II. Kopfschmerzen

2.7K 117 11
                                    

Mit dem Schrecken meiner Tat noch in den Knochen riss ich ruckartig meine Augen wieder auf, eine schlechte Idee, denn sogleich blendete mich das gleißend helle Licht der Medi-Station. Geschlagen ließ ich mich wieder zurück in die Kissen sinken, wobei ich auch die dröhnenden Kopfschmerzen bemerkte, die ich wohl von meinem Ohnmachtsanfall trug.
Schmerzvoll verzog ich stöhnend mein Gesicht und kniff die Augen wieder zusammen.
"Anakin!", hörte ich die vertraute Stimme meines ehemaligen Meisters.
"Kommt her, er ist wach."
Toll, wir waren also nicht allein...
"Wie geht es dir?", Obi-Wan klang besorgt.
"Kopfschmerzen." Schmerzvoll stöhnte ich ohne meine Augen zu öffnen.
"Kein Wunder, als man dich im Büro des Kanzlers gefunden hatte, lagst du ohnmächtig auf dem Boden."
"Du bist nach hinten umgekippt und hast dir deinen Hinterkopf aufgeschlagen, Gehirnerschütterung.", hörte ich Meister Windu sagen.
"Erinnern du dich tust an das, was geschehen ist?", fragte Meister Yoda mich.
"Ja schon, aber könnte ich erst mal was gegen die Schmerzen bekommen? Und bitte schaltet diese Sonne über mir ab!"
Meine Stimme klang jämmerlich und gerade fühlte ich mich auch so, was mir so gar nicht passte.
"Warte kurz, ich hole einen Medi-Droiden.", sagte Obi-Wan, worauf ich hörte, wie er sich aufmachte, den Raum zu verlassen. Er musste gerade bei der Tür sein, als das Licht mit einem klackenden Geräusch erlosch. Anschließend hörte ich das Aufgleiten einer Tür und wie Obi-Wan den Raum verließ.
Ich öffnete vorsichtig meine Augen.
"Bin ich auf der Medi-Station im Tempel?"
Zustimmend brummte Meister Yoda, der auf einem Stuhl neben meinem Bett und somit auf meiner Augenhöhe saß.
Erst jetzt sah ich Windus bronzene Metallhand und mir fiel alles wieder ein.
"Meister...", begann ich während ich mich versuchte aufzurichten, jedoch zurück ins Kissen fiel und ein stechender Schmerz durch meinen Kopf schoss.
"Es ist alles in Ordnung, Anakin. Du warst besessen von der Dunklen Seite und nicht Herr deiner Sinne. Aber du hast es geschafft, du hast den Imperator getötet und du hast den Kampf gegen das Dunkle gewonnen."
"Aber Meister-", ich wollte widersprechen, schließlich wusste ich ja, was es bedeutete seine Schwerthand zu verlieren.
"Kein Aber, Anakin!", unterbrach er mich bestimmt.
Zu Glück kam Obi-Wan endlich mit einem Medi-Droiden zurück. Dankbar lächelte ich ihn an, während der Droide mir ein Schmerzmittel in den Arm spritzte. Es wirkte sofort und ließ mich befreit durchatmen.
"Meister Windu alles erzählt uns hat, nachdem Hilfe gerufen er hatte.", sprach Yoda mich nun an. Aus seinem Gesicht ließ sich Erleichterung, Zuversicht und sogar Freude ablesen. Auch die anderen Beiden holten sich jetzt Stühle und setzten sich dazu.
"Anakin, es gibt da nur etwas, das wir nicht verstehen.", begann mein alter Meister,
"Der Kanzler hatte dir zugerufen, dass er die einzige Möglichkeit wäre die zu retten, die du liebst. Später erwähnte er Senatorin Amidala, was hat es damit auf sich?"
"Schon lange die Senatorin von Naboo du kennst."
Mein Puls schoss in die Höhe. Das kann doch nicht wahr sein! Die ganzen Jahre ging es gut! Jetzt war Padmé schwanger von mir, ihrem Ehemann. Wieso ausgerechnet jetzt?!
"Uff...", stöhnte ich nur und fuhr mir mit meinen Händen durchs Gesicht.
Was sollte ich denn sagen?
"Ja, wir kennen uns schon lange und wir sind gute Freunde, das ist alles."
Darauf herrschte eine lange, angespannte und peinliche Stille.
Ich sah die Meister fragend an — keine Reaktion.
"Das ergibt keinen Sinn." Windu ließ nicht locker.
"Hören Sie, ich habe bereits mit Meister Yoda und Kenobi darüber gesprochen. Ich habe Albträume oder Versionen von ihrem Tot. Sie hören nicht auf und das hat mich zunehmend immer mehr belastet, Palpatine wird das gewusst und missbraucht haben, da bin ich mir sicher. Allerdings-"
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
die Albträume waren weg! Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern.
"Alles in Ordnung, Anakin?", fragte Obi-Wan besorgt.
"Die Träume, sie sind weg!"
"Hm, das Werk des Sith gewesen sein sie müssen. Darüber meditieren ich werde..."
Yoda stand auf und hüpfte mit Leichtigkeit auf den Boden.
"Meister Windu, begleiten Ihr mich solltet. Dieser Pfad der dunklen Seite neu für uns ist."
Darauf nickte Windu, erhob sich und verließ gemeinsam mit dem Großmeister das Krankenzimmer.
Sofort wandte ich mich Obi-Wan zu:
"Meister, es gibt da etwas, das Ihr wissen müsst..."
Betrübt, beschämt und unsicher sah ich zu Boden.
"Nein, Anakin. Nicht jetzt, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt."
Dann schwiegen wir beide. Es war ein unangenehmes Gefühl, dass Stille zwischen meinem Meister und mir stand. Ich würde diesem Mann mein Leben anvertrauen; er war wie ein Vater für mich - auch wenn ich mir schon viel von ihm anhören musste.
Bei den Gedanken an vergangene Zeiten huschte mir ein Lächeln über die Lippen.
"Was ist so lustig?"
Ich schaute ihm in die Augen.
"Ach, ich habe nur an ein paar Dinge gedacht, die Ihr mir mitgegeben habt...Erinnert Ihr Euch an den Kampf gegen Count Doku auf Geonosis?"
Jetzt lächelte er auch.
"Nun ja, ich war zwar ziemlich neben mir, aber ein bisschen was ist doch hängen geblieben."
"Ich frage mich nur, ob ich auch alleine auf ihn losgegangen wäre, wenn der Kanzler nicht gewesen wäre, ob ich meine Hand noch hätte?"
"Anakin, denk so etwas nicht. Du warst jung und musstest noch lernen. Du hast die Lektion leider auf eine äußerst harte Tour bekommen, aber es war der Wille der Macht, der dich auf diesen Pfad geführt hat und dich leitet."
"Ihr habt wieder einmal Recht, vielleicht bin ich auch viel zu verwirrt und nicht in dem gesundheitlichen Zustand darüber jetzt nachzudenken."
"Ruhe dich aus, morgen ist wieder ein neuer Tag. Der Droide meinte, dass ich dich zum Frühstück schon in der Kantine erwarten kann, du erholst dich schnell."
"Ich werde da sein."
"Nun, ich zähle auf dich.", sagte er zuversichtlich und erhob sich. Als er kurz vor der Tür war, hielt er inne.
"Mach, dass du wieder auf die Beine kommst, ja?"
"Ja, Meister."
"Gut." Dann drehte er sich wieder in Richtung der Tür und wollte gehen.
"Ach und Meister!"
Über die Schulter guckte er zu mir.
"Könntet Ihr bitte bei Senatorin Amidala vorbeischauen und ihr ausrichten, dass ich heute Abend nicht erscheinen werde und ihr berichten was passiert ist? Ich hatte ihr versprochen sie zu besuchen..."
"Natürlich, alter Freund, ich werde gleich zu ihr fahren."
"Danke."
Er nickte mir noch ein letztes Mal zu, dann ließ er mich allein...

Der Sieg des Lichts (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now