66- Zweifel

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März
Montag

,, Hey fährst du mit uns? ", will Nathan von mir wissen.
,, Ja natürlich", kicher ich. Seit Januar werde ich gezwungen mit den Jungs zu fahren. Noah möchte mich im Auge behalten und so kann er es auch am besten. Nach Silvester sind wir auch zusammen gekommen und die Zeit war wirklich sehr schön. Wir haben so viel unternommen und uns noch näher kennengelernt. Er hat mich ein kleines Stückchen in sein Leben geführt. Ich habe seine Mutter kennengelernt. Sie ist so eine tolle Frau. Doch trotzdem habe ich das Gefühl, dass er mir etwas verheimlicht, vorallem, weil er in den letzten Tagen sehr seltsam war. Er sieht sehr erschöpft aus und er wirft Nathan immer so komische Blicke zu. Ich habe ihn versucht darauf anzusprechen, er meinte, dass wäre wegen dem Lernstress. Nach den Osterferien, die schon in zwei Wochen sind, schreiben Nathan und Noah ihre Abschluss Prüfungen. Daher sehen Noah und ich uns auch selten, weil er am lernen ist. Ich finde es nicht schlimm, er will einen guten Abschluss. Da muss man sich anstrengen. Noah macht sich Sorgen, dass er seinen Abschluss nicht schafft obwohl er so gut ist. Er hat einfach nur Angst. Aber die braucht er nicht. Er wird es schon schaffen. Ich glaube fest daran. Auch die anderen unterstützen die beiden. Susi ist glaube ich noch trauriger als ich. Sie zeigt es Nathan zwar nicht so wirklich, aber ich kann es sehen. Ich habe versucht mit ihr zu reden, aber sie hat mich abgeblockt. Ich bin ihr nicht böse deswegen. Sarah geht es Mittlerweile auch besser. Doch zwischen Lukas und ihr ist es immer noch nicht gut. Sie versuchen es auf die Reihe zu bekommen, aber es klappt nicht so wirklich. Sarah hat die Hoffnung schon längst verloren und erstaunlicherweise kämpft Lukas. Ich bin immer noch sauer auf ihn. Daher ignoriere ich ihn, er versucht es immer wieder, doch ich blocke ab. Ich muss ihm nicht verzeihen.
Zuhause ist alles soweit inordnung. Steffen und ich haben mit meiner Mutter geredet. Es gab über Tage Lang Diskussionen. Sie wollte nicht einwilligen. Doch ich habe so drauf bestanden, dass es passiert ist. Steffen hat mich offiziell adoptiert. Ich bin sehr glücklich. Ich gehe so gut wie es geht meiner Mutter aus dem Weg. Sie versucht es auch nicht mal, mit mir zu reden. Umso mehr versucht sie es bei Lola und Manuel. Ich finde es gut, die beiden brauchen eine Mutter. Und sie scheinen glücklich über diese Entscheidung zu sein.
,, Kommst du? ", ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Ich nicke und verabschiede mich von dem Rest und begleite Timon und Nathan zum Auto. Einige Minuten später gesellt sich Noah zu uns, und wir steigen dann direkt in sein Auto. Während der das Auto startet muster ich ihn. Er sieht noch schlimmer aus als letzte Woche. Ob ihn wirklich nur das lernen so müde macht? Oder ist da noch was anderes. Eigentlich sollte ich keine Zweifel haben, aber ich habe es trotzdem. Ich kann sie nicht abstellen.
,, Alles okay?", besorgt Muster ich Noah weiter.
,, Ja, war nur zu lange wach", erwidert er. Doch irgendwie kann ich es nicht so wirklich glauben. Er ist seit Wochen nicht so wirklich er selber. Ich weiß nicht woran es liebt. Ich will ihm gerne helfen, aber er lässt mich nicht. Aber das sollten Menschen doch tun, wenn sie verliebt sind. Oder nicht?
An der Schule angekommen steigen wir direkt aus. Ich halte Noah kurz auf und sage den anderen beiden, dass sie schon mal vor gehen sollen.
,, Was ist wirklich los? ", frage ich ihn nochmal.
,, Wie gesagt, ich habe nich viel geschlafen", Antwortet er.
,, Ich kann es aber nicht glauben", ich verschränke meine Arme und schaue ihn skeptisch an.
,, Grace lass es einfach gut sein", er seufzt und lässt mich einfach stehen. Okay, dass war die Bestätigung dafür, dass etwas nicht stimmt. Es tut weh so abgewiesen von zu werden. Es lief so gut und jetzt geht es Berg ab. Er soll mir doch einfach sagen was los ist. Ich will ihn unterstützen und helfen. Er muss nicht alleine sein. Die anderen sind doch auch für ihn da. Aber er will alles alleine machen. Ich kann es nicht verstehen. Ich atme tief durch und gehe dann zu meinem ersten Unterricht heute, wie immer ist es Mathe.
,,Da bist du ja endlich", begrüßt mich Timon, ich schmunzel und setze mich neben ihn. Wir haben zum Glück schon alle Klausuren in diesem Jahr geschrieben. Das heißt die restlichen Monate werden sehr entspannt sein.
,, Guten Morgen", begrüßt uns Timon's Lieblingslehrerin.
,, Ich werde nächstes Jahr nicht mehr unterrichten können, da ich schwanger bin", knallt sie einfach raus. Mein Mund klappt auf und Timon macht das ganze nicht besser.
,, Ja! ", schreit er durch die Klasse und ich klatsche mir auf die Stirn. Die Lehrerin schaut ihn entsetzt an und wird zum Direktor geschickt. Doch das lässt seine gute Laune nicht verschwinden. Was ein Idiot. Doch vielleicht mit dem nächsten Lehrer wird er Glück haben.
Auch als ich zur Pause in die Cafeteria sitze, hat Timon ein strahlen im Gesicht. Er muss es auch sofort den anderen erzählen und sich freuen. Er soll sich mal nicht zu früh freuen. Der nächste Lehrer kann noch schlimmer sein. Als Noah dann zum Tisch kommt, ist die Stimmung zwischen uns beiden einbisschen angespannt. Ich kann es ihm immer noch nicht glauben. Wieso Zweifel ich so an ihm? Das ist nicht gut für unsere Beziehung. Ich sollte es einfach dabei belassen. Ich muss anfangen ihm zu vertrauen. Am Samstag habe ich Geburtstag. Ich weiß nicht ob sie davon wissen, denn eigentlich weiß es nur Steffen. Ich will, aber auch nichts großartiges machen. Denn dieser Tag erinnert mich daran, dass ich als Kind meinen besten Freund verloren habe. Das macht mich jedes Jahr traurig und die Erinnerungen kommen hoch. Es schmerzt, wenn alles wieder hoch kommt. Es war eine besondere Zeit mit ihm. Doch man muss nach vorne sehen, das ist auch der Grund wieso ich ihn auch nicht suche. Unsere Wege haben sich aus einem bestimmten Grund getrennt. Den muss ich akzeptieren.

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