67- Umzug

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Mittwoch

,, Was hälst du davon, dass deine Mutter bei uns einzieht? ", will Nathan von mir wissen und kaut auf seiner Lippe rum.
,, Was soll ich dazu sagen. Wenn die beiden damit glücklich sind", ich zucke mit meinen Schultern.
,, Wie deine Mutter zieht bei euch ein? ", verwirrt schaut Noah zu mir.
,, Du hast mir garnichts davon erzählt", fügt er noch hinzu. Ich zucke mit den Schultern und drehe mich weg. Montag und gestern hat Noah meine Nachrichten ignoriert, klar dass ich ihm das dann nicht erzählen kann und auch will. Er hat ja zu viel 'Lernstress' um mir zu antworten. Das dauert doch nur zwei Sekunden. Aber er hat es ja nicht nötig.
,, Was macht ihr heute so? ", fragt Simon in die Runde.
,, Müssen beim Umzug helfen", antwortet Nathan für uns.
,, Soll ich euch helfen? ", bietet Noah an.
,, Nein wir brauchen deine Hilfe nicht und außerdem musst du nicht lernen?", damit stehe ich auf und gehe zu meinem nächsten Unterricht. Vielleicht war das einbisschen hart gewesen, aber es ist doch die Wahrheit. Er sollte doch lernen, so wie er es in den letzten Wochen getan hat. Er kann sich keine Zeit für mich neben, aber Hauptsache er hat Zeit um beim Umzug zu helfen.
Es macht mich einfach nur traurig. Und ich vermisse ihn. Sehr sogar.
Die Schule hat sich sehr lang gezogen. Vorallem, weil ich mir die ganze Zeit Gedanken um Noah gemacht habe. Ich wollte mich entschuldigen, aber er war die Pausen nicht mehr bei uns. Ich habe ihm, dann eine Nachricht geschickt, dass es mir leid tut. Doch eine Antwort habe ich nicht bekommen. Ich hoffe, wir kriegen das wieder hin. Doch jetzt muss ich erstmal um den Umzug kümmern. Das ist die nächste Sache die mich nervt. Ich habe dafür gerade kein Kopf. Aber Steffen hat mich gebeten zu helfen und ihm tue ich den Gefallen. Die Familie meiner Mutter hilft natürlich mit. Also fahren wir erst zu ihr und laden alle Kartons in einen großen Wagen. Das geht eigentlich sehr schnell, es ist auch ziemlich lustig, weil meine Oma uns Anweisungen gibt und mein Opa ihr immer nach spricht und sich über sie lustig macht. Die beiden haben schon eine sehr schöne Ehe. Sie sind schon so lange zusammen und lieben sich immer noch. Und das möchte ich auch haben. Klar, hoffe ich, dass es mit Noah sein wird. Aber man weiß nie. Vielleicht werden wir kein Kontakt haben, wenn er aufs College geht. Ich könnte es verstehen, aber ich wäre sehr traurig. Trotzdem würde ich versuchen weiter zu Leben und mich vielleicht erneut zu verlieben. Darüber haben wir noch nicht gesprochen, aber wir haben noch Zeit. Erstmal müssen wir unser jetziges Problem klären, bevor wir uns ins nächste Stürzen.

,, Oh hi Noah! ", höre ich plötzlich meine Oma rufen. Mittlerweile sind wir schon zu Hause und packen die Kisten ins Haus. Noah kommt die Einfahrt hoch und begrüßt meine Familie. Als letztes drückt er mir einen Kuss auf die Stirn, worauf sich mein Herzschlag verschnellert.
,, Ich wollte nur die Karten für Samstag vorbei bringen", er legt seinen Arm um meine Hüfte und überreicht meiner Oma die Karten. Am Samstag findet wieder ein Spiel statt, wo ich nicht da sein werde. Ich habe da Geburtstag und werde den Tag zuhause verbringen. Noah kann gerne später kommen, aber ansonsten will ich nichts tun. Ich mag es nicht so wirkliche meinen Geburtstag groß zu feiern, für mich ist es nicht besonderes mehr. Es gibt viel bessere Tage.
,, Oh danke", bedankt sich meine Oma lächelnd.
,, Kommst du nach den Spiel dann zu mir? ", frage ich ihn einfach.
,, Nein. Ich habe was mit meiner Familie geplant und muss dann noch lernen", irgendwie war es mir klar. Ich nicke und löse mich von ihm. Ich trage die Kiste ins Wohnzimmer und hole dann schon die nächste Kiste. Noah war mittlerweile dann auch schon verschwunden. Ich hoffe, dass es bald besser wird. Es nervt mich, dass wir so distanziert sind. Wir müssen auch reden, aber vielleicht erst nächste Woche. Das Tragen der Kartons ging relativ schnell und so ist es schon Abend. Ich liege in meinen Bett und verbrech mir den Kopf. Doch ich werde gestört als Noah's Schwester weinend in mein Zimmer stürmt.
,, Was ist los? ", ich nehme sie in den Arm und in der nächsten Sekunde betritt Manuel mein Zimmer.
,, Geh weg!", die kleine löst sich von mir und schreit Manuel an. Noah ist der nächste der mein Zimmer betritt. Er geht zu seiner kleinen Schwester und umarmt sie. Ich stelle mich zu Manuel.
,, Was ist passiert?", frage ich Manuel.
,, Er hat mir das Herz gebrochen! Er sagt das ich nicht mit ihm spielen kann, weil er mich nicht mag!", höre ich Eli schreien.
,, Mädchen sind nervig", erwidert Manuel zurück. Oh
,, Pass auf was du sagst", erwidert Noah. Und schaut warnend zu Manuel.
,, Er ist noch ein Kind also fahr mal ein Gang runter", sage ich und bin verwirrt über Noah's Verhalten. Wieso macht er so Theater?
,, Mädchen sind nicht blöd. Eli ist ein ganz besonderes Mädchen und wenn du es nicht schätzt dann ist es halt so", erkläre ich Manuel. Er nickt einfach nur und verlässt das Zimmer.
,, Wird es besser? ", fragt Eli plötzlich.
,, Du wirst nicht das letzte Mal verletzt sein. Jungs sind blöd. Sie wissen nicht wie mit uns umzugehen. Du musst stark sein und ihm die kalte Schulter zeigen", sie nickt und umarmt mich kurz. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und dann verlässt auch sie mein Zimmer. Es entsteht eine angespannt Stimmung zwischen Noah und mir. Wir beide schweigen uns an, starren uns nur an.
,, Ich liebe dich", sagt er plötzlich und küsst mich. Ich erwider seinen Kuss kurz und löse mich wieder von ihm.
,,Ich liebe dich auch Noah", sage ich etwas traurig und löse mich vollständig von ihm.

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