Hunted? [TAEKOOK]

5

Pov. Namjoon

Mit meinen Füßen auf dem Tisch und in meinem Büro Stuhl zurückgelehnt, balanciere ich das Silbermesser auf meinem Finger. Meine Wunden sind schon längst wieder verheilt, aber es ärgert mich so sehr.

Das Silber hat mich so überrascht, dass ich ihm nicht hinterher konnte. Dabei hätte er so nützlich sein können. Verdammt.

"Was mach ich nur, was mach ich nur?", murmele ich geistesabwesend.

"In einem Stuhl sitzen und ein Messer auf deinem Finger tänzeln lassen."

Die plötzliche Stimme erschreckt mich und lässt mich mit meinem Stuhl umkippen.
"Au! Jimin? Erschreck mich doch nicht so!", schnaube ich, während ich mir über meinen Rücken reibe.

"Deine nicht vorhandene Präsenz ist ein Segen und ein Fluch zugleich. Jetzt verstecke deine Aura nicht. Du bist Zuhause.", lächele ich ihn warm an.

Jimin lacht kurz, aber lässt dann doch seine innerlichen Mauern fallen. Sofort flutet seine Aura den Raum.

Die Aura eines Vampirs ist sein einzigartiges Erkennungszeichen. Die Aura beschreibt ihren Träger, seinen Charakter, seine Emotionen, sein Wesen.

Das Jimin sie verschleiern kann ist seine Gabe. Jeder Vampir erhält früher oder später eine Gabe, die entweder richtig geil oder aber komplett für den Arsch ist.

Meine Teleportations Fähigkeit ist zum Glück relativ praktisch. Jeder Vampir ist schnell, allerdings kann ich mich überall hin transportieren.

Jimin's Gabe ist auch sehr praktisch, wenn man sie denn richtig nutzt. Er kann sich ohne Probleme an andere Vampire  anschleichen oder sich vor ihnen verstecken, ohne dass seine Aura entdeckt wird.

"Namjoon, Suho's Männer haben wieder angefangen Menschen zu entführen.", ertönt Jimin's nun professionelle Stimme wieder und reißt mich aus meinen Gedanken.

"Haben sie nicht aus ihren Fehlern gelernt?", frage ich, während ich mich an meinem Schreibtisch wieder hoch auf meine Beine ziehe.

"Ich denke nicht. Es gibt viele Augenzeugen und sie bleiben nicht diskret."

"Solche Idioten, wenn Menschen wirklich von unserer Existenz erfahren, sitzen wir in der Klemme. Sie könnten uns heutzutage wirklich gefährlich werden.", sage ich auf meinem Schreibtisch sitzend.

"Was sollen wir tun?", fragt Jimin und verschränkt seine Arme.

"Wir sollten erst einmal dafür sorgen, dass sie nicht mehr so auffällig agieren. Das bedeutet am besten Kommunikation."

"Also sollten wir uns mit ihnen treffen?", fragt Jimin noch einmal nach und ich nicke.

"Erzähl Hoseok, Jungkook und Jin von unserem Plan. Wir übernehmen das persönlich. Ich komme auch mit. Wenn ihr redet, würden sie nie friedlich auf uns hören.", erkläre ich und fuchtele mit meinen Händen, wobei ich ausversehen meine Schreibtischlampe umstoße und sie mit einem lauten klirren und scheppern auf dem Boden aufprallt.

Nicht einmal 20 Sekunden später springt die Tür auf und ein wütender Jin stürmt herein.

"Joonie! Langsam reicht es. Erst polterst du hier rum und jetzt deine Lampe. Das ist jetzt schon die Fünfte Lampe! Soll ich sie dir an deinen Tisch kleben?! Ich schaue mir gerade mein lieblingsdrama an, also sei gefälligst leiser!", meckert Jin ohne Luft zu holen und schüttelt seinen Kopf dabei.

Jimin, der sich schon längst an meinen Mann gewöhnt hat, kichert und verlässt mein Büro leise.

"Ist ja gut, Jinie. Ich mach es doch nicht mit Absicht.", murmele ich leise und hebe vorsichtig die Scherben auf.
"Und ich bin immer noch dein Boss.", meckere ich leise weiter, während Jin mir hilft die Scherben aufzusammeln.

"Ja, du bist ein guter Boss, aber auch ziemlich anstrengend, tollpatschig, idiotisch, kindisch un-"

"Noch ein Wort mehr und du bereust es.", knurre ich leise.
"Da habe ich aber eine Angst~", kichert Jin.

"Solltest du auch, princess~", grinse ich, woraufhin Jin leicht rot wird, aber schließlich grinst er nur und lehnt sich zu meinem Ohr.

"Bestraft Daddy mich sonst?"

Und damit war es um meine Selbstbeherrschung geschehen.

Pov. V

Nach dem ganzen Theater musste ich erst einmal das ganze Blut und den Schweiß abwaschen. Seufzend stehe ich unter dem heißen Wasser unserer Dusche und schließe meine Augen.

"Taehyungie, du hattest heute echt Glück.", murmelt es plötzlich von der Tür aus.

Ich rutsche fast aus und kann mich gerade noch an der Wand aufrechterhalten.
"Yoongi! Gott, erschreck mich nicht so!", seufze ich erleichtert und dusche ungestört weiter. Es ist nichts neues.

"Ich hätte kein Glück gebraucht, hättest du mir Rückendeckung gegeben.", murmele ich und schmolle leicht.

"Ich habe dir Rückendeckung gegeben! Mehr oder weniger. Niemand ist zu den Toiletten gegangen. Ich schwöre es dir!", verteidigt er sich.

"Was machst du eigentlich hier drinnen?", frage ich dann doch nach, während ich meinem Kopf zu ihm drehe.

"Ich musste nur mal scheißen.", haut Yoongi trocken raus und ich rümpfe nur die Nase zur Antwort.

"Ew, bitte nicht jetzt.", gebe ich angewidert zurück.
"War nur n' Witz. Muss nur pissen.", versucht er mich zu beruhigen.

"Das macht es auch nich besser.", kichere ich.
"Okayokay, ich mache schon nichts. Ich kann warten.", murmelt er gähnend und setzt sich auf die Toilettenschüssel.

"Kannst du vielleicht draußen warten?"

"Ne, ich warte lieber gleich hier. Spart Energie.", gibt er monoton zurück.

"Du bist so faul.", brumme ich amüsiert, während er sich nur streckt und mich anschaut.

"Ich bin nicht faul. Ich spare nur lieber meine Energie."
Ein leichtes Grinsen ziert seine Lippen, was mich wieder leise zum Kichern bringt.

"Du bist sehr wohl faul!", kichere ich weiter und wasche mich gleichzeitig.

"Hör mal Taehyung. Hyung bringt dir jetzt etwas bei. Faulheit ist die Angewohnheit sich auszuruhen bevor man müde wird. Also-"

"Also was?", frage ich nach und schüttele meinen Kopf über meinen Hyung.

"Hast du mich jemals nicht müde gesehen?"

"Oh...obwohl, doch habe ich!", lache ich, woraufhin er mich verwirrt mustert.

"Als ich dich von der Bar weggezogen habe. Mit dem kleinen Vampir da!"
Ich drehe mich um und schaue ihn mit wackelnden Augenbrauen an.

"Er war echt interessant.", lacht Suga auch leise und schüttelt seinen Kopf.
"Vielleicht sehen wir ihn ja mal wieder. Er sah nicht böse aus. Auch wenn er ein Vampir ist. Wir können ihn doch testen!", grinse ich und wasche mich fertig bevor ich aus der dusche steige und in meinen blauen Bademantel hineinschlüpfe.

"Mah, ich weiß nicht.", brummt Suga und zuckt mit seinen Schultern.

"Und was machen wir jetzt?", murre ich, während ich meine Haare föhne.

"Ich gehe jetzt erstmal mein business erledigen und danach machen wir erstmal gar nichts und dann können wir abwarten."

Kichernd und kopfschüttelnd gehe ich aus dem Badezimmer und betrete mein eigenes Zimmer, wo ich mich schnell umziehe.

Suga ist manchmal so ein Idiot.

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