Thirty-Four

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Leah

Stumm saß ich vor dem Grab meiner Eltern, lediglich ein unregelmäßiges Nase Hochziehen gab ich von mir.

"Ich kann nicht glauben das ich den Mann heiraten wollte, der euch umgebracht hat." flüsterte ich und schloss die Augen, im selben Moment setzte sich ein älterer Mann zu mir.

"Vielleicht sollten sie die Vergangenheit ruhen lassen und neu anfangen. Wenn sie diesen Mann heiraten wollen, dann lieben sie ihn, und wenn sie ihn lieben, dann ist er ein guter Mann, ich spüre es." sagte er und sah ebenfalls auf das Grab meiner Eltern.

"Wer sind sie?" murmelte ich und sah ihn verwirrt an.

"Unwichtig. Verbau dir deine Zukunft nicht, nur wegen der Vergangenheit. Deine Eltern würden wollen das du ihn heiratest, solange du ihn wirklich liebst."

Ich sah erneut auf das Grab und gerade als ich ihn wieder ansehen und ihm antworten wollte, war der Mann verschwunden, er war einfach weg.

What the fuck?

***

Müde schloss ich meine alte Wohnung in der Straße der anderen auf, ich hatte einen Schlüssel im Blumentopf gelagert.

Alles war noch so wie ich es verlassen hatte.

Ich setzte mich auf die Couch und dachte nach.

Unzählige Fragen schwirrten mir durch den Kopf.

Wer war dieser Mann? Woher wusste er das es meine Eltern waren die dort lagen?

Mein ganzer Gedankenfluss wurde von einem knacken im Türschloss unterbrochen, es war Patricia, das konnte man an ihren Schritten hören.

"Wie geht es Sophia?" 

"Sie ist bei John und Maite, die beiden sind gerade hier in einem Hotel." flüsterte sie und setzte sich neben mich.

Ich nickte.

"Wie gehts dir?"

"Ich will wieder in den Armen meiner Mutter liegen, friedlich dort einschlafen und morgens auf magische weiße in meinem Bett aufwachen, ich will das sie zurückkommt, ich vermisse sie so sehr." murmelte ich und schloss die Augen.

"Du wirst sie irgendwann wiedersehen, ich verspreche es dir." 

"Woher willst du das wissen? Warst du schonmal tot?!"

"Nein, aber es kann sein das sie dir begegnen, sei es durch andere Personen, Tiere oder in Träumen.
Damals als meine Mutter starb, hat sie mich immer in meinen Träumen besucht und wir haben miteinander gespielt oder einfach nur geredet..
Bei meinem Vater war es ähnlich, dort ist mir immer öfter der selbe Mann begegnet, welcher mir Mut gemacht hat, immer dann wenn ich ihn gebraucht habe, ich bin der festen Überzeugung das es mein Vater war, wie eine art Schutzengel." 

Ich dachte wieder an den Mann von vorhin auf dem Friedhof zurück.

"Vorher auf dem Friedhof, da saß plötzlich ein älterer Mann vor mir, er hat angefangen mit mir zu sprechen und wusste genau wer da unter der Erde liegt. Irgendwann war er einfach weg und ich habe ihn auch nicht wiedergefunden." murmelte ich.

"Siehst du?  Auch deine Eltern sind deine Schutzengel, sie sind immer bei dir. Egal ob in Form von Menschen, Tieren, der Natur oder einfach in deinen Gedanken und Träumen. Auch wenn sie nichtmehr unter uns sind, sie lieben dich und werden dich beschützen."

Still Waters Run DeepWhere stories live. Discover now