A little Party...

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Das erste was ich spürte war, wie unglaublich weich gebettet ich lag. Doch irgendwas stimmt nicht. War mein Arm eingeschlafen? Wieso kribbelte er so? 

Ich wackelte mit der Nase. Mein Traum wollte sich nicht so richtig abschütteln lassen, Realität und Fantasie verschmolzen miteinander. Vor meinen geschlossenen Augen tanzten noch immer die Schneeflocken und frischer kalter Wind wehte mir um die Nase während ich bei Sonnenschein einen Spaziergang im Wald machte. Trotz des hohen Schnees konnte man das Harz der Tannen riechen. Ich hatte das Gefühl, jemand würde neben mir laufen, doch ich traute mich nicht, mich umzudrehen, aus Angst der jemand könnte dann verschwinden. Ich mochte seine Gesellschaft.

Ich seufzte, drehte mich um und kuschelte mich tiefer ins Kissen. Kuschelte mich weiter an ihn. Mein Arm kribbelte erneut, während meine kalte Nasenspitze sich im Stoff des T-Shirts vergrub.

Halt.

Stopp

Langsam öffnete ich die Augen. Alles was ich sah, war schwarz. Und zwar nicht etwa, weil das Zimmer so dunkel war, dass ich nichts anderes hätte sehen können - tatsächlich waren meine Augen im Dunkeln ganz gut. Ich schah schwarz, weil ich keine 10 Zentimeter von einer breiten Brust entfernt war, über die ein schwarzes Shirt gespannt war. Langsam aber sicher verschwand das Gefühl von Schlaf und machte anderen Gefühlen platz.

Unglauben, Wut, Geborgenheit, Lust...

Ich schaute hoch in das wohlig schlafende Gesicht des Wikingers.

"Eric!"

Mein Fluchen verlor an Kraft, da ich flüsterte. Es kam mir nicht in den Sinn im dunklen des Raumes zu schreien. Eric grunzte missbilligend und zog mich dann näher an sich.

Überrascht schnappte ich nach Luft.

Was er tat war nicht weiter unanständig. Im Gegenteil. Er hatte zwar seine Hand um meine Hüfte geschwungen und mich näher an sich heran gezogen, doch seine Finger blieben brav über meinem Stoff und wanderten eher beschützend hinauf an meinen Rücken.

"Schlaf weiter", murmelte er und seufzte dann, die Augen immer noch geschlossen.

Ich öffnete ein paar Mal den Mund um etwas zu sagen und schloss ihn dann gleich wieder. Ich musste aussehen wie ein Fisch auf dem trockenen.

Wie kam er dazu, einfach in mein Bett zu steigen?

Und wie war er überhaupt in mein Zimmer gekommen? Ich hatte abgeschlossen! Kannte der Kerl den gar keine Grenzen? So wie er mich als menschliches Kuscheltier benutzte offensichtlich nicht. Ich sollte mich wohl aus seinem Klammergriff befreien und einen Aufstand machen... richtig?

Doch irgendwie war es so mekrwürdig tröstend hier in seinen Armen zu liegen, dass es mir schwer fiel diesen Schritt zu tun. Und ich war noch immer müde... so unglaublich müde. Mein Arm kribbelte erneut und ich drehte meinen Kopf um der Ursache auf den Grund zu gehen. Meine geschundene Schulter brannte und kribbelte, die Schmerztabletten hatten wohl aufgehört zu wirken. Außerdem war sie brennend heiß. Ich atmete scharf ein. 

Eric schlug müde ein Auge auf und sah mir zu wie ich versuchte für meine Schulter eine neue Position zu finden. Das blau seiner Augen leuchtete selbst im Dunkeln hell und stark. Ohne die Stille mit Worten zu durchbrechen, nahm er seine Hand von meinem Rücken und legte sie kurzerhand auf meine Schulter während er mich dabei auf den Rücken schob. Sein Arm lag schwer über meiner Brust während seine filigranen dünnen Finger als Kühlpack dienten. Augenblicklich wurde der Schmerz weniger und das Gewicht seines Armes auf meinem Brustkorb beruhigte mich. Erleichtert schloss ich die Augen.

"Danke", hauchte ich und war bereits wieder dabei, einzuschlafen. Ein zustimmendes Grunzen Erics war die Antwort und sobald uns wieder die Stille umschloss, war ich wieder eingeschlafen. 

The Guilty Ones // 2Where stories live. Discover now