VII. Debatte der Zukunft

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Padmés Point of View

Nachdem ich Anakin und Obi-Wan verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Senatsgebäude.
Während dem Flug hatten noch zwei Bedienstete mir ein neues Kleid in rosa angezogen, eine Perücke mit hoher Frisur in meine Haare gesteckt und mich geschminkt.
Obwohl ich keinen Grund zur Sorge mehr und inzwischen etwas gegessen hatte fühlte ich mich unwohl, ließ aber meinen eisernen Willen darüber stehen.
Denk daran, Padmé, du bist schwanger, da geht es dir nicht immer blendend. Das ist natürlich, beruhigte ich mich selbst.
Als ich in meiner Loge ankam war Senator Organa bereits eingetroffen und begrüßte mich freundlich.
"Bin ich zu spät?"
"Nein, gerade rechtzeitig. Allerdings kann ich nicht sagen, wer das Wort hat und den Senat beruhigen kann. Setzen wir uns."
Er führte mich in die erste Reihe der runden Plattform und wir setzten uns auf die altbekannten Plätze.
Nach etwa fünf Minuten wurde das Podium des Kanzlers hochgefahren — jedoch leer.
Es kehrte Ruhe ein und alle sahen ihren Nächsten fragend an.
Ich blickte den Senator von Alderaan an, welcher meinen Blick mit einem Schulterzucken beantwortete.
Dann lehnte er sich zu mir hinüber: "Vielleicht sollte jemand mit etwas ansehen das Wort ergreifen... mit dem Ansehen, wie Ihr es habt.", fügte mein ehrlicher Freund hinzu.
"Wahrscheinlich sollte ich das."
Ich erhob mich, was mit der Babykugel inzwischen gar nicht mehr so leicht und elegant zu Statten ging, stellte mich an das Pult und lenkte die Plattform in den Raum.
Erwartungsvolle Blicke folgten mir.
Nach einem leichten Räuspern, was mir die Aufmerksamkeit aller einbrachte, begann ich zu sprechen: "Ehrwürdiger Senat, Ihr alle kennt die Nachricht dieser seltsamen Zeiten. Durch den Tod des Kanzlers, der sämtliche Sondervollmachten inne hatte, sind wir jetzt wieder das freie, agierende Modul in der Politik der Republik und der Demokratie. Macht euch nichts vor, es wird viel von uns erwartet! Dennoch dürfen wir unsere Intention nicht vergessen: den Frieden!
Wenn wir vergessen, wird sich die Vergangenheit wiederholen. Das darf niemals geschehen! Deswegen schlage ich vor an Stelle des Kanzlers zwei fähige Personen einzusetzen, die sich gegenseitig kontrollieren, um den Frieden zu waren und den Krieg endgültig zu beenden!"
Nach kurzem Gemurmel jubelten die Senatoren mir zu, dann kehrte wieder Stille ein.
"Lasst uns gemeinsam jetzt sofort für dieses neue System entscheiden! Stimmen wir ab."
In dem Moment meldeten sich die Senatorin von Kamino und der Bankenklan. Natürlich widersprachen sie mir, schließlich zogen sie Gewinn aus dem Krieg. Trotzdem stimmten wir ab und das Ergebnis bestärkte mich: entschieden für die Republik angeführt von Zweien.
Erleichtert atmete ich auf und merkte gleichzeitig, dass mein Körper sich wieder nach Erholung sehnte, mir ging es schlecht.
Ich lenkte die Plattform zurück auf ihren Platz und setzte mich erschöpft.
"Da war sich jemand vorbereitet!... Geht es Euch gut, Senatorin?"
"Ihrse seinen blass!", quieschte Jar Jar von hinten.
"Das wird schon wieder, ich sollte nur vielleicht nicht mehr arbeiten.", antwortete ich und sah auf meinen Bauch.
Ich spürte wie ich zunehmend nervös wurde, obwohl es mir halbwegs gut ging. Zum Glück zog sich die Diskussion über die Zukunft der Republik, den Krieg, den Frieden und der Herrschaft, sowie das weitere Vorgehens mit den Separatisten nicht so stark in die Länge, wie ich es befürchtet hatte und man einigte sich auf eine Doppelspitze, das möglichst schnelle Kriegsende und die Distanzierung, sowie weitestgehende Einschränkung der Separatisten mittels klarer Grenzen und Herrschaftsgebieten. Darüber würden man bestimmt die Jedi zu Rat ziehen, da diese als Generäle in den unterschiedlichsten Schlachten stets dem Senat mit Rat und Tat zur Seite standen. Nie wieder dürfte und sollte sich die Geschichte wiederholen.

Erleichtert über die positiven Ergebnisse der Sitzung machte ich mich auf den Weg zurück in mein Appartement, was gar nicht so leicht und schnell zu statten ging, weil diverse Mitstreiter meinen Vorschlag noch beglückwünschen wollten.
Endlich angekommen ließ ich mich erschöpft auf das Sofa sacken.
Nach einer kurzen Verschnaufpause zog ich meinen Komlink hervor und funkte Anakin an.
"Meister Skywalker, hätte Sie kurz Zeit für mich?"
"Für Sie habe ich doch immer Zeit im Überfluss, Mylady.", antwortete er charmant.
"Ich bin allein in meinem Quartier, du kannst also sagen, was du willst."
"Gut, Ani. Dann will ich, dass du vorbei kommst."
"Euer Wunsch sei mir Befehl — ich bin schon fast da."
Damit endete das Gespräch und ich war erleichtert, dass er sofort kommen konnte. Ich musste ihm einfach sagen, dass ich nicht mehr alles zu kaschieren schaffte und meine Koordination von Tag zu Tag weiter absackte.

Keine zwanzig Minuten später klopfte es an meiner Tür. Inzwischen hatte ich mich umgezogen und eine bequemere Frisur gemacht bekommen; nun war ich wieder allein.
"Wer ist da?", fragte ich scherzhaft.
"Hier ist ein wütender Jawa, der dich bestehlen will.", antwortete mein Ehemann mit verstellter Stimme.
Natürlich öffnete ich und bekam noch ehe die Tür sich wieder automatisch geschlossen hatte einen stürmischen Kuss auf die Lippen gedrückt.
"Ein wütender Jawa also? Ich denke ein rasender hätte besser gepasst."
"Oh, der rasende war gerade im Urlaub und ist erst morgen wieder verfügbar.", grinste er mich an.
"Du klingst besorgt, wollen wir uns setzen?"
Schüchtern nickte ich und wir setzten uns auf meine kleine Bank auf den Balkon. Wir saßen dicht beisammen, die Hände ineinander gelegt, lehnte ich mich an seine Schulter.
"Ani, ich möchte schnellstmöglich nach Naboo."
"Ja, ich weiß.", teilte er überraschend ruhig mit und legte seinen Kopf auf meinen.
"Ich habe mich schon gewundert, als du es heute morgen nicht gesagt hast."
Seine Anwesenheit beruhigte mich und ich wusste nicht, was ich ohne ihn machen sollte.
"Kannst du mitkommen?"
"Das weiß ich noch nicht. Ich habe zwei Anträge für die Stellen bei der Naboo und bei den Gungans gestellt... jetzt müssen wir hoffen, dass sie mich nehmen... wenn nicht muss ich wohl vom Orden austreten."
"Nein, Anakin! Das darfst du nicht!"
Ich richtete mich auf und sah ihm tief in die blauen Augen.
"Der Orden ist dein Leben, so wie die Politik das Meinige ist. Du darfst das nicht aufgeben! Vergiss nicht, wie mächtig du bist, wie dringend du hier gebraucht wirst und wie viele auf dich, den Auserwählten, verlassen. Wirf das nicht weg... nicht meinetwegen."
Er lächelte mich dankbar an.
"Unseretwegen", verbesserte er und strich über meinen Bauch.
"Ich werde eine Lösung finden, schließlich hilft mir Obi-Wan. Was hast du vor?"
Nachdenklich senkte ich wieder meinen Kopf und schmiegte mich an ihn.
"Ich werde die Königin bitten mich aus gesundheitlichen Gründen von meinem Amt zu entbinden und zurückzukehren zu dürfen, sobald ich kann — natürlich wird sie das ablehnen. Also werde ich arbeitslos."
Die Worte nahmen mich mit und verletzten mich tief. Leise kullerten Tränen meine Wangen herunter.
"Anakin, ich will nicht aufhören. Ich kann nicht! Es ist mein Leben, meine Passion, ich habe dafür gekämpft und nun muss ich alles wegwerfen!"
Ich ließ mich kraftlos in seine Arme rutschen, aber er hielt mich fest und ließ mich nicht entgleiten.
"Wann hast du vor zu gehen?"
In seiner Stimme hörte ich, dass auch er mit sich zu kämpfen hatte.
"Übermorgen. Ich möchte mich noch von allen verabschieden."
Ich hatte einen Kloß im Hals und das Sprechen war ungewohnt schwer.
"Dann werde ich nachkommen, sobald ich die Ergebnisse der Anträge habe — es werden nur wenige Tage sein."
Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns von unserem bisherigen Leben und von dem Blick meines Balkons auf Coruscant...

Der Sieg des Lichts (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now