III. Unerwarteter Besuch

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Obi-Wan Point of View

Nachdem ich Anakin alleine gelassen hatte eilte ich zu meinem Speeder.
Obwohl eine Ratssitzung unmittelbar bevorstand wollte ich unbedingt noch bei der Senatorin vorbei schauen. Alles, was meinem ehemaligen Padawan nur im entferntesten Sinne half, wollte ich versuchen. In der letzten Zeit hatte ich mir stets große Sorgen um ihn gemacht und da ich fast regelmäßig bei der Senatorin war wusste ich, dass ich mit dieser Sorge nicht alleine war.
Mit für mich gerade so verkraftbarer Geschwindigkeit fuhr ich durch Coruscants wirren Verkehr, bis ich endlich bei Padmé ankam — wie ich das fliegen hasste! Schon als ich meinen Speeder zum Stehen brachte konnte ich aus der Ferne beobachten, dass sie jemanden sehnsüchtig erwartete, wenn man das ständige Auf- und Abgehen so deuten konnte.

"Guten Abend Senatorin, ich hoffe, ich störe nicht."
Überrascht sah Padmé mich an. Bei meinem Anflug hatte sie mich scheinbar gesehen.  Sobald ich ausgestigen war und auf sie zusteuerte, kam sie sofort entgegen. In ihren Augen spiegelte sich Sehnsucht und Sorge wieder. Machte die politische Situation einer so gestandenen Frau vielleicht doch zu schaffen? Oder lag es an ihrer köperlichen Verfassung?
"Nein, natürlich nicht.", in ihrer Stimme kam die Ernsthaftigkeit einer starken Frau und Politikerin heraus.
"Ich hatte nur mit-"
"-mit Anakin gerechnet. Ich weiß."
Erschrocken sah sie mich an und legte gleichzeitig ihre Hände auf ihren gewölbten Bauch.
"Was ist mit ihm?", nun war alle Ernsthaftigkeit verschwunden und man konnte ihre Besorgnis in ihren Worten spüren.
"Es ist halb so schlimm wie es klingt. Setzten wir uns doch, Ihr scheint erschöpft zu sein."
Tatsächlich sorgte ich mich auf einmal mehr um die Senatorin als um Anakin, denn sie wurde zunehmend blasser.
Wir setzten uns auf das Sofa ihrer großzügigen Terrasse.
Amidala starrte verwirrt auf den Boden.
"Ist euch nicht wohl, Padmé?"
"Was?"
Sie schreckte leicht hoch.
"Ob es Euch gut geht."
"Oh, ja...es...es sind nur die Hormone...Sagt, Obi-Wan, was ist mit Anakin?"
"Er schickt mich, ich soll Euch mitteilen, dass er heute nicht hier erscheinen kann."
"Wieso nicht? Geht es ihm gut?"
Je besorgter sie wurde, desto mehr streichelte sie ihren Babybauch.
"Er liegt auf der Krankenstation im Jedi-Tempel und sein Zustand verbessert sich rasant, sodass er morgen früh entlassen werden soll."
Erleichterung machte sich in ihrem Gesicht breit und sie entspannte sich allmählich aus ihrer verkrampften Haltung.
"Obi-Wan, wieso ist er dort?"
"Das soll ich Euch auch erzählen. Es war wohl so, dass Palpatine ihm erleuchtet hat, der Sith-Lord zu sein, den wir so lange gesucht haben."
"Palpatine?!", überrascht blickte sie mich an.
"Ich fürchte ja."
"Was für ein Schlamassel und Schande für Naboo. Ich habe ihn auch noch als Kanzler vorgeschlagen!", sie stützte ihren Kopf mit den Händen.
"Padmé, das waren andere Zeiten und es ist nicht Eure Schuld! Palpatine beherrschte die Fähigkeiten sämtlich Leute zu manipulieren und das über Jahre. Er hat die ganzen Jedi über eine sehr lange Zeit hintergangen und wir haben es nicht gemerkt, es ist trotzdem nicht unsere Schuld!"
"Ihr habt Recht. Nun erzählt bitte weiter."
"Natürlich. Auf diese Nachricht hin informierte Anakin Meister Windu, der mit anderen zusammen zum Kanzler fuhr, um ihn zu stellen und zu verhaften. Sie wurden sofort vom Sith-Lord angegriffen...Windu ist der einzige, der diesen ersten Teil des Kampfes überlebte. Dann kam Anakin hinzu. Sofort versuchte der Kanzler ihn zu verführen und brachte ihn dazu Mace seine Schwerthand abzutrennen, dann schaffte Anakin es zu widerstehen und köpfte Palpatine."
Sie wurde noch bleicher, als sie es eh schon war und begann leicht zu zittern.
"Padmé , geht es Euch wirklich gut? Ihr bereitet mir zunehmend Sorgen!"
"Sprecht weiter, bitte.", ihre Stimme klang leidvoll und zittrich.
"Danach wurde er ohnmächtig und stieß beim zusammenbrechen mit den Hinterkopf auf...er hat eine leichte Gehirnerschütterung und Kopfschmerzen. Es ist halb so schlimm, wie es sich anhört. Macht Euch keine Sorgen, er wird schon morgen wieder auf den Beinen sein."
"Danke, Obi-Wan. Ich werde es versuchen."
Besorgt legte ich meine Hand auf ihre Schulter und sie blickte zu mir auf.
"Ich muss weiter; soll ich jemanden rufen, der auf Euch achtet?"
"Ich komme klar, 3PO wird auf mich aufpassen."
"Gut, dann werden ich morgen wiederkommen."
Ich erhob mich.
"Habt vielen Dank, Obi-Wan."
"Natürlich." Ich nickte ihr lächelnd zu, sie erwiderte das Lächeln.
"Padmé, eine Sache ist da noch, eine Frage, um genau zu sein..."
"Ihr könnt mich alles fragen, was Ihr wollt."
"Padmé, Anakin ist der Vater, nicht wahr?", fragte ich und deutete auf ihren Bauch, sie senkte den Kopf.
"Ja, Obi Wan, er ist es."
Dann sah sie mir tief in die Augen.
"Sagt dieses Geheimnis bitte niemandem weiter, bitte! Es würde unser beiden Ruin bedeuten!"
"Das werde ich nicht, ich verspreche es." Beruhigend strich ich ihr über die Schulter, da sie immernoch augewühlt und erschöpft wirkte.
"Danke...sagt, wie habt Ihr es herausgefunden?"
"Anakin erzählte von Versionen über Euch und er schien sich Sorgen um Euch zu machen — zwar versuchte er es zu verbergen, aber nun ich kenne ihn wohl einfach schon sehr lange und sehr gut. Eure eigene Besorgnis bestätigte meine Vermutung."
"Oh.."
Sie errötete.
"Macht Euch keine Angst, ich werde schweigen. Auf Wiedersehen."
"Wiedersehen."
Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich und flog mit dem Speeder zum Tempel, um der Ratssitzung beizuwohnen.

Der Sieg des Lichts (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now