Kapitel 23: Probearbeiten

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Lucy

Bisher läuft alles gut. Ich habe es geschafft nicht ein Glas kaputt zu machen und kam relativ gut hinter den Bestellungen her. Mich wundert es wie voll es sogar noch am Abend ist.
Gerade bringe ich einem Gast ein Stück Streuselkuchen, als das Glöckchen über Tür klingelt, welches das Zeichen für neue Gäste ist. Lautes Gelächter drang zu meinen Ohren und mit einem Lächeln drehe ich mich um, um die neuen Gäste zu begrüßen. Doch das Lächeln entweicht mir als ich sehe, wer da ist. Natsu und seine Jungs mitsamt Lisanna und ihrer Clique. Jede von denen hat sich, nachdem die Jungs sich gesetzt haben, auf den Schoß von ihnen niedergelassen. Die einzigen die frei waren, waren Gray und Gajeel. Loki hatte sogar zwei Mädels auf seinem Schoß was er sichtlich genießt, denn im Wechsel stecken beide ihm die Zunge in den Hals.
~wie kann man auf so ein schmieriges Ekelpaket stehen?~
Angewidert verziehe ich mein Gesicht.

"Entschuldigung? Miss??" der Herr vor mir schnippst sichtlich genervt mit seinen Fingern vor meinem Gesicht herum um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Oh. Entschuldigen sie. Was kann ich noch für sie tun?" frage ich freundlich.
"Einen Cappuccino für mich und einen Espresso für die Dame." bestellte dieser.
"Sicher kommt sofort. Einen Moment." ich notiere mir die Bestellung auf einen Zettel für die entsprechende Tischnummer und lief zurück zur Theke. Dort gab ich meine Bestellung an meine Chefin weiter als mir plötzlich jemand an die Schulter stupst. Diesem jemand widme ich meine Aufmerksamkeit. Es war Gray.
"Es tut mir so so so so so verdammt leid. Ich habe versucht sie von der Idee abzubringen." mitleidig schaut er mich aus seinen dunklen Augen an.
Ich blicke über seine Schulter was nicht so einfach war und erhasche einen Blick auf den gefüllten Tisch.
"Schon gut. Ich hoffe nur das sie sich benehmen."
"Luuuuucyyyy wir wollen bestellen. Bewege diihiiich" grölt eine der Mädchen dessen Name ich nicht kannte.
"Erneut. Entschuldigung."
Zusammen mit Gray ging ich zum überfüllten Tisch und zücke meinen Block. Schnell notiere ich eine 10. Die besagte Tischnummer.
"Was kann ich euch bringen?" frage ich mit einem Lächeln.
"Wurde auch mal Zeit. Aber bis sich Fett in Bewegung setzt dauert es nun mal" rief Loki laut.
Ich ignorierte ihn.
"Eine Sojalatte. Aber schnell." -Lisanna
"Für mich ein Wasser"
"Milchkaffee" -Gray
"Das gleiche. Aber fettfrei"
"Käsekuchen, dazu eine große Cola" -Natsu
"Einen Pott Kaffee" -Gajeel
"Milch und Zucker?" Frage ich
"Schwarz, danke" - Gajeel
"Eine Latte"
"Kannst meine haben Babe" -Loki. Das eine Mädchen fängt an zu kichern.
"Cappuccino fettfrei und mit Sojamilch"
"Wasser"
"Wasser"
"Mach mal schneller!" fordert Lisanna und ein Kichern geht durch die Runde. Gray verdreht die Augen.
Ich blicke einmal durch die Runde.
"Noch etwas?"
"Nein und jetzt verzieh dich und hol die Sachen" -Loki
"Alter!" ermahnt Gray ihn.
Ohne weiteren Kommentar verließ ich den Tisch und gab die Kaffee-Bestellung an meine Chefin.
Die zuvor bestellten Kaffee stelle ich auf mein Tablett und bringe sie an Tisch 3. Der Herr und die Dame bedanken sich.
Ich räume nicht mehr besetzte Tische leer und brachte das Besteck in die Küche. Dort lud ich ein Stück Käsekuchen auf einen Teller, dazu eine Gabel und brachte dies schonmal zu Natsu.
Zurück am Tresen stellte ich die ersten Getränke, Wasser sowie Cola und den schwarzen Kaffee auf mein Tablett und ging damit vorsichtig zum überfüllten Tisch.
Die beleidigenden Kommentare ich sei fett, hässlich, würde zu lange brauchen und sei sogar zu dumm um alles auf einmal zu tragen, versuche ich zu ignorieren.

Mit der zweiten Ladung an Kaffee-Bestellungen komme ich am Gruppentisch an. Zusätzlich stelle ich noch Milch und Zucker auf den Tisch und wünsche allen einen guten Appetit.

"Bediiehnung?" rief plötzlich jemand. Ich drehe mich um und sah das Lisanna mich herbei winkt.
Ich ging auf sie zu. Dort angekommen frage ich: "Ja bitte? Kann ich dir noch was bringen?"
"Können bestimmt nicht. Aber probier es mal. Der ist nicht fettfrei. Ich möchte sofort einen neuen!"
"Sicher doch. Das tut uns leid" gab ich ruhig von mir, nahm die Sojalatte von Lisanna an mich, ging damit in die Küche. Bei meiner Chefin, welche mich fragend anschaut Berichte ich kurz was das Problem sei. Sie runzelt nur die Stirn, versichert mir es sei Sojamilch und light. Macht aber einen neuen. Damit bewaffnet ging ich zurück zu Lisanna.
"Eine Sojalatte light. Da ist nun die richtige Sojamilch drin und fettfrei. Wie Sie es gewünscht haben." mit einem Lächeln auf den Lippen stelle ich das hohe Glas vor ihr auf den Tisch.
"Wollen wir mal sehen"
Sie probiert einen schluck und verzieht angeekelt das Gesicht.
"Die ist nicht fettfrei!"
"Sicher ist sie das"
~freundlich bleiben Lucy~
"Nein ist sie nicht. Soll ich dir auch sagen warum die fettfreien Sachen bei dir niemals fettfrei werden?" quietschen Lisanna.
"Lisanna" mahnt Gajeel.
~Gajeel???~
Sie ignoriert ihn und redet weiter.
"Weil du dein Fett überall verteilst. Deswegen. Deine Hässlichkeit und dein Fett klebt an allem was du anfasst oder in dessen Nähe du kommst."
Tränen schießen in meine Augen. Schnell blinzel ich diese weg.
"Dann entschuldige ich mich dafür. Ich schicke dann demnächst eine andere Bedienung zu euch." schnell wende ich mich ab und laufe zur Angestelltentoilette. Dort kullert mir die erste Träne die Wange hinunter. Gefolgt von der zweiten.
~Lucy hör auf. Genau das ist es was sie wollen.~
Ich wische mir die Tränen weg.
"Lucy? Gäste warten" rief Maia, eine Mitarbeiterin.
"Komme sofort. Sekunde" rief ich zurück.
Vor dem Spiegel über dem Waschbecken starre ich mein Gesicht an.
~es ist wirklich aufgeplustert..sie haben recht.~
Ich setze ein gefälschtes Lächeln auf und begebe mich zurück zum Schankraum. Sofort springen mir die ersten Gäste ins Auge und flott mache ich mich daran Bestellungen aufzunehmen, Tische abzuräumen und Bestellungen an die jeweiligen Tische zu bringen.
"Miss?" eine ältere Dame schaut mich lächelnd an.
"Derjenige, weswegen sie geweint haben, ist es nicht wert."
Etwas verdutzt schaue ich sie an.
Dann verstehe ich.
"Oh haha nein, ich.. Habe wegen keinem Jungen geweint... Sieht man es so stark?"
"Schätzchen, ich bin 87 Jahre alt und in meinem Leben habe ich viele verschmähte Lieben gesehen und viele junge Mädchen wie dich, die ein Lächeln aufgesetzt haben obwohl sie keine 2 Minuten zuvor geweint haben."
Sie nimmt meine Hand in ihre.
"Und ich bewundere jede Frau die so stark ist und trotzdessen lächeln kann"
"Danke Madame" ich schenke ihr ein warmes lächeln. Ihre Worte halfen mir tatsächlich.
"Kann ich ihnen noch was bringen?"
"Ein Stück ihres Apfelkuchens. Der schmeckt immer fantastisch"
"Noch einen Schluck Kaffee dazu?"
"Wenn dann nur ein Wasser"
"Sehr gerne doch"

Schnell lief ich zur Küche, sammel die Bestellung der Dame ein und brachte ihr diese.

Nach anderthalb Stunden ist etwas Ruhe eingekehrt. Selbst beim 'Spackentisch'.
Mit zwei leeren Gläsern in der Hand Laufe ich gerade zum zweiten Eingang der Küche.
Ihr müsst es euch so vorstellen. Ihr kommt in den Laden hinein. Der Schankraum ist schön groß und geräumig eingerichtet. An den Wänden sind jeweils Sitzbänke angebracht, welche angenehm gepolstert sind. Der Raum ist einem schlichten Weiss gestrichen, welches das wundervolle dunkle Holz der Einrichtung hervorbringt. Leicht schräg nach rechts steht ein großer, massiver Tresen. Dahinter befindet sich die Kaffeemaschine sowie ein paar Stücke Kuchen und Softgetränke. Die Kasse darf natürlich nicht fehlen. Der Rest befindet sich in der Küche.
Links und rechts neben dem Tresen befinden sich Eingänge zur Küche und wenn man rechts einen kleinen Gang entlang läuft befinden sich ganz hinten die Toiletten.

Wo war ich? Ach ja.
Es wäre ein gelungener Tag, wäre Lisanna nicht da gewesen. Sie hat sich mittlerweile einen eigenen Stuhl neben den von Natsu gestellt. Wurde anscheinend unangenehm auf seinem Schoß. Ich denke für alle beide.
Naja. Mit meinen beiden Gläsern wollte ich gerade in die Küche laufen, als ich über etwas stolperte. Reflexartig ließ ich die Gläser los, welche vor mir auf dem Boden landeten und zersprangen. Kurze Zeit später lande auch ich mit den Händen voran auf dem Boden. Ein brennender Schmerz durchfährt meine Handgelenke und wandert weiter durch den gesamten Körper.

"Oh mein Gott Lucy ist alles okay? "
gedämpft vernahm ich Grays Stimme. Ich wurde von irgendjemandem hoch auf die Beine gezogen.
Ich hatte gar nicht bemerkt wie ich mich aufgesetzt hatte?
Meine Sicht ist verschwommen.
"Du blutest"
"Lucy? Hallo" jemand schnippst vor meinen Augen herum. Langsam klärt sich meine Sicht und das dumpfe Geräusch in meine Ohren nahm ab.
"Hahahahahhahaha oh mein Gott zu dumm zum laufen hahahaha" quietscht Lisanna Stimme.
"Halt den Mund jeder hat gesehen das du ihr ein Bein gestellt hast!!" -Gray
"Alter pass auf in welchem Ton du mit meiner Freundin sprichst!"
"Einen scheiß! Lucy du musst zu einem Arzt" -Gray
"Wegen dem bisschen?" -Lisanna
"Halt endlich deinen Mund!" -Gajeel
"Warum ein Arzt?" Frage ich. Meine Sicht ist wieder da. Erst dann sah ich, warum ich zu einem Arzt sollte.
Meine Handflächen sind voller Blut. Vereinzelt stecken Scherben in ihnen.
"Lucy! Wie ist das passiert?"-Maia
"Ich bin gestolpert. Keine Ahnung" verwirrt schaue ich durch die Runde. Gajeel, Gray, Maia und meine Chefin schauen mich besorgt an.
"Komm mit wir verarzten dich mal" Maia nahm meinen Oberarm in ihre Hand und zog mich in Richtung Küche.
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Mit vorsorglich verarzteten Händen hat Gray mich zu einem Arzt begleitet. Dieser entfernte die restlichen Glassplitter, gab mir ein Schmerz- und Beruhigungsmittel.
"Es tut mir so leid Lucy." seit anderthalb Stunden die wir bereits unterwegs waren entschuldigt sich Gray und macht sich starke Vorwürfe.
"Gray ist gut jetzt. Du hast da keine Schuld dran"
"Doch! Ich habe sie nicht aufgehalten. Und dann .. Ich hätte es wissen müssen"
"Woher denn bitte?"
"Intuition"
".. Ahja"

Im Internat
"Danke das du dich um mich gekümmert hast.. Naja ich denke mal das ich mir den Job nicht mehr erhoffen brauche" traurig starre ich auf meine verletzen Hände.
"Lucy das mache ich doch gerne. Und mach dir darüber keine Gedanken. Ich schätze die Arbeit vor dem Unfall zählt und nicht der Unfall selbst"
"Wer weiß. Ich möchte einfach nur schlafen."
Gray lächelt mich an.
"Sicher doch. Gute Nacht" mit einem Kuss auf die Wange verabschiedet er sich.
Etwas mühselig mache ich meine Tür auf und mich trifft fast der Schlag!
~ich bringe ihn um!~
Das Zimmer ist total verwüstet. Gegenstände liegen auf dem Boden die zuvor auf Kommoden standen, der Spiegel in meinem Schrank ist in Scherben zerbrochen, Natsus Schrank musste fast vollständig dran glauben. Auch die Kleidung liegt verstreut umher.
Es ist fast kein durchkommen zu irgendwas. Weder zu den Betten, noch zum Badezimmer.
Seufzend lasse ich meine Tasche fallen und versuche mir zumindest einen kleinen Weg zu allem zu 'bauen'.
Und mit zwei nicht wirklich funktionsfähigen Händen dauert es dementsprechend lange.

Nach zwei Stunden habe ich es endlich geschafft mir einen Weg zu meinem Bett und zum Badezimmer zu bahnen.
Meine Hände brennen wie Feuer. Erschöpft falle ich in mein Bett und in einen sofortigen schlaf.

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Omg ich freue mich sooo
Wir haben die 2K Reads geknackt
Ich liebe euch!

Ein Zimmer mit nem Badboy 》NALU《Where stories live. Discover now