Kapitel 48: Hope

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Lesenacht Teil 2

Sie lächelt schwach, schließt ihre Augen.
"Ich liebe dich auch" haucht sie.
Und dann? Dann sackt sie in meinen Armen zusammen.

Die Sanitäter knien sich neben uns und werden plötzlich hektisch. Eins folgt nach dem anderen doch auf all das kann ich mich nicht konzentrieren. Meine gesamte Konzentration liegt auf meiner Luce. Meiner Luce, die mir die 4 entscheidenden Worte gesagt hat, nach denen ich mich so lange gesehnt habe. Meiner Luce, die Bewusstlos ist. Meine Luce, die um ihr Leben kämpft.
Aber wie soll sie das überleben? Ihr gesamter Körper ist viel zu dünn. Ihre Gesichtsfarbe zu weiß. An ihr ist nichts mehr dran, womit sie kämpfen könnte. Nichts mehr außer ihrem eigenen Willen, der von meinem Bruder so oft gebrochen wurde.
Wut keimt in mir auf und ich blicke um mich, während die Sanitäter Lucy an mir vorbeitragen. Vermutlich zum Krankenwagen, um dort ihr Leben zu retten. Das Leben, welches Sting ihr nehmen wollte.

Ich balle meine Hände zu Fäusten als ich in Stings Grinsendes Gesicht schaue.
Diese Schadenfreude darüber das es Lucy so geht wie es ihr geht. Mit seinem Blick verfolgt er sie als die Sanitäter an ihm vorbei liefen.
Seine gesamte aura strahlt Genugtuung und Freude aus.
Wie kann man über solch eine Situation stolz sein?
Er hat einen Menschen grade fast das Leben genommen!

"Du mieser Pisser hör auf zu Grinsen!" bölke Ich meinem Bruder entgegen, der mich nun Grinsend ansah.
"ihr habt es beide verdient. Wenn ich sie nicht bekomme, dann du auch nicht!" lacht er mir entgegen.
Ist das sein Ernst?
Das war der Augenblick, in dem ich auf ihn zustürme und ihm mit voller Wucht und voller Kraft meine Faust ins Gesicht ramme.
Er torkelt zurück, fasst sich in Gesicht und dreht sich dann wieder zu mir. Weg ist die Genugtuung und der Stolz. Das einzige was in ihnen noch zu sehen ist ist purer Hass.
"Du wagst es dich deinen großen Bruder zu schlagen? Sei doch froh das sie weg ist. Ein hässliches Mädchen weniger auf diesem schlechten Planeten!"
"Der einzige, hässliche Mensch auf diesem Planeten bist du!" wieder fliegt meine Faust auf ihn zu und trifft ihn im Gesicht. Ein knacken ist zu hören und aus seiner Nase läuft ein Schwall Blut.
Nun ist er es der zum Schlag ausholt. Doch durch mein Training kann ich diesem Schlag leicht ausweichen und parieren.
" ist das alles?" provoziere ich ihn.
Wieder geht er auf mich los. Und wieder und wieder und wieder.
Bis eine Erza sich in den Weg stellt und uns beiden eine runterhaut.

"Schämt ihr euch nicht? Ihr prügelt euch anstatt zu unserer Freundin zu gehen die gerade um ihr Leben kämpft?" brüllt sie uns an.
Sie hat recht. Luce ist wichtiger.
Stingt fängt wieder an zu lachen.
Lässt ihn das alles wirklich so kalt?
"Du hast recht Erza. Lass uns zu ihr gehen."
Sie nickt.
Gajeel hält Levy im Arm und führt sie gerade hinaus. Gray tut es ihm mit Juvia gleich.

___im Krankenhaus ____________

Aufgebracht stehe ich im Warteraum.
"Das kann doch nicht sein! Wieso wollen sie uns keine Auskunft geben?" rege ich mich die ganze Zeit schon auf.
"Das wollen ist weniger ein Problem als das können Mister Dragneel. Keiner von Ihnen ist ein Angehöriger von Miss Heartfilia." sprach einer der Ärzte die Lucy in Empfang genommen hatten.
"Das ist mir so piss egal! Ich will zu meiner Freundin! Ich will wissen wie es ihr geht!" brüllte ich den Arzt nun an.
"Natsu" mischt sich nun Gray ein.
"Es sind Vorschriften. Sie dürfen nicht. Setz dich hin und warte bis sie wach wird. Dann wird sie sagen das wir zu ihr dürfen" sprach Gray in ruhiger Stimme.
"ich will nicht! Ich will jetzt zu ihr! Sie braucht uns doch!" sprach ich mit verzweifelter Stimme.
~ich brauche sie~
"ich weiß. Aber jetzt Terror zu schieben bringt nichts." beruhigt Gray mich.
"Hat jemand Macarov informiert? Vielleicht kann er was machen." höre ich Levys zittrige Stimme. Ihr geht das alles ziemlich nah. Ihre beste Freundin die von ihrem Besten Freund fast umgebracht wurde. Ihr bester Freund der sich als vollkommen andere Person in ihr Leben geschlichen hat als er eigentlich ist. Das sind zwei Geschichten die nicht spurlos an einem vorbei gehen.

"ich habe nur Mira erreicht. Sie wird die Information an Macarov weiter geben. Mal sehen as passiert." informiert uns Erza kühl. Sie stopft sich grade eine Erdbeertorte rein.
"Wo zum Geier hast du die schon wieder her?" fragt Gajeel gereizt.
"Aus der Cafeteria."
Gajeel zieht eine Augenbraue in die Höhe.
"Her damit!" er greift über Levy und will Erza den Teller aus der Hand nehmen.
Sie funkelt ihn böse an.
Den Rest bekomme ich nicht mit. Kopfschüttelnd wende ich mich von Ihnen ab und setze mich in eine andere Sitzreihe. Das ist das letzte was ich grade gebrauchen kann.

Mit den Ellenbogen auf meinen Knien abgestürzt und den Kopf in meinen Händen vergraben sitze ich einfach nur da.
Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit nur um Lucy.
Was ist wenn sie es nicht schafft?
Wenn ihr kleiner Körper dem Blutverlust nicht standhalten kann?
Wenn Sting sie tatsächlich auf dem Gewissen hat?
Was ist wenn sie nicht wieder wach wird?
Was mache ich dann ohne sie?
Ich brauche sie doch. Ich liebe sie.

Die Tür des Warteraums geht auf. Mein Blick wandert nach oben und erblickt Mira und Macarov.
Der kleine Mann geht zielstrebig auf die Rezeption zu.

Einen kurzen Moment später kommt ein Arzt und die drei sind wieder verschwunden.

______ 4 Stunden später_____

Ungeduldig wippe ich mit dem Fuß auf und ab.
Die anderen sind bereits zurück zum Internat gegangen. Nur noch Macarov und Ich sitzen hier.
Es kann doch nicht sein! Wieso ist sie immernoch nicht wach?
Laut Macarov hatte Lucy eine OP, bei der es Komplikationen gab. Sie liegt immernoch im Aufwachraum. Die Ärzte hatten überlegt sie in ein künstliches Koma oder so zu versetzen. Gut das sie es nicht gemacht haben. Die Chance dazu das sie daraus wieder erwacht sind gering.
Die Ärzte sagten ebenfalls das Lucy viel zu viel Untergewicht habe und ihr Körper deswegen nicht viel Widerstand leisten konnte.

Eigentlich hätte Macarov mir das alles nicht erzählen dürfen. Er ist hier in Japan ihr Vormund oder sowas in der Art keine Ahnung. Auf jeden Fall ist er für sie hier verantwortlich.
Ihr Vater will wohl auch kommen. Macarov hat ihn Informiert.

Erneut schwingt die Türe auf.
Ein groß gewachsener Mann mit braunen Haaren und einem irgendwie hellbraunen Anzug und roter Krawatte.
Er schaut sich um. Seine Augen bleiben bei Macarov hängen. Zielstrebig geht er auf ihn zu.
"Entschuldigung? Sie sind Macarov oder? Der Leiter des Internats auf das meine Tochter Lucy geht?"

Per sofort sitze ich Kerzengerade auf meinem Stuhl.
Das ist Jude Heartfilia. Lucy's Vater.

Ein Zimmer mit nem Badboy 》NALU《Where stories live. Discover now