48-Familie

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Mittwoch

Ich werde durch ein lautes Geräusch geweckt. Ich öffne kurz meine Augen und sehe wie Noah aus dem Bad kommt. Er hat nur ein Handtuch um seine Hüfte gebunden, und er sieht so gut aus. Ich schließe wieder meine Augen und seufze genervt. Danke Noah.
,, Tut mir leid, wollte dich nicht wecken", nuschelt er. Ich sage nichts, sondern drehe mich auf die andere Seite und versuche wieder zu schlafen. Jedoch machen es meine Unterleib Schmerzen schwierig um nochmal einzuschlafen. Ich hasse Periode. Aber ich glaube das tut jedes Mädchen.
Ich öffne meine Augen und mein Blick ist zum Badezimmer gerichtet, wo Noah steht, sich seine Zähne putzt und mich währenddessen beobachtet.
,, Wann kommt ihre Familie? ", fragt er mich.
,, Die sollten heute morgen kommen", murmel ich müde. Ich bin wirklich schlecht gelaunt, mich soll bloß niemand reizen. Aber ich sollte mich wirklich versuchen zu beherrschen und vielleicht einbisschen nett zu sein. Ich kann meine Laune noch kontrollieren, wohin gegen andere es nicht können.
,, Müssen wir schon die Sachen tragen? ", fragt Noah etwas angewidert und hält etwas in der Hand. Ich weiß nicht wie es heißt, was die Männer in Indien tragen. So viel Ahnung von Indien habe ich nun auch nicht. Aber ich glaube Noah wird mega gut darin aussehen.
,, Ne erst heute abend. Ich glaube wir werden jetzt bei Sarah frühstücken und dann was unternehmen ", ich setze mich auf und krüme meinen Oberkörper, wegen den Unterleib Schmerzen.
,, Hast du Schmerzen? ", fragt er mich besorgt, als Antwort nicke ich. Ich sollte glaube ich gleich mal eine Tablette nehmen. Mit Schmerzen gehe ich langsam meine Sachen holen und dann ins Bad. Ich ziehe mir die Sachen an und putze mir Schon mal die Zähne. Nachdem Anziehen nehme ich direkt eine Schmerz Tablette, weil ich es wirklich nicht mehr aushalten kann. Wie ich mich auf den Tag freue.

,, Hey, ist alles okay? ", fragt mich der Vater von Sarah. Ich nicke nur leicht und werde von ihm in eine kurze Umarmung gezogen, die ich herzlich erwider. Er ist wie ein zweiter Vater für mich. Er ist mir wirklich sehr wichtig. Nachdem unsere kleine Umarmung zu Ende war, sind wir ins Wohnzimmer gegangen, wo das Frühstück auf den Tisch steht. Ich setze mich wieder an den selben Platz wie gestern. Gestern war der Abend echt verrückt gewesen, als Mason da war. Ich wusste garnicht, dass Sarah und Mason Kontakt haben. Wusste Lukas davon? Mir gefällt es garnicht. Am Tisch sind wirklich alle gut gelaunt, außer Noah und ich. Noah hat bestimmt auch seine Tage.
,, Willst du nichts essen? ", unterbricht Rohit meine Gedanken.
,, Ich habe kein Hunger", sage ich. Dazu bin ich noch müde, weil ich heute morgen unsanft aus dem Schlaf gerissen worden bin.
,, Du musst, aber was essen", mischt sich jetzt sein Vater ein.
,, Ich esse später", ich stehe auf und gehe ins Badezimmer. Als ich mich im Spiegel angucke, kommen mir die Tränen. Ich fühle mich schrecklich. Dazu vermisse ich plötzlich meine Eltern.
Ich habe zwei Monate im Heim gewohnt. Ich habe mich schrecklich gefühlt und die ganzen Nächte geweint. Ich konnte nicht fassen, dass ich alleine bin. Ich vermisse sie jeden Tag, aber heute insbesonders. Ich will wieder Jeden Abend zum Beispiel Dance academy mit meinem Vater gucken. Jeden Sonntag mit denen in die Kirche gehen und dannach zu dem Diner von Sarah's Familie frühstücken. Ich will mit Bianca, der Freundin meines Vaters, etwas kochen und Zeit verbringen. Ich fühle so eine leere in mir.
Zudem streite ich mich mit Noah, der diese Leere vergrößert. Ich weiß nicht wieso, wenn ich bei ihm bin, dann fühle ich mich glücklich und bin ich nicht so traurig, aber jetzt da wir streiten ist dieses Gefühl noch schlimmer als sonst. Was wirklich komisch ist.

Es klopft an der Tür.,, Ich komme", ich wische mir schnell die Tränen weg und öffne die Tür.
,, Alles okay? ", überrascht schaue ich Nathan an. Ich schüttel meinem Kopf und lege meine Arme um seinen Nacken. Er erwidert meine Umarmung. Ich weine ziemlich schrecklich, ich glaube ich muss mal alles raus lassen. Da ich meine Tage habe, macht es alles nur noch schlimmer. Er zieht mich näher an sich und streichelt beruhigend meinen Rücken. Nach wenigen Minuten löse ich mich von ihm und wische mir meine Tränen weg.
,, Willst du vielleicht reden? ", fragt er mich besorgt und ich schüttel meinen Kopf. Dazu habe ich gerade keine Kraft.
,, Willst du zurück zu den anderen gehen?", flüstert er und ich nicke leicht. Er geht schon mal vor und ich putze mir die Nase, und gehe dann auch wieder zurück. Ich schaue niemanden an, sondern setze mich auf meinem Platz und starre auf meine Hände. Es ist mir unangenehm, dass sie mich so sehen. Ich fühle mich klein und hilflos. Vielleicht auch einbisschen lächerlich.
,, Möchtet ihr gleich was bestimmtes machen? ", fragt Sarah in die Runde.
,, Ne keine Ahnung", antwortet Susi.
,, Heute Abend findet so eine kleine Willkommens Party für unsere Familie statt", erzählt Sarah uns.
,, Und morgen klären wir dann mit unserer Tante wegen den Kleider und den Anzügen. ", fügt Rohit hinzu.
,, Ich freue mich mega auf den Ball", schwärmt Susi.
,, Ja ich auch. Es wird großartig", teilt Chloe ihre Meinung. Ich freue mich eigentlich darauf und ich bin echt gespannt, was Simon und Chloe auf die Beine stellen. Ich glaube in dieser Hinsicht sind die beiden wirklich talentiert. Ich hoffe Simon findet noch ein date, damit er nicht so alleine da ist.
,, Komm iss jetzt was", bittet mich Sarah's Papa und ihm zu liebe, schmiere ich mir ein Brötchen und esse es dann auch sofort. Er lächelt mich Glücklich an und ich nicke ihm nur zu. Andere Mädchen kriegen fress Attacken, wenn sie ihre Periode haben und ich habe einfach garkeinen Hunger bei meiner Periode.

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