Vingt et un

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Mark's POV

„Bin wieder Zuhause mein Schatz." Livia stand im Flur, blickte mich wütend an, verschwand in ihrem Zimmer und knallte ihre Tür zu. „Ich kann sie verstehen Mark. Du hast uns beiden gestern nicht gesagt, dass du erst heute wieder kommst. Sie hat einen Grund um auf dich sauer zu sein, den hätte ich auch, doch ich weiß doch was du mit Lena besprechen musstest. Jetzt geh zu ihr ins Zimmer." Das hatte ich wohl verbockt. Doch ich hatte ihr versprochen mir den Tag für sie Zeit zu nehmen. Ich lief an meiner Schwester vorbei, klopfte an der Tür, doch keine Antwort. Als beim zweiten Klopfen wieder nichts kam, öffnete ich einfach ihre Zimmertür und setzte mich zu ihr aufs Bett.

„Liv mein Schatz, es tut mir leid. Ich hätte euch schreiben sollen. Du hast einen Grund um sauer zu sein, ich weiß. Aber magst du mir vielleicht bitte verzeihen?" Sie schüttelte den Kopf. „Du bist blöd Papa. Was musstest du mit Lena so lange reden? Ich hatte Angst, dass du nicht wieder kommst." Sanft strich ich ihr über die Wange, den Tränen war sie dabei sehr nahe. „Weißt du Lena und ich hatten ein paar Missverständnisse und darüber mussten wir reden. Aber keine Angst, ich komme immer wieder zu Dir."

„Du Papa, bist du eigentlich mit Lena zusammen oder nicht? Ihr liebt euch ja oder? Oder ist es sowas wie bei Kyra, dass ihr euch noch geliebt habt aber es nicht ging?" Meine Tochter ist manchmal echt zum Anbeißen süß, wie sie mich mit ihren Augen anschaut. Man muss sie einfach lieben. Von ihrer Wut bekam ich gerade nichts mehr zu spüren.

„Livia, Lena und ich müssen erst noch reden." „Meinst du damit, dass du zu ihr gehen musst und sie fragen musst, ob sie deine Freundin wird, so wie ein Junge aus meiner Klasse ein Mädchen gefragt hat. So richtig süß mit einem kleinen Blümchen von einer Wiese?" So hatte ich mir das nicht vorgestellt, aber ihre Vorstellung war einfach nur der Hammer. Mit einem Blümchen von einer Wiese. Mein Lachen musste ich mir wirklich unterdrücken, wollte nicht über das lachen, was sie sagte. „Aber das Mädchen hat den Jungen dann voll fest geschlagen, der hat richtig geheult und mir voll leid getan. Sie hat ihn nämlich nicht genug lieb gehabt." Das war mal ne Abfuhr.

„Aber man schlägt doch niemanden. Auch wenn man die Person nicht leiden kann." „Wenn jemand mir mein Essen klauen will, dann darf ich schlagen." Niemand, wirklich niemand darf ihr unerlaubt das Essen nehmen. Sie liebt Essen einfach. „Du Papa, hast du Lena geküsst? Oder mehrmals? Ganz viele Küsse?" Die Frage ging zu weit, ich blockte ab. Plötzlich bekam ich die Idee, ich wollte mir ja den Tag Zeit für meine Tochter nehmen, sie liebt Tiere, also beschloss ich mit ihr nach dem Essen in den Zoo zu fahren.

„Livia, wie wäre es, wenn wir heute nur du und ich, wenn du möchtest auch Natalie, dass wir in den Zoo gehen. Aber erst nach dem Mittagessen." Ihre Augen fingen an zu Funkeln, ich spürte gleichzeitig diese Liebe von ihr in meinem Herzen. „In den Zoo?" fragte sie ungläubig. Schon lange waren wir beide nicht mehr dort, da ich einfach nicht die Zeit dafür gefunden habe.

Gerade wollte ich etwas sagen, da bekam ich eine Nachricht von Lena auf mein Handy. Sie wollte später vorbeikommen. „Du Liv, wie wäre es, wenn Lena kommt? Also in den Zoo?" fragte ich. Als sie dies hörte, funkelten ihre Augen mehr als zuvor. „Natürlich," quiekte sie. Dieses schrille Quieken tat höllisch in meinem Ohr weh. „Gut, dann kommt sie mit," sagte ich und antwortete gleichzeitig Lena.

„Dürfen wir dann den Tiger mit nachhause nehmen? Die sind so schön groß und flauschig." Livia wünschte sich schon länger ein Haustier, doch sie hatte unrealistische Wünsche. Kein Hamster, keine Kaninchen, keine Vögel. Sie wollte schon ein Nashorn haben, einen Löwen, einen Elefanten, ein Einhorn, wobei es Einhörner nicht gibt und noch mehr Tiere haben, die keine Haustiere sind.

„Deine Verantwortung, wenn der Tiger dich sofort tötet und frisst. Nein Spaß, willst du es nicht mit einem kleinen Tiger probieren, also eine Hauskatze, die aussieht wie ein Tiger?" Bockig verschränkte sie ihre Arme. „Dann ist es eine Katze, die nur Miau macht und nicht so wie ein Tiger, der so richtig schön brüllen kann. Von mir aus auch ein Löwe, der kann das richtig gut. Oder eine Kuh." Was wollte Livia mit einer Kuh? Und wo sollte diese denn leben?

„Eine Kuh? Nimm doch lieber die Katze," schlug ich vor, doch Liv war auch damit nicht einverstanden. „Ich kann eine Katze doch nicht melken. Das geht nur mit einer Kuh und..." Irgendwann musste ich sie stoppen. So ein Löwe oder Tiger wäre ihr sicherer Tod. Jedoch fand ich ihre Wünsche ziemlich unterhaltend.

Nach dem Mittagessen schickte ich sie erstmal zum Umziehen. „Livia, ich bringe kurz den Müll nach draußen. Wenn ich wieder komme bist du bitte angezogen. Du kannst mich ja von deinem Fenster aus sehen, wenn ich unten bin." Ohne zu meckern machte sie was ich verlangte, ich packte den Müll und schloss die Tür hinter mir.

Als ich die Tür unten öffnete, stand dort eine nicht zu unbekannte Person. „Mark, wir müssen reden." Es war Kyra, dabei wollten wir doch erstmal nichts voneinander hören. „Ich habe leider keine Zeit, ich gehe gleich mit Livia irgendwo hin." Den Müll schmiss ich in die Größe Tonne, wollte Kyra oder ein Wort zu sagen dort stehen lassen. Sie packte mich am Arm, stellte sich vor mich und küsste mich plötzlich.

Ich war verwirrt, doch als ich wieder einen klaren Kopf bekam, drückte ich sie von mir weg. „Sag mal spinnst du? Tut mir leid, aber das mit uns war mal. Denk bitte nicht, dass es nur eine Pause war. Ich kann das nicht." Ich habe während dem Kuss nichts, absolut nichts gespürt. Und da hatte ich die Bestätigung, dass ich nichts mehr von ihr möchte und es auch nicht funktionieren könnte. Am liebsten hätte ich gesagt, dass ich schon glücklich mit jemandem bin, doch dies wäre zu verletzten gewesen. So drehte ich mich einfach um, ließ sie stehen und ging wieder in die Wohnung, wobei dies auch ziemlich verletzend für sie sein mag.

Wie früher Mal Dich (Lenark)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang