64- Matchday

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Samstag

,, Wir konnten garnicht darüber reden, was am Donnerstag passiert ist"
,, Ja", stimme ich Steffen zu und beiße mir nervös auf meine Lippe.
,, Ich wusste nicht, dass sie deine Mutter ist", erklärt er mir.
,, Es ist okay. Solange ihr glücklich seid", lächel ich ihn warm an. Es ist wirklich nicht schlimm, dass die beiden zusammen sind. Es hat mich geschockt, aber es ist okay.
,, Ich will, aber trotzdem dass du mich adoptierst", stelle ich meinen Standpunkt klar.
,, Wir sollten das mit deiner Mutter nochmal besprechen", er mustert mich nachdenklich und verlässt wieder mein Zimmer. Das wars dann wohl. Es besteht immer noch Hoffnung, dass meine Mutter zu der Adoption zu stimmt. Sie hätte mich nicht mehr als last. Ich scheine ihr ja so wieso egal zu sein. Was ich nicht nachvollziehen kann. Wie können Eltern ihre eigenen Kinder weg stoßen? Es ist kein schönes Gefühl. Es gibt einem das Gefühl nicht genug zu sein oder sogar nutzlos. Diese Gefühle werde ich meine Kindern niemals geben. Wenn man Kinder in die Welt setzt, sollte man sich der Verantwortung bewusst sein.
,, Bist du fertig? ", Timon betritt Mein Zimmer ohne zu klopfen. Dies lasse ich unkommentiert, ich nehme mir einfach meine Tasche und Noah's Trikot. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tragen soll. Es ist zwischen uns zwar alles okay, aber der Schmerz kommt zurück. Ich bekomme auch Zweifel, dass zwischen uns etwas laufen wird und das er mich wirklich liebt. Im Auto sitze ich sie gewohnt vorne neben Noah.
,, Seid ihr aufgeregt? ", frage ich die Jungs.
,, Nein eigentlich nicht", antwortet mir Nathan und ich nicke. Ich schaue auf das Trikot in meinen Händen. Ich glaube ich sollte es anziehen. Immerhin zeige ich ihm so, dass ich ihn unterstütze. Das tue ich auch. Ich würde ihn immer unterstützen. Egal wie es zwischen uns aussieht. Er ist mir wirklich sehr wichtig.
Noah parkt das Auto und wir steigen ohne zögern aus. Ich folge den Jungs bis zum Eingang, wo ich dann stehen bleibe um auf meinen Opa zu warten.
,, Geht schon mal vor", höre ich Noah zu den beiden sagen. Zwei Sekunden später steht er schon neben mir, was mein Herzschlag beschleunigt.
,, Grace", ich reagiere darauf indem ich mich zu ihm drehe. Ich Blicke in seine Augen und ich bekomme eine Gänsehaut. In Noah's Augen erkenne ich so viel Liebe und Dankbarkeit wie in keinen. Er beugt sich zu mir vor uns legt seine Lippen sanft auf meine. Es entsteht ein kribbeln in meinem Bauch, das sich im ganzen Körper ausbreitet. Ich lege meine Hand um seinen Nacken und ziehe ihn noch näher zu ihm. Ich habe es vermisst ihm so nahe zu sein. Nach einer Zeit löst er sich von mir und lehnt seine Stirn gegen meine.
,, Das habe ich vermisst", haucht er und das bringt mein Herz dazu vor Freude zu springen. Bevor er in die Umkleide geht, schaut er mich noch kurz an und lässt mich völlig fertig zurück. Ich habe es auch vermisst. Er lässt meinen Körper verrückt spielen und ich kann es nicht kontrollieren. Er hat mein Herz. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal so starke Gefühle für jemanden hatte. Ich vermute für garkeinen.
Es dauert eine viertel Stunde bis mein Opa, meine Oma, Markus und Cole angekommen sind. In der Zeit habe ich das Trikot angezogen, weswegen mir auch meine Großeltern bestimmte Blicke zugeworfen haben. Wir haben uns was zu essen und was zu trinken gekauft, bevor wir uns letzten Endes auf unsere Plätze setzten.
,, Was hat dein Freund für eine Nummer? ", werde ich von Cole gefragt, als unsere Mannschaft das Feld betreten.
,, 23", ich finde ihn schnell unter den Jungs und unsere Blicke treffen sich. Über den Schmetterlingen in meinem Bauch müssen wir erst garnicht Anfang zu reden, die durch seinen Blick entstehen. Unser Blick Kontakt wird durch seinen Trainer abgebrochen, der noch etwas mit dem Team besprechen möchte. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft gewinnt. Denn so langsam wird jedes Spiel ernster. Ich finde es immer wieder faszinierend wie die Jungs spielen. Ich habe wirklich garkeine Ahnung von Football, aber es ist immer schön zu sehen, dass die Jungs was haben das ihnen Spaß macht und das sie wirklich alles dafür tun um zu gewinnen.

,, Die Gegner sind echt gut", inzwischen Spielen die Jungs schon eine halbe Stunde und es steht unentschieden.
,, Unsere Jungs sind aber besser", ich kaue nervös auf meiner Lippe herum, die Gegner sind verdammt gut. Ich bin ganz nervös und sitze unruhig auf meinem Sitz. Mein Opa ist noch mehr angespannt als ich. Ich kann es verstehen, er liebt diesen Sport wirklich.
,, Ich glaube Opa hat deinen Freund jetzt schon ins Herz geschloßen", kichert Cole und ich zucke nur mit den Schultern. Ich kann mich gerade nur auf das Spiel konzentrieren. Wir springen auf als wir Punkte haben.
,, Jaa", ruft mein Opa und hüpft begeistert auf und ab.
,, Beruhig dich", lacht meine Oma und zieht ihn wieder auf seinen Platz. Ich lächel meine Großeltern zu und setze mich auch wieder hin. Es ist einfach so eine gute Stimmung jeder feuert die Jungs an und fiebert ihnen zu.

Ich bin ganz hibbelig von dem Spiel. Sie haben Gewonnen und ich bin so überwältigt von der Stimmung. Wirklich hat sich gefreut und ist aufgesprungen als das Spiel zuende war. Wir warten vor dem Eingang auf die Vier und ich bin so nervös. Ich freue mich für die Jungs und sie haben den Sieg wirklich verdient. Mein Opa ist auch ganz stolz und meinte auch, dass sie wirklich sehr gut sind obwohl sie nur eine High school Mannschaft sind. Ich glaube die Jungs haben einen weiteren Fan dazu gewonnen und werden ihn auch nicht so schnell los.
Die Jungs kommen und ohne darüber nach zu denken befinde ich mich sofort in Noahs Armen.
,, Ganz ruhig tiger", lacht er und legt seine Arme um meinen Rücken.
,, Glückwunsch", wünsche ich ihm und löse mich wieder von ihm.
,, Danke", er lächelt mich an und wendet sich dann zu meiner Familie, die den Jungs gratulieren. Meine Großeltern haben uns dann nach dem Spiel noch zum Essen eingeladen. Das Essen verlief sehr gut. Wir haben viel gelacht und meine Familie hat sehr viel erzählt. Es hat mich schon traurig gemacht, dass ich sehr viel verpasst habe und wir kein Kontakt hatten. Aber das ist nicht meine Schuld. Meine Mutter wollte kein Kontakt mit mir haben. Jedoch habe ich auch kein Kontakt gesucht. Ich habe mir nie Gedanken darum gemacht. Ich hatte mein Papa und das reichte mir.
,, Sag mal Grace, wie geht es Dean? ", fragt plötzlich meine Tante. Ich merke den Schmerz in meiner Brust als ich seinen Namen höre.
,, Unsere Wege haben sich vor langer Zeit getrennt", erwider ich traurig. Dean und ich hatten eine sehr schöne Kindheit zusammen. Es gibt Tage wo ich ihn vermisse, ich stelle mir meistens vor wie es wohl wäre, wenn er jetzt hier wäre. Wir wären vielleicht zusammen oder nur beste Freunde. Alles wäre okay Hauptsache er wäre hier. Er war einer der wichtigsten Menschen in meiner Kindheit.
,, Achso oh. Das tut mir leid", ich lächel traurig und wir stehen dann vom Tisch auf um uns zu verabschieden und dann nach Hause zu fahren.
Die Zeit war sehr schön. Ich habe es sehr genossen jeden so ausgelassen zu sehen. Noah war sehr gut gelaunt und hatte heute sehr viel rede bedarf, vorallem mit meinem Opa. Ich glaube da haben sich zwei gefunden. Mein Opa ist sehr begeistert von ihm, hat Noah aber auch gewarnt, wenn Noah mich verletzten würde, er die schlechten seiten meines Opa's Kennenlernen würde. Noah sah kurz eingeschüchtert aus, doch versicherte meinem Opa sowas nicht tun zu würden.
Zuhause angekommen gehe ich direkt in mein Zimmer und ziehe mir andere Klamotten an, die einbisschen angenehmer zu Tragen sind. Heute habe ich eigentlich nichts mehr vor, daher bin ich froh jetzt einfach nur in meinem Bett zu liegen. Ich seufze als es nach einer Zeit an der Tür klopft.
,, Herein", rufe ich und lächel Chloe und Susi zu als sie mein Zimmer betreten.
,, Hey", ich umarme beide kurz und zu dritt legen wir uns wieder zurück in mein Bett.
,, Was wollen wir eigentlich an Silvester machen? ", unterbricht Susi die Stille.
,, Es findet bestimmt irgendwo eine Party statt", erwidert Chloe unbeeindruckt. Das heißt wohl wir gehen feiern. Ich habe eigentlich nicht so viel Lust drauf, aber wenn die anderen wollen, dann gehe ich mit.
,, Was ist mit Noah und dir? ", wechselt Susi das Thema.
,, Was soll mit uns sein?"
,, Na seid ihr endlich zusammen oder läuft da wieder was? ", hilft mir Chloe auf die Sprünge.
,, Achsooo. Keine Ahnung...Vorhin hat er mich geküsst", gestehe ich den beiden. Die beiden schreien plötzlich auf.
,, Na endlich", jubeln beide. Da freuen sich ja zwei. Ich muss schmunzeln und warte bis die beiden sich wieder beruhigt haben.
,, Er soll dich endlich mal fragen", seufzt Chloe. Wenn er es wirklich wollen würde, dann hätte er es doch schon längst gefragt. Oder nicht? Ich zucke nur mit meinen Schultern.
,, Wisst ihr was in letzter Zeit mit Lukas los ist? ", spricht Susi das Thema an. Lukas ist seit einer Woche, glaube ich, nicht mehr so oft bei uns. Ich weiß garnicht wann ich das letzte Mal mit ihm gesprochen habe. Er hat sich von uns irgendwie abgegrenzt. Ob er auch so zu Sarah ist? Sie müsste ich auch mal Anrufen. Wir haben lange kein Kontakt mehr gehabt. Ich hoffe bei ihr ist alles in Ordnung.
,, Nein leider nicht", antwortet Chloe etwas traurig.
,, Vielleicht hat es etwas mit dem Mädchen zu tun", spreche ich meine Gedanken laut aus. Es muss was mit dem Mädchen zu tun haben. Ich muss mit ihm darüber sprechen, wer sie ist und was er mit ihr zu tun hat. Das erste Mal habe ich sie gesehen als ich Lukas blamiert habe und seit dem sehe ich die beiden nur noch zusammen.
,, Glaubst du? ", skeptisch schaut Chloe zu mir.
,, Ja. Ich sehe die beiden nur noch. Ich glaube, dass Sarah es nicht weiß. Ich muss mit Lukas reden. Seine Beziehung könnte er damit gefährden"

Frohes Neues 🎉🎉❤️🙏

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