twentyseven

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Byul hatte ihren Bus verpasst und verfluchte sich selbst dafür. Gerade, als sie den Club mit all ihren Sachen verlassen hatte, war der Bus direkt vor ihrer Nase weggefahren. Verzweifelt seufzte sie, denn das Letzte, was sie wollte, war jetzt um halb zwölf alleine nach Hause zu laufen.

„Byul?", sie vernahm Chan's unverwechselbaren Geruch an diesem Abend - die Mischung aus seinem gut riechenden Parfüm und Alkohol. Etwas steif drehte sie sich zu ihm um und sah ihn mit erneut tränenroten Augen an. „Es tut mir leid.", nuschelte er und sie roch den Vodka-E.

Byul schwieg, atmete tief durch und wollte sich dann umdrehen, um sich endlich auf den Weg nach Hause zu machen. Sie brauchte sowieso jetzt schon eine halbe Stunde zu Fuß, ohne den Bus.

„Willst du etwa alleine gehen?", Chan hielt trotz seines Alkoholpegels ohne Probleme mit der Kleineren mit, „Lass' mich dich nach Hause bringen.".

Byul wusste nicht, was sie tun sollte, sagen sollte, also gab sie einfach nur einen wirklich müde klingelnden Kommentar ab, „Ich verstehe dich nicht, Chan. Mal bist du der Netteste auf der Welt und dann wieder ein komplettes Arschloch.".

Chan schwieg, dann nahm er ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Byul war nicht fähig, irgendetwas zu sagen, irgendetwas zu machen, so gelähmt, wie sie war, von der sanften Berührung von ihm.

Die beiden bogen in einen Park ein, da das der kürzeste Weg war, und hielten die ganze Zeit über Händchen. Der Park war unfassbar dunkel und nur die Wege waren mit Laternen beleuchtet. Als sie fast eine Bank erreicht hatten, auf der ein paar andere Jugendliche saßen, spannte Byul sich automatisch an. Natürlich hatte sie Angst - sie hatte Chan dabei, aber er war betrunken.

Und dann passierte es. Zwei der drei Jugendlichen standen auf, der eine pfiff Byul an. „Ganz schön geiler Arsch, Süße.".

Die junge Frau spürte, wie Chan sich anspannte, ihre Hand losließ und einen Schritt auf den Gleichaltrigen zutrat. „Sag' das noch einmal und du wünscht dir, nie geboren worden zu sein.", knurrte er und Byul wusste, dass seine unglaubliche Wut von vorhin zurückgekehrt war. Ihr war noch nicht bewusst, woher diese Wut kam.

Der junge Mann lachte, schubste Chan leicht weg. „Ach ja?", dann begann er noch mehr zu lachen, „Bist du nicht einer von Hyunjins Schoßhunden? Der, der meine Freundin damals ausgespannt hat? Oh, ja, das bist du.".

Chan holte aus, doch verfehlte. Seine Sicht war zu getrübt durch den Alkohol. Prompt war seine Faust an dem Gesicht von seinem Gegenüber vorbeigesaust, steckte der sich selbst eine ein, direkt auf die Nase, die keine Sekunde später anfing zu bluten.

Byuls Begleiter war komplett paralysiert, als der Gleichaltrige auf die junge Frau zutrat und ihr ziemlich zielsicher an die Hüfte fasste und sie an sich zog. „Und während das Schoßhündchen sich ausweint, machen wir beide uns noch einen unfassbar schönen Abend.", er grinste, sein Mund war unglaublich nah und sie konnte seinen Atem an ihrem Ohr fühlen.

Dann ging alles ziemlich schnell. Chan hatte sich aufgerafft, zwei Schläge verteilt und dann schnell Byuls Hand genommen und war mit ihr losgerannt. Und dann rannten sie, für eine ganze Weile und rannten.

soft kisses | bang chan ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt