1. Eine Ungewollte Vorahnung

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Albus Sicht:

Ich versuchte so wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, wie möglich, als ich an einem verregneten Abend durch die Winkelgasse schlenderte.
Immer wieder kamen mir einige Hexen und Zauberer entgegen, die zügig zusahen, dass sie nach Hause kamen. Schmunzelnd sah ich einer wohl recht verwirrten Hexe nach, welche sich drängelnd an den Läden vorbei drückte, obwohl die Straße so gut wie ausgestorben war.

In Hogwarts war bereits Nachtruhe, weswegen ich mich ungestört Davon stehlen konnte. Der Unterricht für den nächsten Tag war schon längst vorbereitet, außerdem hatte ich glücklicherweise die ersten beiden Stunden keine Klassen abzudecken.

Langsam lief ich weiter, hob ab und zu meinen Blick in den Himmel und sah zu den Sternen, welche so friedlich dort oben funkelten und der Nacht einen beruhigenden Ton verliehen.
Ein leichtes Lächeln zog sich auf meine Lippen, als ich daran dachte, wie ich mich in meinen jungen Jahren immer davon schlich, um einige Zauber ganz im geheimen zu üben, oder aber einfach nur um die Nacht zu bewundern. Sie hatte schon immer etwas faszinierendes an sich, was mich in ihren Bann zog. Die angenehme Kälte, störte mich nicht. Manchmal, so hatte ich damals das Gefühl, ließ es mich alle Sorgen vergessen.
Später änderte sich dies natürlich nicht, jedoch teilte ich diese Nächte dann nicht mehr allein...

Das einst fröhliche Lächeln, verwandelte sich nun langsam in ein trauriges.
Seufzend zog ich meinen Mantel enger um mich, bevor ich die eine Hand, welche nicht meinen Zauberstab hielt, in eine der Taschen steckte. Es stimmte, dass man in jüngeren Jahren so frei und unbeschwert war, dass die Sorgen einen nicht belasteten... Jedoch musste man, je älter man wurde lernen, dass diese Sorgen einen schneller wieder einholen konnten, als einem lieb war.
Mit einem tiefen Ausatmen riss ich meinen Blick von dem Sternenzelt los und sah zu meiner linken, wo die Zeitungen hinter der Fensterscheibe sich durch unsichtbare Hand selbst durchblätterten, um den Zuschauer dazu anzuregen, diese zu kaufen.
Langsam trat ich einen Schritt näher an den Laden, welcher selbstverständlich um diese Zeit schon geschlossen hatte.
Eine Zeitung, war gerade wieder am Anfang angelangt, wodurch das Titelbild klar zu erkennen war. Titelschriften über Schriften, eine größer als die andere... Jedoch stach eine, die in der Mitte, ganz besonders heraus.   'Grindelwald entflohen - - - -
MACUSA unter Hochspannung, wie sicher sind wir noch?'
Darunter befand sich ein Bild der Amerikanischen Präsidentin, welche sich gerade in einem Interview zu befinden schien.

Traurig betrachtete ich auch die weiteren Bilder, welche sich überwiegend um Grindelwald's Verbrechen handelten.
Die Leute hatten Angst und niemand wusste was bereits am morgigen Tag passiert sein könnte. Bis jetzt war Großbritannien jedoch kaum in das Interesse von Grindelwald gerückt. Er fokussierte sich mehr auf Europa, Amerika und Frankreich. Es gab Spekulationen, dass er auch Spanien bereits anpeilen würde, jedoch hielt ich dies eher als unwahrscheinlich..
Seufzend löste ich meinen Blick von der Zeitung.
Grindelwald's Macht breitete sich von Tag zu Tag mehr aus und das nur da die Ministerien so stur waren. Durch ihre unterdrückende Art trieben sie die Leute doch nur in seine Arme, jedoch war es beinahe sinnlos ihnen dies begreiflich zu machen. Besonders da sie mich eh schon im Visier hatten, wie sonst keinen anderen.

Ein letztes Mal blickte ich auf die Zeitschrift, welche sich bereits eine Seite weiter geblättert hatte, bevor ich apparierte.

Als Lehrer von Hogwarts hatte es seine Vorteile, Sonderrechte, was die Appariergrenzen anging, zu haben.
Geschickt entledigte ich mich meinem Mantel, welchen ich mit einer kleinen Handbewegung an einen Haken hängen ließ.
Flink zog ich meine Schuhe aus, welche sich von selbst ordentlich an die Wand, unter den Mantel stellten.
Mit einem Schnippen meines Zauberstabes entzündete ich die wenigen Kerzen in meinem Zimmer, welches danach sofort in einen wohligen Rot-Ton getaucht wurde.
Auch den Kamin entzündete ich, bevor ich langsam auf den Schreibtisch in der Mitte des Zimmer zutrat.

Ehrfürchtig ließ ich meine Finger über das glatte Holz streichen, bevor ich mich hinter diesen stellte. Etwas zog mich wie magisch an und ich erkannte, dass dieses Gefühl aus einer der verschlossenen Schubläden kam.
Unwohl öffnete ich die Schublade, welche ich am liebsten für immer verschlossen lassen wollte.
Zittrig schob ich meine Hand hinein, und spürte sofort eine pulsierende Wärme von einem Gegenstand darin ausgehen.
Behutsam, als könnte der Gegenstand jeden Moment zerbrechen, nahm ich ihn in meine Hand und betrachtete ihn. Es war ein silbriger, verschnörkelter Anhänger, mit zweit roten Punkten in der Mitte, welche miteinander zu tanzen schienen.
Schnell schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ich hatte diesen Anhänger seid Jahren nicht mehr in der Hand gehabt. Eigentlich nicht mehr seid dem ich in Hogwarts arbeitete. Jedoch war der Anhänger zu dem Zeitpunkt als ich ihn in das Fach legte, kalt und wirkte tot.
Jetzt ging aber eine Wärme von ihm aus und etwas das an einen pulsierenden Herzschlag erinnerte. Etwas, was seid Jahren nicht mehr geschah. Genaugenommen Seid einem bestimmten Abend nicht mehr...

Langsam hob ich das Schmuckstück vor meine Augen. Die beiden Punkte tanzten schneller als ich es in Erinnerung hatte.
Ein unangenehmes Gefühl durchfuhr mich, welches sich in meinem Bauch sammelte. Gedankenverloren lief ich zu meinem Fenster und sah nach draußen in die Dunkelheit.
Wie als würde ich dies jeden Abend machen, suchten meine Augen automatisch den Boden und den Himmel ab, als könnten sie dort irgendwo auf ein paar ungleicher Augen treffen. Mein innerer Verstand sagte mir, dass dies sinnlos sei, jedoch konnte ich dieses allzu bekannte Gefühl nicht abschütteln.
Ich bemerkte nicht, wie sich die Hand, welche nicht den Anhänger hielt, sich in das Fensterbrett krallte. Natürlich waren dort unten keine Augen zu sehen und auch sonst kein Lebewesen war da... Jedoch hatte ich nun eine grauenhafte Vorahnung und konnte nur zu Merlin beten, dass ich falsch lag...Jedoch bestätigte der Anhänger in meiner Hand mir etwas anderes.

Grindelwald war nun in genau dieser Sekunde irgendwo in Großbritannien. Etwas hat ihn hergelockt und ich konnte hoffen, das es nicht das war, was ich befürchtete. Denn wenn es so wäre, dann wäre auch Hogwarts kein sicherer Ort mehr.

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Ihr habt sicher bemerkt, dass dies nicht die versprochene Gramander Geschichte ist. Jedoch konnte ich bis jetzt immer noch kein Kapitel davon veröffentlichen (obwohl es bereits 5 sind), weswegen ich mich dazu entschied, es erstmal mit einer anderen Geschichte zu versuchen, in der Hoffnung, dass das andere Problem bald gelöst wird.
Ich hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen. Es ist für mich wirklich eine Herausforderung, einen so komplexen Charakter wie Albus in seinen Gedanken und Handlungen passend zu Papier zu bringen *schwitz*
Jedoch versuche ich mein bestes. ^^

Liebe Grüße : LadyGraves06.

When History Is Rewritten.Where stories live. Discover now