Deux

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Nachdem wir auf Livia's Wunsch Burger essen waren, fuhren wir wieder nach Hause. Natalie beschloss das Wochenende bei uns zu bleiben. Vielleicht könnte ich mir mit Kyra morgen einen schönen Tag machen.

Wir waren ziemlich lange essen, hatten viel Spaß. Doch Zuhause erwartete uns niemand. Kyra war noch nicht Zuhause. Naja, was soll's, dann verbringe ich den restlichen Abend mit Livia und Natalie auf der Couch. „Hände waschen!" rief ich Livia hinterher, die gerade auf ihr Zimmer loslief. Sie stöhnte kurz auf und stampfte trotzig ins Bad.

Erschöpft ließ ich mich auf die Couch fallen. Kyra ist die Frau, die ich heiraten werde, mit der ich alt werden möchte und weitere Kinder haben möchte. Doch mittlerweile fing ich leicht an zu zweifeln. Es machte mich traurig zu sehen, wie sich das zwischen uns entwickelt hat. Ich liebe sie. Doch waren Hochzeit, Haus und mehr Kinder das richtige? Da spürte ich diesen schmerzhaften Stich in meinem Herzen. Ich hatte ihr diesen Antrag gemacht, Lieder für sie geschrieben, ich könnte das nicht einfach so beenden.

„Papa, hab das für dich in der Schule gemalt. Wo ist Natalie? Warum bist du so traurig?" Livia drückte mir ein Bild in die Hand und kuschelte sich an mich. „Natalie zieht sich um. Alles gut, mach dir keine Sorgen um mich." Ich legte meinen Arm um sie, zog sie noch näher zu mir und schaute mir das Bild genau an. „Und du hast trotzdem aufgepasst im Unterricht?" Sie nickte und lächelte mich an.

„Du Papa, du weißt doch wie lieb ich dich habe oder? Du bist der beste Papa der Welt. Ich könnte mir keinen bessern Papi wünschen." Ich nickte. Sofort stand sie auf, holte Natalie, die gerade zu uns kam, und mir etwas zum Trinken und räumte den Tisch auf. Irgendwas hat dieses Kind vor oder angestellt. Ich kenne sie und das ist nicht typisch für sie. Sie hasst es aufzuräumen und lässt alles immer stehen und liegen.

Ich unterbrach sie nicht, schaute ihr amüsiert zu. Warum sollte ich mein Kind beim aufräumen hindern? Wenn sie das schon freiwillig machte sollte ich das nicht stoppen. Als sie fertig war kuschelte sie sich wieder zu mir. „Brauchst du noch was?" Ich schüttelte den Kopf. Was war denn jetzt mit ihr los? Misstrauisch fragte ich nach. „Was möchtest du von mir?" Sie grinste mich an. „Nichts. Ich wollte dir nur mal zeigen wie lieb ich dich hab." Sie legte ihren Kopf ab und schloss ihre Augen.

Fragend blickte ich zu meiner Schwester. „Livia sag's ihm einfach. Er wird dir auch nicht böse sein." Wie sie weiß davon? „Livia, was weiß deine Tante, was ich nicht weiß?" „Vieles," gab sie frech zurück. Sie stand auf und holte etwas aus ihrem Zimmer.

„Tut mir leid Papa. Bekomme ich ein Handy?" Ein Test von der Schule. Mal schauen. Ich traute meinen Augen nicht. Livia war eigentlich ein schlaues Kind, geht gerne zur Schule. Sie setzte sich neben mich und schaute sich ihre Note nochmal an. „Eine Fünf? Was ist denn los mit dir? Du bist doch sonst gut in der Schule. Du hast die schlechteste Note. Und nein, du bekommst kein Handy." Leise fing sie an zu weinen. Sie hat das gerade eben nur gemacht, damit ich nicht so sauer bin. Doch für eine schlechtere Note reiße ich ihr doch nicht den Kopf raus. Es kann jeden mal passieren.

„Liv, das ist doch kein Weltuntergang. Komm mal her." Sanft gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn. „Tut mir trotzdem leid. Ich wollte nie so schlecht sein. Ich habe mein Bestes gegeben aber es war trotzdem schlecht." „Ach Maus. Du musst nicht immer die beste Note haben. Das erwarte ich doch auch nicht von dir. Hauptsache du gibst dir Mühe."

„Bekomme ich trotzdem ein Handy? Wenn du auf Tour bist, kann ich dich besser anrufen." Da war was dran, doch ich fand sie noch zu jung für ein Handy, Kyra war meiner Meinung. Ich gebe meinem Kind erst ein Handy, wenn ich der Meinung bin, dass sie es gut behandeln kann. Jedem das seine. Manche bekommen früher eins, manche später. „Versuch's in einem halben Jahr wieder mein Schatz."

Irgendwann kam Kyra wieder nach Hause. Livia hat sich beruhigt und schläft genauso wie Natalie auch. Nur ich konnte nicht schlafen und musste ständig an Kyra denken. „Hey Schatz," sagte sie, küsste mich kurz und kuschelte sich an mich. „Hey, Natalie bleibt über das Wochenende hier. Ich dachte da an einen schönen Tag, nur du und ich morgen. Natalie bleibt hier und passt auf Livia auf." Sie grinste mich an, war damit einverstanden. Wenigstens etwas schönes an diesem Tag.

„Wo warst du denn vorhin?"  „Unterwegs mit einer Freundin," sagte sie kurz und legte ihren Kopf wieder auf meinen Brustkorb. „Ich liebe dich," flüsterte sie, woraufhin ich dieses Kribbeln im mir spürte, nicht extrem, aber es fühlte sich gut an. Doch war es das Richtige? War es richtig die Beziehung mit ihr weiter zuführen? Doch jetzt aufgeben wollte ich auch nicht wirklich oder doch?

Ein neues Kapitel von mir. Hoffe euch gefällt es. Würde mich sehr über Feedback freuen

Wie früher Mal Dich (Lenark)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon