soft kisses | bang chan ✓

seventeen

Byul hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber sie wusste, dass sie draußen geblieben war und krampfhaft auf den Terrassenboden starrte, während sie auf einem Gartenstuhl saß. Keiner der ganzen Partygäste hatte sie beachtet oder gefragt, ob alles okay sei.

Bis dann irgendwann Chan herauskam. Er hatte angefangen, sich Sorgen zu machen. Erst nur ganz leicht, als Hyunjin alleine reingekommen war, dann immer heftiger, als Byul immer und immer länger weggeblieben war. Nun kniete er sich vor dem Stuhl auf dem sie mit ihren Beinen fest an sich gezogen saß hin und sah sie erwartungsvoll an. Sie schien ihn kaum zu beachten.
„Byul?", seine Stimme war ruhig, aber dennoch bestimmt, „Du sitzt schon seit über einer Stunde hier und es ist ziemlich kalt. Komm' wieder mit rein.".

Byul schüttelte den Kopf.

„Soll ich dich nach Hause bringen?", versuchte er es weiter und legte eine Hand auf ihre. Sie war eiskalt.

Die junge Frau nickte leicht und erhob sich langsam, doch irgendetwas sagen tat sie nicht. Wie mechanisch lief sie hinein, durch die ganzen Menschen bis zur Haustür und verließ dann die Party.

Chan folgte ihr und bevor sie außerhalb des Hauses irgendwohin weglief, nahm er wieder ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Was ist passiert?", fragte er leise, als sie auf dem Weg zum Bus waren, „Als Hyunjin reingekommen ist, ist er auch direkt gegangen.".

Byul sah ihn nicht an, aber sie redete. „Nur eine kleine Auseinandersetzung.". Sie fing an zu spüren, wie kalt ihr wirklich war, und bemühte sich, das Klappern ihrer Zähne krampfhaft zu unterdrücken.

An der Bushaltestelle konnte Chan Byuls gezittere nicht mehr ertragen und legte ihr seine Jacke um die Schultern. Sie öffnete ihren Mund schon um zu protestieren, aber er war schneller: „Keine Widerrede. Es grenzt sowieso schon an ein Wunder, wenn du nicht krank wirst.".

„Warum bist du so nett zu mir?", fragte sie, „Du kennst mich doch kaum.".

Ohne eine Antwort zu bekommen spürte sie zum ersten Mal in Ihrem Lippen so weiche Lippen auf ihren und alles schien zu explodieren. Die Zeit schien stillzustehen.