wir hier fertig sind." Ohne mich nochmal anzuschauen verließ sie schneller das Zimmer als ich schauen konnte. Lena und Livia schauten mich beide verwirrt an, als ich mein Lächeln nicht mehr zurückhalten konnte. „Was'n mit dir los? Ich versteh das gerade nicht." „Wir lassen uns schön viel Zeit. Livia, du kannst mir gleich alles erzählen. Aber versprich mir bitte, dass du das, was ich gleich sage niemandem sage. Auch nicht Natalie. Es bleibt unter uns drei." Ich setzte mich aufs Bett und überlegte, wie ich meine Vermutung aussprechen sollte.

Livia hopste zu mir aufs Bett und kletterte auf meinen Schoß während Lena neben mir Platz fand. „Ein Geheimnis, bin dabei Papa. Ich sag's nicht weiter, versprochen." Und schon klammerte sie sich an mich. Die Umarmung, die von ihr aus ging, genoss ich so sehr. Meine Arme legte ich um sie, drückte sie noch fester und gab ihr einen sanften Kuss auf den Kopf. „Ich liebe dich Liv," flüsterte ich, gab ihr erneut einen Kuss auf ihren Haaransatz und spürte gleichzeitig, wie Lena ihren Kopf leicht gegen meine Schulter legte. „Ich liebe ich auch Lena," gab ich leise von mir.

Wie früher Mal Dich (Lenark)Where stories live. Discover now