Kapitel 57 - Epiloge sind langweilig

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Ich zog also bei Bilbo in Beutelsend ein. Zusammen richteten wir das Smial wieder ein, da ja vor wenigen Monaten alles leer geräumt und versteigert worden war. Zum Zeitpunkt meiner Ankunft hatte er nur das allernötigste allein aufgebaut, da er ja selbst vor kurzem erst angekommen war.
Außerdem überreichte ich Bilbo den Verlobungsring, den Fíli mir mitgegeben hatte. Daraufhin war ich mal wieder diejenige gewesen, die ihn hatte trösten müssen. Und ich hatte die Hoffnung, dass ihm dieser Ring vielleicht noch teurer war als Der Eine.
Das Gästezimmer wurde zu meinem Schlafzimmer. Die Zeichnungen von Kíli und mir und seine letzten Zeilen hing ich gleich neben mein Bett an die Wand. Generell dekorierte ich es schön, und stellte sogar meine Rüstung zur Schau in eine Ecke.
Die Goldkisten aus dem Erebor versteckte ich schön sicher in meinem Kleiderschrank, der sich innerhalb der ersten paar Monate massig füllte.
Ansonsten blieben unsere Leben eher ruhiger. Klar, wir hatten beide Therapie dringend nötig, aber das konnte man in Mittelerde sowieso vergessen. Stattdessen hatten wir einander. Wir passten aufeinander auf und waren immer füreinander da, sodass es mit den Jahren erträglicher wurde. Zwar gab ich noch immer suizidale Kommentare ab, und meine Trauma Jokes würden wohl niemals aufhören, aber spätesten nach dem ersten Jahrzehnt war klar, dass ich jetzt in Mittelerde bleiben würde. Mandos' Hallen würde ich sehen, wenn meine Zeit ablief. Aber dafür war jetzt das Schicksal verantwortlich.

Zum Bedauern aller Beteiligten, reisten Bilbo und ich kaum noch umher. Wir machten öfter Wanderungen durchs Auenland und die nahe Umgebung, aber viel weiter als zu den Turmbergen im Westen, dem Abendrot-See im Norden, Bree im Osten oder die südlichen Auenland Grenzen kamen wir nicht mehr.
Alle paar Jahre bekamen wir Besuch von den Zwergen unserer alten Gemeinschaft, aber selten nur konnte auch Fíli Zeit entbehren. Als König hatte er jetzt allerhand zu tun.
Ungefähr alle fünf Jahre traf ich irgendwo auch mal auf Legolas, der musterhaft immer wieder in die Nähe des Auenlandes zu kommen schien.
Sogar den kleinen Aragorn sah ich ein paar Mal. Viel öfter später dann in der Zeit, wo er als Waldläufer mit seiner Sippe umher zog. So war er mein bester Kontakt zur Außenwelt, und als erwachsener junger Mann war er ein guter Freund.
Im Jahre 2968 wurde dann endlich Frodo geboren, der oft zu uns zum Babysitting kam. So waren wir im frühen Alter schon Bezugspersonen für ihn, und als er mit zwölf seine Eltern an ein Bootsunglück verlor und ins Brandyschloss zog, blieben wir das noch.
Fünf Jahre ging das so weiter, dann adoptierten wir ihn endlich und Bilbo erklärte ihn offiziell zu seinem Erben. Das ganze ging dank mir weitaus schneller als in den Büchern.
Die Jahre, in denen wir ein Kind im Haus hatten, waren chaotisch und stressig, aber auch voll Freude und Familie. Für Frodo und seine Freunde war ich wie der coole Onkel, der oft auf sie aufpasste und ihnen alles erlaubte, was sie Zuhause nie durften. Gleichzeitig wurde ich bekannt als der alte Junggeselle, der bei einem falschen Wort gegen seine Familie handgreiflich wurde. Außerdem brachte ich den Kleinen erste Boxgriffe bei, und so wurde über mich wohl immer kontroverser gesprochen, aber die Kids liebten mich.
Mit den Jahren veränderte Bilbo sich langsam, und der Einfluss des Ringes machte sich bemerkbar. Er begann, die Außenwelt zu meiden, und schloss sich immer öfter in seinem Studierzimmer ein. Ganz der Alte war er nur noch in der Familie, aber auch das manchmal schon nicht mehr.
Zwar alterte er äußerlich nur langsam, aber allmählich bekam er doch mehr Falten und graue Haare.
Die Gerüchte, warum wir beide für unser Alter so jung aussahen (ich veränderte mich ja gar nicht), waren die wildesten im ganzen Auenland. Es ging von magischen Zauberbohnen bis über zu einem Fluch, oder dem Glauben einiger Kinder, dass wir schon längst nicht mehr lebten, und Hobbingen nur noch als Geister heimsuchten.

Die sechzig Jahre strichen dahin, und endlich näherten Bilbo und Frodo sich der Einhunderthelf und der Dreiunddreißig. Die Planungen für die große Geburtstagsparty der beiden liefen auf Hochtouren (ich musste zu der Zeit achtzig Jahre alt gewesen sein) und wir kamen der Handlung von Herr der Ringe immer näher.
Sechzig Jahre früher hätte ich niemals gedacht, dass ich das noch erleben würde. Aber hier war ich, noch immer lebendig, seit einigen Jahrzehnten wieder größtenteils am Leben teilnehmend. Auch, wenn ich ab und zu noch immer sehr mürrisch war, und gerne mal meine Aggressionen raus ließ. Das würde sich auch nicht mehr ändern. Genauso wenig wie die Flashbacks des Tages am Rabenberg. Ich war mir sehr sicher, dass ich irgendeine Art von Posttraumatischer Belastungsstörung haben musste, was auch nur allzu verständlich wäre. Aber ähnlich wie John Watson, vermisste ich den Krieg. In einer ordentlichen Schlacht könnte ich all meine Wut rauslassen und wieder der unaufhaltsame Wolf werden, der ich in der Schlacht der fünf Heere gewesen war.
Trotzdem war das einzige Töten, das ich verrichtete, das gelegentliche Abmurksen von Orks, die den Grenzen des Breelandes zu nahe kamen. Das war dann der allzu bekannte Wochenendausflug mit Aragorn.
Viel mehr gibt es auch nicht mehr zu berichten. Denn die Vorbereitungen für die große Geburtstagsparty gehören in eine andere Geschichte.

*

the end.

AHHH ICH HAB DEN KACK EINFACH 2019 ANGEFANGEN ZU SCHREIBEN UND DIE ÜBERARBEITUNG ALLEIN HAT LOCKER ZWEI JAHRE GEDAUERT 😭😭

anygays.

ich danke natürlich jedem einzelnen reader für eure geduld und netten worte und so. auch die, die niemals gevotet oder kommentiert haben, die silent readers, die man nicht stalken kann lul.
(ja du, genau du! XD)

special thanks an kommentierende leudies, die meine comment addiction gefüttert haben hehe <3

und weil abschiedsreden immer langweilig sind, beende ich den kitsch hier. ich setz mich jetzt zurück an die überarbeitung des zweiten teils und muss euch nochmal um geduld bitten :3

thank you. <3

~ 💀👑

(Bearbeitet: 04.04.2023)

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