XII. Politik

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Padmés Point of View

Luke und Leia waren inzwischen drei Tage alt und wir erschöpfter denn je.
Mit tiefen Augenringen ließ Anakin sich auf das Sofa neben mir sacken.
"Schlafen sie?", fragte ich ihn hoffnungsvoll.
"Ich denke schon."
Es war früher morgen nach einer nahezu schlaflosen Nacht hatten wir die Frühstücksprozedur, die sich langsam einspielte, hinter uns gebracht und sehnten uns schon wieder nach Schlaf und Entspannung.
"Ani?"
"Ja?"
"Ich muss heute bei der Königin vorstellig werden."
"Was? Das ist schon heute?"
Er sah mich erschöpft an und ich erwiderte seinen Blick.
"Fürchte schon..."
Er atmete tief durch.
"Fliegst du alleine dahin?"
"Ich muss... das weißt du, aber wenn du mir gesttatest würde ich 3PO mitnehmen, jedoch wärst du dann mit dem Zwillingen allein..."
"Hör zu: Du musst da hin!"
Er setzte sich auf und seine Stimme wechselte von müde zu ernst.
"Es tut mir leid, dass ich dich nicht begleiten kann, aber wir drei schaffen das hier schon! Vertrau mir."
"Das mache ich doch schon.", erwiederte ich und küsste ihn auf seine weichen Lippen.
"Du solltest dich jetzt umziehen, sonst kommst du noch zu spät.", lächelte er mir zu.
"Ja, das sollte ich..."

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren erhob ich mich und ging ins Schlafzimmer, wo der Kleiderschrank schon auf mich wartete. Mir den Kopf zerbrechend stand ich ahnungslos davor —  sonst hatten meine Zofen stets die Kleider für mich ausgewählt. Auf gut Glück griff ich hinein und erwischte ein Kleid, was zu meinem derzeitigen Körperbau passte.
Fünf Minuten später rief ich Anakin so leise es ging zu mir, damit er mir mein Kleid zumachte. Irgendwie vorhersehbar ließ er es sich nicht nehmen mich vorher noch auf den nackten Rücken zu küssen — manchmal kam sein innerer Schleimer doch raus.
Während ich mich schminkte war ich glücklich und dankbar über all das, was mir meine Zofen über die Jahre beigebracht hatten, denn so konnte ich sämtliche Erschöpfung einfach wegpinseln.
Danach flog ich mit 3PO zum Palast, wobei wir extra eine Schleife durch den Hyperraum drehten, damit niemand wusste woher wir wirklich kamen.
Captain Antilles und Jar Jar warteten schon auf der Landeplattform. Voller Wiedersehensfreude stürmte ich den beiden entgegen und begrüßte sie herzlich, ehe ihre Stimmung mir den Ernst der Lage — den ich zugegeben in den letzten Tagen vergessen hatte — und holten mich so in die Realität zurück.
"Wie es Ihnen geht, Senatorin? Imme rnoch kugelrund Sie sind!"
"Mir geht es besser denn je, danke Jar Jar.", antwortete ich mit einem breiten Lächeln und hoffte inständig, dass ich meinen Ehemann allein zu Hause nicht überforderte.
Gleichzeitig erinnerte mein alter Freund mich daran, dass ich offiziell noch immer schwanger war — weswegen ich mir auch sofort den Bauch streichelte und hoffte, dass meine Fassade auch diesmal überzeugen und nicht brechen würde.
Ohne ein weiteres Gespräch führten mich die beiden direkt in den Thronsaal, wo die gesamte Regierung von Naboo versammelt war.
Innerlich zitterte ich vor Nervosität mehr denn je, äußerlich war ich die ruhigste Person in der ganzen Galaxie.
Ich dachte zurück an meine Ausbildung und an meine Lehrer — wie stolz sie jetzt wären, wenn sie mit der Wahrheit bekannt wären.
"Meine Königin" Ich machte einen adretten Knicks.
"Senatorin Amidala, wie schön Sie gesund zu wissen!"
"Danke, Eure Hoheit."
Sie klang streng und monoton — einfach perfekt!
"Sie wissen, warum Sie hier sind?!"
"Natürlich."
Ich war noch besser als sie.
"Senatorin, darf ich Ihnen die direkte Frage stellen, wann der Geburtstermin ist?"
"In einer Woche, eure Majestät."
"Gedenken Sie weiterhin ihr Amt zu bekleiden?"
"Es wäre mir eine Ehre."
"Sie haben sich vor gut drei Tagen von Ihren Geschäften auf Coruscant zurückgezogen?"
"Meine Gesundheit stand unter keinem guten Licht, jetzt bin ich erholt und wieder belastbar."
Was für einen Müll redete ich?! Nichts wünschte ich mir lieber, als etwas Schlaf.
"Eigentlich-", setzte die Königin an, "-müsste ich Sie nun unehrenhaft von Ihrem Amt befreien, weil Sie sämtliche Informationen nicht weitergegeben haben."
"Gewiss, das sollten Ihr."
"Padmé, seinen wir doch einmal ehrlich!"
Ich erschrak, als sie mich mit meinem Vornamen ansprach und gleichzeitig ihre Haltung verlor.
"Eure Hoheit, Ihr wisst wie viel mir die Politik und die Demokratie bedeutet! Jetzt entlasst mich, um die Gesetze zu befolgen, für die wir tagtäglich kämpfen!"
Zwar redete ich unerlaubt, jedoch brachte es mich nicht aus der Fassung.
"Ich kenne keine Politikerin wie dich. Nie hatte Naboo eine bessere Königin gesehen, als zu deiner Zeit. Dich zu verlieren wäre für uns und die Gungans ein unbeschreiblicher Verlust."
"Vielen Dank Euer Ehren. Ich weiß ein solches Lob zu schätzen."
Immernoch raste die unhaltbare Nervosität in meinen Adern.
"Aber wir mussten trotzdem über dich urteilen und einen Beschluss fassen."
Traurig senkte ich meinen Blick; es war also vorbei.
"Senatorin!", sagte die Königin würdevoll.
"Ihr habt verdientes Glück, dass ihr so viele Freunde und Bewunderer in meinen Reihen habt. Die Entscheidung, Euer Urteil, fiel zu Euren Gunsten!"
Ich konnte es nicht fassen! Das war, nein musste, unmöglich sein. Regelbruch heißt konsequenten Rauswurf! Schließlich hatte ich offensichtrlich den dritten Paragraphen, der sich mit dem Vorrang des Amtes vor dem Privatleben befasste und Schwangerschaft demnach quasi verbot, gebrochen. Dazu kamen die von mir nicht weitergeleiteten Informationen zu meiner Gesundheit, zu denen ich mich mi Amtsantritt verpflichtet hatte.                                                           Völlig verdattert stand ich in Mitten des Thronsaals und realisierte die Worte meiner Königin.
"Amidala,", lächelnd sah ich zu ihr auf, "wegen Ihnen haben wir ein Gesetz ändern müssen... und wir haben es gerne getan."
"Habt großen Dank ihr alle. Das ist das beste Geschenk, was ihr mir machen konntet."
Eine kaum in Worte zu fassende Freude überkam mich und ließ mich alle Probleme vergessen.
"Wir haben in dem neuen Gesetz einen Mutterschutz von zwei Monaten im Falle einer Schwangerschaft beschlossen — ein schon lange nötiger Schritt in die heutige Zeit. Dieser sollte möglichst in Ihrem Fall auf Naboo verbracht werden, sonst fällt Ihr Amt dauerhaft auf ihren Vertreter, den neuen Vizesenator Binks."
"Sehr wohl, meine Königin."
"Nun, dann könnt Ihr gehen. Bleibt auf diesem Planeten und tragt zur Sicherheit diesen Sender, damit wir Euch bein Notfällen zu Rate ziehen können."
Eine Dienerin der Königin trat hervor und befestigte ein Armband fest an meinem Arm.
"Wir werden Euch bei Komplikationen darüber anfunken; seid also so oft wie nur möglich in der Nähe des Senders. Jetzt geht!"
Ich verneigte mich höflich und verließ den Raum. C-3PO eilte schimpfend über mein Tempo mir nach zum Schiff.
Schnell und dabei immer noch weitaus langsamer als die durchschnittliche Geschwindigkeit meines Mannes flogen wir eilig nach Hause. Ich musste Anakin die Neuigkeiten sofort mitteilen, so überwältigt war ich.

Der Sieg des Lichts (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now