Godrics Home

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Emotionslos biss Eric sich in sein Handgelenk und hielt mir den Arm hin. Blut tropfte an den Seiten an ihm herab. Ich zucke zurück.

"Was? Ich trinke dein Blut nicht!", schrie ich ihn beinahe an und machte einen weiteren Schritt zurück als würde er mich mit einer Waffe bedrohen. Ich konnte die Nachwirkungen vom davorigen Mal noch genügend spüren, vielen Dank auch.

Eric verdrehte die Augen, machte einen Satz nach vorne und zog mich näher an sich, seinen blutenden Arm jetzt nur Zentimeter von meinem Mund entfernt. Die Art wie er mich hielt machte es irgendwie möglich, dass ich das Pochen meiner Schulter nur bedingt spürte. Er war beinahe sanft.

"Bring mich nicht dazu, dich zwangs zu ernähren.", drohte er mir leise und hielt den Arm weiter unter mein Gesicht. Ich verzog die Lippen zu einem schmalen Strich und schüttelte den Kopf.

"Zwing du mich lieber nicht, meine kaputte Schulter noch einmal einsetzen zu müssen und dir deine Rippen zu brechen.", stieß ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Kurze Zeit war es still während wir uns ein Wettstarren lieferten, dann ließ er mich schließlich relativ unsanft los und trat wieder einen Schritt zurück. Ich taumelte etwas.

Als wäre nichts gewesen, verließ er den Raum wie zuvor sein... ja Himmel nochmal, sein Vater schätze ich, und rief mir in gleicher Manier über den Rücken zu: "Dann beeile dich lieber Mal, wir müssen los.", und verließ die Kirche.

Ich wusste gar nicht wie angespannt und unwohl ich mich in der Kirch gefühlt hatte, bis wir schlussendlich draußen waren und ich die frische Nachtluft einatmen konnte. Ich seufzte. Es tat zwar immer noch höllisch weh, doch ich hatte schlimmeres erlebt.

"Ich renne dir nicht sofort hinterher nur weil du das sagst!", maulte ich während ich hinter ihm her rannte, nur weil er es gesagt hatte. Erbärmlich. Auch Eric grunzte wissend.

"Sicher."

Wieso musste er so niedlich aussehen, wenn ich ihn aus ganzem Herzen hassen wollte. Wieso flatterte mein Herz, wenn ich mich mit ihm stritt. Die Götter trieben doch ihre Späßchen mit mir. Ich rieb mir die Stirn als versuche ich die Gedanken aus meinem Kopf zu radieren. Mir war schwindelig. Eric blieb stehen und ich rannte gegen ihn.

"Jeeez, sag doch was du großer Klotz Muskeln", brummte ich, was Eric dazu brachte seine Augenbraue hochzuziehen.

"Wie viel Blut hast du verloren?", fragte er ungläubig. Ich schnaubte.

"Genug, viel, nicht zu viel. Hab schlimmeres überstanden."

Eric brummte bewegte sich aber nicht. Nun war es an mir eine Augenbraue zu heben.

"Also..."

"Also?"

"Können wir weiter?"

Er sah mich an als wäre ich doof.

"Wohin?"

Hatte ich meinen Kopf irgendwo gestoßen und es vergessen? Hatte er nicht eben gesagt ich solle mich beeilen damit wir zu Godric fahren?

"Wollten wir nicht los?!?"

Eric schmunzelte. Es war nie ein gutes Zeichen wenn er auf diese Art und Weise seinen Mund verzog. Ich wusste ich würde nicht mögen was als nächstes passieren würde. Und ich sollte recht behalten.

Ich war in seinen Armen und 10 Meter in der Luft bevor ich mich beschweren konnte.

"Oh Gott, nicht schon wieder..."

Eric lachte. Ich glaube langsam, dass ich sein Lachen noch mehr fürchtete als sein Grinsen. Der Mann hatte einen verdrehten Sinn für Humor.

"Wir können gerne wieder kuscheln, wenn dir das lieber ist, aber ich dachte so wäre es vielleicht besser mit der Schulter."

The Guilty Ones // 2Where stories live. Discover now