XIV. (Auf) Wiedersehen

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Seit Obi-Wan mich wegen dem alten Bekannten kontaktiert hatte meldete er sich nicht mehr. Von Rex erfuhr ich, dass er kurz nachdem er mir die Nachricht gesendet hatte auf Mission in den äußeren Rand geschickt worden war und daher nicht antwortete. Über die geheimnisvolle Person wusste er jedoch nichts.
Gerade war ich dabei meine wenigen Sachen zu packen — in der Zwischenzeit war mein gesamter Urlaub vergangen und ich wurde zur Nachmittagsstunde im Jedi-Rat erwartet — als Padmé den Raum betrat.
"Alles gut bei dir?" Sie klang erschöpft und nachdenklich.
"Nur das schlechte Gewissen euch drei alleine zu lassen.", antwortete ich möglichst aufmunternd.
"Hier, Proviant." Sie drückte mir eine Dose in die Hand, welche ich sofort in meiner Tasche verstaute.
"Bevor ich es vergesse, komm mal mit, ich habe da noch eine Überraschung für dich!" Mit diesen Worten nahm ich ihre Hand und führte sie an den im Wohnzimmer liegenden Kindern vorbei runter in die Werkstatt.
Dort öffnete ich eine der vielen Schubladen und holte zwei modifizierte Holoscheiben heraus.
"Was ist damit?", fragte sie mich unbeeindruckt.
"Die hier-", ich wedelte damit vor ihrem Gesicht, "-sind mehrfach verschlüsselte Geräte, die nur miteinander eine Verbindung herstellen können, die weder geknackt noch abgehört werden können und deren Signal bis in die Randwelten reicht." Stolz grinste ich sie an, solche Dinger waren nur sehr schwer herzustellen und noch schwerer zu beschaffen.
"Danke" Traurig nahm sie das Geschenk entgegen und steckte es in eine verborgene Tasche ihres Kleides.
"Ich weiß du willst nicht, dass ich gehe."
Ich trat näher an sie heran. Behutsam umarmte ich sie und sie lehnte sich an meine Brust. Ihr warmer Körper, die langen lockigen Haare und ihre Berührung zogen mir die Tränen in die Augen.
Ich wollte hier nicht weg, ich konnte sie und die Zwillinge nicht alleine lassen.
Ich spürte wie ihr Atmen unregelmäßig wurde, als ihr nun nicht mehr so großer Bauch mit jedem Atemzug meinen Körper berührte. Sie weinte.
"Es tut mir so leid."
Ich senkte meinen Kopf, sodass er nun auf ihrem lag.
"Du musst gehen. Es gibt keinen anderen Weg — wir beide wissen das."
Ihre Stimme war weich und zerbrechlich.
"Ich kann euch nicht zurücklassen! Ihr seid meine Familie."
"Ani!"
Sie löste sich von mir und blickte mir tief in die Augen.
"Du lässt uns nicht zurück! Vergiss nie, wie oft wir schon so auseinander gegangen sind und immer kamen wir wieder zusammen. Es ist kein Abschied auf ewig! Das weiß du doch."
Sie wischte mir liebevoll die Tränen aus dem Gesicht.
Mein Hals war zu. Ich konnte nicht sprechen. Alles was ich fühlte waren Schmerzen.
Ich konnte nur nicken. Nichts brachte ich heraus.
"Alles wird gut, du weißt es tief in dir. Wir stehen kurz vor dem Leben, was wir uns immer erträumt haben."
Wortlos nickte ich erneut.
"Komm, du willst dich sicherlich vor deinem Abflug bei jemandem verabschieden."
Sie führte mich zu Luke und Leia, dann legte sie beide in meine Arme.
Ich weinte immer noch. Jetzt nicht mehr vor Schmerz, sondern auch vor Freude.
Ich küsste beide und legte sie zurück auf ihre Decken, dann verabschiedete ich mich von Padmé, holte meine Tasche und R2.
Selbst mein Droide schien traurig zu sein, als wir in das Shuttle stiegen, das uns zum Raumhafen von Naboo brachte.
Dort stiegen wir in ein Schiff, welches Passagiere von Naboo nach Coruscant brachte. Während dem ganzen Flug sprach ich kein Wort, als hätte ich es verlernt.
In der Landebucht des Stadtplaneten angekommen wurden wir von Obi-Wan begrüßt, der meine Trauer direkt bemerkte.
"Willkommen zurück alter Freund."
Er schenkte mir ein Lächeln und klopfte mir auf die Schulter. Allein seine Anwesenheit munterte mich auf.
Er war wie ein Vater für mich.
"Ich dachte Ihr seid noch im äußeren Rand."
Dank ihm hatte ich meine Stimme und meinen Mumm zurück erlangt.
"Das war ich auch — bis heute morgen jedenfalls. Ich bin gerade hier angekommen und dachte, dass ich auch noch zehn Minuten auf dich warten kann."
"Danke, Meister."
"Komm mit, der Speeder steht gleich da drüben."
Nachdem ich mein Gepäck neben seines gelegt hatte und R2 in den Speeder gestiegen war ließ mein Freund mich zum Jedi-Tempel fliegen.
Obwohl er meine Flugkünste missbiligte versuchte er wahrscheinlich mich weiter aufzumuntern, was funktionierte.
Im Tempel angekommen hatte mich meine Neugier zurückerlangt.
"Meister?"
"Ja Anakin?"
"Ihr habt mir vor wenigen Tagen eine Nachricht gesendet in der Ihr von einem alten Bekannten spracht jedoch den Namen nicht erwähnt."
"Ich erinnere mich..."
"Nun, Meister, wer ist diese Person?"
Er grinste breit und steckte mich mit seiner Fröhlichkeit an.
"Du kennst sie gut, sehr gut sogar — um nicht zu sagen äußerst gut!"
Die Spannung trieb mich fast in den Wahnsinn.
"Wer ist es denn nun?"
"Das, mein sehr junger Padawan, musst du selbst herausfinden."
Wie üblich betonte er das sehr.
"Bekomme ich nicht einen Hinweis?"
"Den hattest du schon."
"Hä?"
"Denk nach Anakin. Es liegt auf der Hand!"
Ich hatte absolut keine Ahnung.
"Sobald wir unser Gepäck in die Quartiere gebracht haben können wir ihr ja einen Besuch abstatten."
"Mhmh!" Ich nickte zustimmend.

So trafen wir uns wieder nachdem all unser Gepäck in unseren Quartieren war.
"Wir müssen uns beeilen, Anakin! Um 17:00 beginnt die Ratssitzung!"
"Dann laufen wir doch!", sagte ich motiviert und rannte los; Obi-Wan stöhnte, lief mir dennoch nach.
Leicht außer Atem bremste ich vor der Krankenstation.
"Wo genau liegt sie denn?"
"Anakin," ,mein alter Meister sah mich leicht erschöpft an, "wenn ich dir in all den Jahren etwas versucht habe beizubringen, dann war es das du alle Antworten auf-"
"deine Fragen in der Macht findest. Ja ich erinnere mich, Meister. Aber Ihr habt selbst gesagt, dass wir in Eile sind."
Fordernd blickte ich ihn an.
"Hast ja Recht... folge mir."
Gemeinsam eilten wir durch die Station, vorbei an hunderten Betten, die oftmals mit verwundeten Jedi besetzt waren. Unter all ihnen kannte ich sehr viele, weshalb ich nicht sagen konnte, welches Wesen in der Macht mein altre Bekannter war.
Aufregung stieg in mir hoch und mein Puls verschnellerte sich — nicht nur wegen der Rennerrei.
"Da sind wir ja!", sagte Obi-Wan erfreut und öffnete mir die Tür zu einem separaten Raum mit milchigen Scheiben.
Als ich eintrat Schlug mein Herz höher und ich musste breit Grinsen, ehe meine Pupe einer Aussetzer vor Freude machte.
"Snips!"
Ich rannte zu ihr und setzte mich neben ihr Bett. Monatelang hatte ich sie nichts von ihr gehört oder sie geschweige dem gesehen. Langsam ließ die Sehnsucht nach den alten Zeiten tief in meinem innerern nach und auch den anfängliche Freude verstrich beim genaueren Bertachten ihrer Verwundung.
Sie hatte Verbände um Arme und Beine, auch ihr gesamter Oberkörper war bandagirt. Wen ich denjenigen erwischte, der ihr das angetan hat, so würde dieser den nächsten Tag nicht miterleben! Ich versuchte mich mit dem Gedancken an meine Frau mich wieder zu beruhigen und malte mir stadessen aus, wie groß ihre Freude sein würde, wenn sie Ahsoka wiedersehe.

Snips müden, blauen Augen betrachteten mich erstaunt.
"Du sahst schon mal besser aus."
Sie lächelte mich an.
"Das kann man von Euch auch behaupten; diese Augenringe."
Sie lachte und ich verdrehte die Augen.
"Ich kann nicht lange bleiben — mein Sitz im Jedi-Rat wartet auf mich.", erzählte ich ihr angeberisch.
"Aber ich werde wiederkommen, versprochen. Sagst du mir noch kurz wer oder was dich zu zugerichtet hat?"
Verlegen strich sie sich über den Kopf.
"Ich habe versucht einer Freundin zu helfen — ganz wie ihr es mir gelehrt habt — leider wusste ich nicht, dass die Person, die ihren Speeder gestohlen hatte ein Schmuggler von explosiven Treibstoff war..."
"Oh je" Stolz nickte ich ihr zu, da ich ihr durch Berührungen sicherlich starke Schmerzen zugefügt hätte. Wir musterten uns gegenseitig und waren gerade zu einem freundlich Lächeln übergegengen, als uns Obi-Wan unterbrach.
"Verzeiht meine Störung, aber wir müssen los."
"Natürlich... bis später."
"Ich zähle auf Euch, Skyguy!", rief mir Ahsoka noch hinterher als wir Richtung des Rates liefen...

Der Sieg des Lichts (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now