Nine

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Leah

Ich war nicht sonderlich lange bei Patricia und ihrer Familie geblieben, ein paar Tage später war ich bereits wieder auf meiner eigenen Couch und stopfte massenhaft Schokolade in mich hinein.

Jana war für drei Wochen zu ihrer besten Freundin nach Hamburg gefahren, hieß; ich hatte drei Wochen sturmfrei, allerdings hatte ich beschlossen, diese drei Wochen komplett allein zu verbringen, ich wollte nämlich niemanden sehen und komplett allein war ich ja irgendwie auch nicht.

Während ich also vor dem Fernsehen saß und mich mit essen vollstopfte, durchsuchte ich unsere alten Familienalben etwas, allerdings kam ich nicht wirklich weit, denn die Tür klingelte.

Motzend stand ich auf und bereitete mich darauf vor freundlich die Tür zu öffnen, in letzter Zeit spürte ich wie die Krankheit zurückging, ich wusste ja das es vielleicht irgendwann verschwand, und ich war unglaublich froh darüber, mittlerweile schaffte ich es sogar teilweise mit Fremden zu sprechen.

Als ich die Tür öffnete, stand ein etwas älteres Ehepaar vor der Tür, verwirrt sah ich sie an.

"Leah und Jana Schmidt?"

Verwirrt nickte ich, irgendwie kam ich nicht dahinter was genau die jetzt von mir wollten.

"Hieß eure Mutter Nadine Schmidt?"

Erneut nickte ich verwirrt.

"Ich glaube wir sind eure Großeltern." nuschelte die Frau und sah mich an.

"Aber, unsere Großeltern sind vor unserer Geburt gestorben?"

***

Es stellte sich heraus, dass das Ehepaar wirklich meine Großeltern waren. Sie hatten lange nach uns gesucht und sind nun durch Jana's Arbeitsplatz auf uns aufmerksam geworden.

Gerade als ich ihnen eine neue Kanne Tee bringen wollte, klingelte es erneut an der Tür und ich sprintete hin um sie zu öffnen.

Ohne mich richtig zu begrüßen stiefelte Patricia an mir vorbei ins Wohnzimmer, in ihrer Hand hielt sie zwei große Reisetaschen.

"Ich dreh durch! Denis ist mit den Kindern in Hamburg und hat mich allein gelassen. Ich halt das mit dieser scheiß Bianca einfach nicht aus, die benimmt sich wie Hulk im Porzellangeschäft. Alter, am liebsten würd ich ihr eine meiner Blumentöpfe ins Gesicht schmettern und hoffen das sie- Oh." mitten in ihrem Redeschwall, bemerkte sie erst jetzt die weiteren Gäste, welche sie mit aufgerissenen Augen anstarrten, allerdings ließ sie sich nicht daran hindern munter weiter zu meckern.

"Whatever, Jana ist doch für die nächsten Wochen eh nicht da, dann kann ich mich ja sicher bei dir und deinem Würmchen einnisten, oder?" 

"Machs dir gemütlich. Ich hoffe die sind dir nicht gefolgt oder so, die Frau und den Typen kann ich hier echt nicht brauchen." antwortete ich und setzte mich auf die Couch, ich musste noch ihren Redeschwall verarbeiten.

"Wie lange kennt ihr euch denn?" fragte der Mann, mein Opa, was auch immer.

"Seit ein paar Wochen, sie hat die Toilette gesucht und ich habe sie dann, naja, in eine etwas unangenehme Situation gebracht." antwortete Patricia, schmiss sich neben mir auf die Couch und tätschelte meinen Bauch.

"Frau, wenn du nicht sofort aufhörst meinen Bauch zu befummeln, hack ich dir die Krallen ab, ich warne dich." 

Schnell zog sie ihre Hände zurück und sah verängstigt zu mir.

"Ruhig brauner, ich will nur Bekanntschaft zu dem Würmchen schließen." 

Mein Großvater mischte sich erneut ein.

"Züchtest du Bandwürmer oder bist du Schwanger?"

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Sehr direkt, dieser Opi.

Schreibt mir bitte UNBEDINGT eure Meinung in die Kommentare, denn um mich zu verbessern, muss ich wissen wie ihr es findet.

Ly all <3




Still Waters Run DeepWhere stories live. Discover now