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Nicht fähig irgendetwas zu sagen, sah ich zu dem älteren, der genauso geschockt war. Erst mehrere Sekunden später begriff er in was für einer Lage er sich befand und versteckte hastig seine Arme hinter dem Rücken. "Jungkook.. was-", stotterte ich, aber da rannte er schon aus dem Raum. So schnell ich konnte, sprintete ich ihm hinterher. "Jungkook, warte!", rief ich ihm zu, er hörte aber nicht auf mich. Dieser Sturkopf!

Gerade als er die Tür zu schmeißen wollte, konnte ich meinen Fuß noch dazwischen stellen. "Fuck..", zischte ich aufgrund des Aufpralls. Diese blauen Flecken, die ich höchstwahrscheinlich bekam, waren es mir jedoch Wert.

"Verschwinde Taehyung.", ertönte die wütende Stimme. Mir konnte er nichts vormachen. Sein Zittern entging mir nicht und schon gar nicht die Angst, die er verspürte. "Jungkook..", wollte die Tür aufstoßen, jedoch lehnte sich Jungkook an diese. "Geh bitte von der Tür weg. Ich möchte dir nur helfen.", redete ich ruhig weiter, aber er lachte nur schwach.

"Du willst mir nicht helfen. Du bist nicht besser wie alle anderen!", rief er, versuchte stark zu wirken, war jedoch komplett gebrochen. Ich ignorierte seine verletzlichen Worte. Ich wollte nicht aufgeben. Ich wollte ihm helfen. Etwas belastete ihn und das sollte er sich von der Seele reden.

"Das stimmt nicht. Du musst mir nichts sagen, aber bitte lass mich rein.", wieder versuchte ich vergebens die Tür auszudrücken, aber Jungkook war einfach zu stark. Er drückte die Tür so fest zu, dass er meinen Fuß fast zerquetschte. Ich spürte kaum noch den Schmerz. "Bitte.."

Er zögerte, ringte mit sich selbst. Ich erkannte es an seinem Atem wie er hektischer wurde und entfernte sich schlussendlich von der Tür. Überrascht, dass er mich doch hereinließ, stolperte ich in das Zimmer, fing mich aber schnell wieder. Jungkook stand vollkommen verheult hinter der Tür, die ich leise schloss. "Jungkook..", ging ich einen kleinen Schritt auf ihn zu.

Mein Blick fiel auf seine Arme, die eindeutig auf Selbstverletzung hinwiesen, aber ich wollte es ungern zugeben. Ich wollte nicht, dass es Jungkook so schlecht ging. Vor allem wusste ich es nicht zu 100%. "Darf.. darf ich mir deine Arme anschauen?"

Er antwortete nicht, versteckte stattdessen seine Arme hinter seinem Rücken. Er weinte noch immer. Der immer starkwirkende Jeon Jungkook weinte bitterlich, dachte nicht daran aufzuhören. Der Mann vor mir war gebrochen.

Er zeigte mir voll und ganz sein wahres Gesicht. Seine Fassade war komplett gebrochen. Weit und breit konnte man keinen starken, gemeinen Jungkook erkennen.

Der Jungkook vor mir war der echte Jungkook.
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Wie versprochen startet heute die Lesenacht. Das ist mein Geburtstagsgeschenk an euch. 🥰💜

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𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐓𝐄𝐀𝐂𝐇𝐄𝐑  • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now