- Kapitel 53 -

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Außer Atem komme ich bei Aragorn an.
„Kessaja? Was machst du hier?“
„Wieso fragst du das. Ich habe so fest geschlafen. Aber ich kämpfe nun!“ Er lässt mich gerade noch meinen Satz beenden dann zieht er mich hinter ein Stück Mauer.
„Du darfst eigentlich nicht hier sein. Wir hätten dich die doppelte Dosis nehmen sollen“ Den letzten Teil nuschelt er nur.
„Was redest du da? Dosis?“
„Egal. Du musst sofort rein zu den Frauen und Kindern“ Geschockt starre ich an. Er will mich schon weg zerren aber ich reiße mich los.
„Was redest du den? Ich gehe mich nicht verstecken! Lass mich!“ Er schnaubt.
„Kessaja, egal ob du es verstehst oder nicht“
„Ja ich verstehe es nicht“
„Es ist egal. Mach einfach was ich sage!“ Ich gehe einen Schritt nach hinten. Was ist mit ihm? Warum soll ich weg?
„Dosis? Ihr habt mir was gegeben das ich schlafe!“ Seinem Blick nach habe ich Recht.
„Aber wie?“ Ich habe gestern kaum etwas gegessen. Maria hat mir etwas gegeben, das war's. Oder? Der Apfel... Ja der Apfel! Mein Ich hat ihn mir gegeben, aber er war nicht von mir oder ihr, wie auch immer. Worauf es ankommt, er war von Legolas. Auf meiner Stirn bilden sich Falten und in mir steigen alle Gefühle des Hasses auf.
„Wo ist er?“ Ich drehe mich von Aragorn weg und beäuge das Schlachtfeld. Großer, blonder Elb wo bist du?
Wo bist du? Aha! Da, an Gimlis Seite.

Ich ziehe meine Bogen und will mich schon in das wilde treiben stürzen.
„Kessaja nein!“ Ich höre nicht auf ihn. Mit Anuri an meiner Seite bahne ich mir einen Weg durch die Orks. Der Weg ist mühsam. Einen Pfeil nach dem anderen versenke ich in den Herzen, Köpfen und jeglichen anderen Körperteilen dieser ekelhaften Kreaturen.

Ich verlasse mich komplett auf meine Sinne. Schließe sogar die Augen und kann einfach nur mein Umfeld durch hören analysieren. Vor meinen geschlossenen bildet sich ein Bild. Ich bin in Bruchtal, auf einer Wiese. Viele Zielscheiben stehen um mich herum. Von hinten legt sich ein Arm um meine Schulter. Eine Hand ergreift die meine und gemeinsam mit der Person geht jeder Pfeil ins Schwarze. Diese Situation ist so vertraut. Meine erste Berührung mit Legolas. Damals ein Fremder für mich. Heute... Ich finde keine Worte.

Meine Augen öffnen sich und um mich herum viele leblose Körper. Schnell befreie ich meinen Blick und sehe zu meinem eigentlichen Ziel. In der Sekunde friere ich ein. Ich traue zum ersten Mal meinen Elbenaugen nicht. Unwillkürlich durchzieht ein Schmerz meine Brust. Die Augen füllen sich mit Wasser, die Hände fangen an zu zittern.
„Aaaaaaaaaa!“ Ich schreibe, wie noch nie zuvor. Alles blickt zu mir. Jede einzelne Person, jeder einzelne Ork. So auch die Personen die ich wutentbrannt anstarre.

Klirr, knack, Krach. In meiner Brust zerbricht etwas. Das Juwel ist gebrochen. Er hat es geschafft. Die Prophezeiung ist vorbei. Sie konnte nicht erfüllt werden, weil das Juwel gebrochen wurde. Mein Leben und das ganz Mittelerde ist Geschichte. Nur weil sich vor ein Paar Sekunden ein Bild abspielte das ich nicht zu erklären vermag.

Vor ein paar Sekunden:
Pov. Minet

Ich kann nicht still in dieser Höhle mit weinenden Frauen verbringen. Mir reicht es! Ich gehe raus kämpfe und zur Not sterbe ich auch. Aber nur für ihn, Legolas. Mein ein und alles. Warum zeigt er nur kein Interesse an mir. Ich gebe ihm doch alles! Sogar mein Leben. Entschlossen packe ich Schwert und Schild.

Kaum draußen stocke ich kurz. Ich muss warnsinnig sein. Aber in dem Moment sehe ich schon Legolas wie er sich mutig, ohne Durch, heldenhaft und wie ein wahrer Prinz in die Horden an Orks stürzt. Das ist mein Legolas und ich komme dir zu Hilfe.

Etwas unbeholfen stürze ich los. Kaum Kraft das Schwert richtig zu halten greife ich einen Ork an. Ein Schlag seiner Keule schleudert meine Waffe weg. Doch er kann mich nicht Mals richtig ansehen, da durchbohrt schon ein Pfeil seinen Kopf.
„Legolas du hast mich gerettet!“ Komplett überwältigt falle ich in seine Arme. Er weiß nicht wie ihm geschieht. Im nächsten Moment packe ich mit beiden Händen sein Gesicht und Presse meine Lippen gegen seine.

Gegenwart:
Pov Kessaja

Die Schmerzen sind so stark und doch so befriedigend. Der Zorn weicht von meinem Gesicht und ich fange verbittert und ekelhaft an zu lachen. Anders als sonst zwingt mich der Schmerz nicht in die Knie. Ich lebe mit ihm!

Ja nun ist es soweit! Komm zu mir und werde eins mit mir.

Saurons stimme saugt mich auf. Ich genieße sie. Nur noch ihn will ich hören. Ich verlieren den Boden unter den Füßen. Aber nicht weil ich falle sondern ich schwebe in den Nachthimmel. Ich breite meine Arme aus und lasse mich leiten von seiner Stimme.

Komm mein Juwel. Jetzt sind wir endlich eins.

„Ja wir werden gemeinsam herrschen!“
Bis jetzt haben mich alle nur beobachtet. Aber jemand löst sich aus seiner starre, sprintet los und packt mich.

Fass sie nicht an. Du hast sie selbst in diese Lage gebracht, nun lass sie gehen.

Saurons stimme ist die ganze Zeit für jeden hörbar. Er muss sich nicht mehr in meinem Kopf verstecken. Seine letzten Worte gelten dem Elb, der mich versucht auf die Erde zurück zu bekommen. Aber da hat er nicht mit Sauron gerechnet. Aus mir fährt eine derartige Kraft, das Legolas auf den Boden geschleudert wird. Aragorn eilt ihm zu Hilfe. Beide schaue nach einem kurzen Moment wieder hoch in die Luft. Wo ich paralysiert schwebe.

Der Untergang Mittelerdes ist geschrieben! Kämpft ruhig weiter, es bringt euch keinen Nutzen. Die Prophezeiung wird sich nicht erfüllen, denn das Juwel gehört jetzt mir.

Ich bin vollkommen überzeugt von seinen Worten, während unter mir große Stille herrscht. Alle hören weiterhin mit Furcht der Stimme Saurons zu.

Kessaja mein Stern. Greife nach dem Licht und du wirst zu mir gelangen.

Es gibt für mich keinen Grund zu überlegen. Also hebt sich meine Hand automatisch in Richtung des Lichts...

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Eine längere Pause, aber es geht weiter🎉

Das Abenteuer von Kessaja ist noch nicht beendet ♥️

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch ✨

Und ich verspreche es wird immer spannender 🥰

LG Sarah 😚

Das Juwel (LegolasFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt