- Kapitel 27 -

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Es scheint unendlich lange zu dauern bis der Pfeil das Ziel trifft. Er trifft genau ins Schwarze. Meine Freude ist nicht in Worte zu fassen. Ich habe getroffen!
„Du hast es geschafft. Ich wusste dass du es kannst!" Aber so besonders ist das jetzt auch nicht. Ich habe schon öfters getroffen.
„ auf diesem kleinen Triumph ruhen wir uns jetzt aber nicht aus! schieß weiter auf Ziele die wo ich dir vorgebe wenn ich sage dass wir einen Schritt weitergehen können." Er ist ganz ruhig und so üben wir noch 2 Stunden weiter. Ich verfehle immer weniger. Es macht auch immer mehr Spaß. Die zunehmenden Schwierigkeiten, wie treffen im Laufen, im Sprung, vom Baum aus oder nach einer Elben mäßigen Drehung. Die Pfeile treffen jedes Mal. Nach 5 Stunden sinke ich erschöpft auf der Wiese zusammen.
„Ich kann nicht mehr!"
„Na komm wir haben noch viel vor!" Legolas stellt sich neben mich und streckt mir seine Hand entgegen.
„Nein. Es geht nicht mehr! Ich kann nicht mehr ein Pfeil einspannen." mein Blick richtet sich zu den Baumkronen wodurch die fahlen Sonnenstrahlen hindurch scheinen. Am liebsten würde ich jetzt so liegen bleiben und einfach den Augenblick genießen. Aber leider pochen meine Arme schon vor Muskelkater. Und das stimmt wenn ich sage ich kann meinen Arm nicht mehr anheben. Das war echt viel zu langsam erste Mal. Trotzdem reiße ich mich zusammen und greife nach Legolas Hand, womit er mich hoch auf meine Beine zieht.
„Können wir nicht noch etwas anderes trainieren?" In meiner Stimme hört man wie erschöpft ich bin und das ich versuche den Schmerz zu unterdrücken.
Legolas scheint zu überlegen. Den er blickt nachdenklich umher.
„Was hältst du von einem kletter duel?" Er schaut herausfordern zu mir mit einem schelmischen Ausdruck im Gesicht. Soll ich es wagen? Genau beobachten konnte ich ihn noch nie. Wie gut ist denn klettern? Ich denke nicht dass er mich schlagen wird. Früher mit Akuya durch den Wald zu renne, war das schönste was es gab. Dabei fühle ich mich immer frei! Frei von allem Kummer und Sorgen.
„Wenn du denkst, du würdest es gegen Akuya und mich aufnehmen können!" meine Hände in die Hüfte gestemmt trete ich nicht auf Legolas zu.
„Klar doch!" Uhuhuhu er versucht hart zu sein. Na dann!
„Akuya komm! Wir zeigen den Waldelben mal was wir können." Wie an eine nicht existierende Startlinie stellen wir uns zu dritt auch auf. Ein genaues Ziel gibt es nicht. Es ist genau wie früher! Einfach nur dorthin zu laufen wo man will, nicht unter Regeln zu stehen oder einem gewissen Pfad zu folgen.

Und dann geht es los. Wir laufen alle los, ins Unterholz. Meine Haare werden vom Wind gepeitscht. Meine Beine getroffen von den Wurzeln. Meine Füße nass vom Bach. Mein Gesicht geschlagen von den Dornen. Aber es ist mir egal! Ich bin Glücklich. In diesem einen Moment, einfach nur Glücklich! So springe ich über die großen Felsen, unter den Wurzeln hinweg, durch den kleinen Bach, auf den dicken Ästen entlang. Ich springe geschickt und bin wendig. Akuya sehe ich im Augenwinkel. Er winselt etwas, aber ich weiß das er es aus Freude macht. Also renne ich weiter. Nur Legolas sehe ich nicht! Aber darauf kann ich mich nicht konzentrieren. Mit dem Ziel vor Augen nehme ich an zum Endspurt. Hoch auf einen Baum und am Ende des Ast, stoße ich mich kraftvoll ab. Was ich nicht beobachtet habe, unter mir läuft Legolas entlang. Ich komme auf dem Boden sicher auf, aber Legolas erschrickt sich so, dass er fällt und mich mitreißen tut. Wir fallen beide auf die Wiese. Ohne das wir uns im ersten Moment bewegen liegen wir da. Ich auf ihm! Deine Brust hebt und senkt sich. Im stande mich zu bewegen bin ich gerade nicht. Der Schock sitzt mir noch in den Knochen. Legolas fängt an zu Husten. Schnell Stütze ich mich neben ihm ab, nur so daß er mehr Freiraum hat zum Atmen.
„Alles OK?" Meine Stimme zittert, vor Schock und Anstrengung.
„Soweit" Seine Hand legt sich an seine Stirn. Er Blutet!
„Du Blutest!" Nach meiner Äußerung fasst er an die Stelle und betrachtet sein Blut, wie es an seinen Finger herab läuft. Ich liege immer noch halb auf ihm.
„Ach das ist nicht schlimm."
„Doch ich gehe zu dem Bach, die paar Meter zurück und du bleibst hier. Akuya, du passt auf!" Damit stehe ich auf und gehe zügig ins Unterholz. Die paar Meter bis dorthin spüre ich deutlich den Blick von Legolas auf mir. Ich zuckte nur mit den Schultern und schenke dem keine Aufmerksamkeit. Wir müssen dafür sorgen, dass er aufhört zu Bluten.

Nach ein paar Minuten kehre ich zurück auf die Lichtung. Ich bleibe stehen. Auf Akuya ist auch kein verlass! Die Stelle an der eben noch der Elb lag, war jetzt leer. Ich bring ihn um! Ich bring ihn eigenhändig um!
„Legolas, wo bist du?! Ich habe dir doch gesagt, du sollst dort bleiben!" Ich rufe über die Lichtung und Blicke mich um.
„Ich bin doch auch nicht weggegangen!" Die Stimme kommt von Rechts. Ich drehte um den großen Felsen herum und dort liegt versteckt ein umgefallener Baumstamm. Legolas sitzt angelehnt vor ihm und Akuya daneben. Dieser kommt freudig auf mich zu.
„Ja, jetzt brauchst du auch nicht mehr anzukommen. Da gibt man dir einmal eine Aufgabe und nicht mals die bekommst du hin!" Ich wuschel einmal durch sein Fell. Er reibt sich an meinem Bein und folgt mir dann wieder zu Legolas, der das ganze amüsiert betrachtet hat.
„Grins nicht so, mit dir hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen!" Aber er hört nicht auf, er weiß das ich es nicht ernst meine. Schmunzelnd setzte ich mich neben ihn. Ohne ein Wort zu sagen schauen wir uns in die Augen. Sein und mein Lächeln geht gar nicht mehr aus dem Gesicht.
„Was ist den so interessant? Hab ich auch eine Wunde im Gesicht?" Amüsiert lege ich meinen Kopf schräg.
„Ähm... Nichts" Legolas fängt an zu stottern, worüber ich anfange zu lachen. Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und schaut weg.
„Na komm, du musst mir jetzt aber noch einmal ins Gesicht schauen. Danach kannst du weg schauen" Ich kichere in mich herein.
„Das mache ich, ohne das du mich aufforderst" Der Satz verwirrt mich und dieses Mal ist es Legolas der lacht. Sein Lachen vergeht aber als ich das feuchte Tuch auf seine Wunde legte.
„Ah, pass doch auf"
„Ach ist dir das Lachen jetzt vergangen?"
Er brummt vor sich hin, während ich weiter seine Wunde behandel.

„So fertig" Ich lege das Tuch zur Seite.
„Danke"
„Ach kein Problem" Ich merke wie er mich beobachtet.
„Was ist?" Ich lache auf.
„Nichts"
„Hm, ok" Irgendwie bin ich innerlich enttäuscht. Wir sitzen uns ziemlich nah. Da legen sich seine Finger unter mein Kinn und heben es an. Meine Augen treffen seine, aber dieses Mal in sehe ich viel tiefer in sie hinein. Ich versinke in ihnen. Ich schlucke kräftig.
„Deine Augen funkeln wie die Sterne" Ganz leise kommt es bei mir an und doch verstehe ich jedes Wort. Mein Herz macht eine Art Satz. Wärme breitet sich in mir aus. Die Worte treffen mich frontal. So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Legolas Hand wandert von meinem Kinn zu meiner Wange. Ich schließe einen Moment meine Augen, bis ich wieder in sein Gesicht blicke.
„Kahless, du..." Er bekommt seinen Satz nicht beendet. Akuya fängt an zu bellen. Genervt drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und Legolas nimmt seine Hand zurück.
„Was hast du?" Er jagt einem Schmetterling hinterher. Schnaubend lehne Ich mich nach hinten.
„Was wolltest du sagen?"
„So vieles" Und da ist wieder Moment. Nicht mal so ein Stören bringt mich aus diesem Bahn. Was macht er nur mit mir?

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Da geht es ja richtig ab in Kapitel 27🔥

Na wie findet ihr es? 😏

❗❗ ❗ ❗ ❗ ❗
Ich hab mal noch eine kleine Frage, wie findet ihr es das ich den Aufenthalt in Lothlorien etwas länger gestalte? 💞

Und wie lange wollt ihr ihn noch?
Ich hätte denke ich noch Stoff für mind. 4 Kapitel 💎

Wie wäre das für euch? 🌹
❗❗ ❗ ❗ ❗ ❗


Eure Sarah ❤️

Das Juwel (LegolasFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt