76- Noah ist Dean

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Montag, eine Woche später

Ich laufe in ihre Arme und fange sofort an zu weinen. Ich hasse es immer weinen zu müssen, wenn wir uns sehen. Ich kann sie nicht belügen und so tun als wäre alles gut. Sie kennt mich dafür zu gut. Sie weiß immer wenn es mir schlecht geht, ihr kann ich nichts vormachen. Sie durchschaut mich immer.
,, Komm erstmal rein", wir lösen uns und betreten die gewohnte Umgebung. Ich habe sie schrecklich vermisst. Rohit ist der nächste den ich um den Hals falle. Die beiden sind so wichtig. Ich wüsste nicht wie das Leben ohne sie wäre, ich will es auch nicht wissen. Nachdem Rohit und ich uns gelöst haben wurde ich direkt von Sarah in ihr Zimmer gezogen.
,, Was ist passiert? ", fragt sie mich sofort. Ich konnte mich nicht mal hinsetzen und schon werde ich gefragt. Wo soll ich bitte anfangen? Soll ich damit anfangen, dass Noah Dean ist oder das Steffen mein Vater ist? Oder doch damit, dass Nathan und Noah kriminell sind und Leute umbringen? Und ich deswegen im Krankenhaus war. Wie wird sie auf die ganzen Sachen reagieren? Davor habe ich irgendwie Angst.
Ich räusper mich und fange an:,, Noah ist Dean". Ihre Augen weiten sich und sie blickt mir sprachlos entgegen. Sie weiß natürlich alles über Dean. Ich habe jede Erinnerung an ihn mit ihr geteilt.
,, Wie ist das möglich? ", fragt sie.
,, Im Gefängnis wurde Dean zu Noah. Er hat seinen Namen einfach geändert", ich zucke mit meinen Schultern und erzähle ihr den Rest. Zum Glück unterbricht sie mich kein einziges Mal. Sie hört mir bis zum Ende zu. Sie wird auch nicht abgelenkt, als ich zu weinen beginne.
,, Das ist krass", höre ich sie sagen.
,, Ich kann mir nur vorstellen wie du dich fühlen musst. Aber ich bin für dich da. Ich verstehe nicht wieso Noah es dir nicht von Anfang an gesagt hat. Er hatte bestimmt seine Gründe. Ich kann es verstehen, wieso es die anderen dir nicht gesagt haben. Sie haben es ihm versprochen. Wärst du an ihrer Stelle gewesen hättest du das gleiche gemacht", sie gibt mir ein Taschentuch und schaut mich liebevoll an.
,, Er liebt dich. Oh Gott. Wie sehr er das tut. Von Anfang an wusste ich das zwischen euch etwas entstehen wird. Ich glaube jeder wusste es. Ihr hattest doch eine schöne Zeit und ich bin ganz sicher, dass du das selbe fühlst. Du bist einfach verletzt aus dem Grund, dass er jemanden ermordet hat und dass er dich damit in Gefahr gebracht hat. Lukas hat mir schon gesagt, wie du dich verhält. Ich kann es verstehen, du hast Angst. Doch ich finde du solltest dich mit ihm aussprechen. Er ist so wie er ist aus verschiedenen Gründen. Er muss dir das erklären und vielleicht wirst du es verstehen. Und das mit Dean. Das ist seine Vergangenheit, er ist jetzt Noah und das musst du akzeptieren", ich schaue sie sprachlos an. Wow. Das habe ich nicht erwartet.
,, Deine Mutter kann ich aber nicht so ganz verstehen. Wieso sie nichts gesagt hat. Doch ich habe einen noch größeren Respekt vor dem Mann der dich all die Jahre aufgezogen hat. Er hat ein fremdes Kind erzogen und mit Liebe beschenkt. Ich bin mir sicher, dass er es wusste. Das macht ihn zu so einem tollen Menschen.. Und Steffen ist genauso toll. Er hat dich adoptiert, obwohl er schon vier weitere Kinder hat. Das zeigt wie sehr er dich liebt. Und jetzt ist die Liebe bestimmt noch viel stärker wo er weiß, dass du seine Tochter bist", ich lasse meine Tränen freien Lauf und denke über ihre Worte Nach. Sie hat recht. Natürlich hat sie recht. Ich sollte vielleicht mit Noah sprechen, doch erst nach den Ferien. Ich brauche diese Zeit jetzt für mich. Ich liebe ihn, doch ich bin verletzt und enttäuscht. Ich weiß nicht ob wir wieder zusammen kommen, denn bald geht er aufs College und ich bleibe hier. Wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt.

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