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Ihr glaubt nicht, wie krass es mich nervt, so selbstkritisch zu sein. Egal was ich mache, ich finde immer zeug was mich abfuckt und schließlich meine Motivation killt...

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Es ist der Wald, in welchem die Werwölfe leben. Weit weg von den Gefahren der Menschen, weit weg von jeglicher Zivilisation. Nur auf ihr Rudel und auf sich selbst können sie sich verlassen. Bei der Jagd finden sie Ruhe in ihrem Zusammenhalt. Beim spielen im kühles Flusswasser finden sie Freunde.

Die grünen Töne der freien Träume der Natur, spiegeln die Essence ihres Zuhauses wieder. An diesem Ort sind sie Teil des großen Ganzen. Wenn ihr Herz seinen ersten Schlag ansetzt, gehen sie einen packt mit ihm ein und wenn es schlussendlich aufhört zu pochen, dann werden sie wieder eins mit diesen mächtigen Bäumen.

So finden sie ebenfalls einen einzigen anderen Wolf, der immer für sie da sein wird. Den Sinn ihres Lebens finden sie in ihrem Gegenstück. Zugeteilt von der mächtigen Mondgöttin, die die Lykaner anbeten. Es ist Schicksal für die zwei Wölfe, dass sich ihre Wege kreuzen, es gibt keinen Irrtum.

Dennoch sitzt ein pechschwarzer Wolf augenrollend wache, während sich ein zufriedener Welpe und ein ebenfalls glücklicher Vampir verliebt ankichern und sich gegenseitig hinter dem riesigen Felsen beim Anziehen helfen.

Langsam aber sicher verliert der ruhige, ältere Wolf auch seine Geduld. Er mag zwar nicht daran interessiert sein das glückliche Pärchen zu trennen, geschweige denn den jungen Werwolf für sich selbst zu beanspruchen, aber zu spüren wie sich seine Instinkte mit seinem selbstlosen inneren bekriegen, ist um es simpel auszudrücken, unangenehm.

In ihm tobt ein Kampf.

Ein schrecklicher Kampf, der zwischen zwei Wölfen stattfindet. Der eine ist von Zorn, Neid, Kummer, Bedauern, Gier und Selbstmitleid geprägt.

Der andere ist gut. Er symbolisiert Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Demut, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit, Mitgefühl und den Glauben.

Deinen einzigwahren Lebenspartner ohne sich selbst glücklich zu sehen, dazu noch dank eines anderes Mannes und dazu noch eines Vampiren, ist pure Folter.

Die der Werwolf stumm leidend in Kauf nimmt.

Er verflucht jede Nacht die Mondgöttin. Gefällt es ihr ihn leiden zu sehen? Hat es irgendeinen kranken Nutzen für sie, wenn sie ihm das was er sich schon immer gewünscht hat, so nah und doch zu weit aus seiner Reichweite hält. Oder schürt es nur ihre perversen Fantasien ihn so leiden zu sehen.

Langsam glaubt Bogum, dass alles wahr ist.

Doch leises Rascheln und Grummeln holt den philosophierenden Wolf aus seinen Gedanken.

"Ist das dein ernst...", grummelt Jeongguk, während er den langsam wortwörtlich wölfisch grinsenden Werwolf mit Blicken die töten könnten anstarrt.

Ein schmutziges, altes, kariertes Hemd, bei dem zwei Knöpfe fehlen, klebt fast schon an seinem breit gebauten Körper und ist offensichtlich nicht in seiner Größe geschnitten. Baggy Jeans, die schon bessere Tage gesehen haben, hängen an seinen muskulösen Beinen hinab und werden von seinem eigenen, festen Griff gerade so noch oben gehalten. Das gesamte outfit ist ausgefranst, schäbig, an manchen Stellen einfach geflickt, viel zu kurz an Armen und Beinen, löchrig und und und. Von den armen Schuhen fangen wir nicht einmal erst an.

Bogum hatte offensichtlich seinen Spaß, als er nach Klamotten für den Vampiren gesucht hat.

"Du siehst trotzdem gut aus, Gukie.", grinst Taehyung breit und schmiegt sich intuitiv an den genervten Vampiren. Seine beruhigenden Pheromone wirken sofort und lassen den grummelden Vampiren nur noch unzufrieden Seufzen, anstatt Bogum an die Gurgel zu springen.

Hunted? [TAEKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt