Chapter 10. - the girl beside you

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Scarlett's Point of View.

12. Mai, 2014.
Eine Woche vor meinem Geburtstermin.

Ich wurde wirklich nervös, I can tell. Mir ging mein Arsch auf Grundeis. Normalerweise war ein Kaiserschnitt geplant. Aber ich hatte immer mehr Wind davon bekommen, wie oft es passiert, das Frauen durch eine normale, 'natürliche' Geburt mussten - sofern man diese Höllenqualen als 'natürlich' bezeichnen konnte - weil sie vorher schon Wehen bekommen haben und die Fruchtblase geplatzt ist.

Ich saß erneut bei meinem Arzt, und wartete nervös darauf, dass endlich das Behandlungszimmer betrat. Ich kaute auf meinen Nägeln herum, wie ich es immer tat sobald ich nervös wurde. Nach einer kurzen, netten Bergrüßung bat er Mich auf der Liege platz zu nehmen und meinen Oberkörper freizumachen. Ich gehorchte und wartete darauf, dass er etwas sagte, während er auf den Bildschirm starrte.

"Ist Ihnen in letzter Zeit öfter schlecht, schwindelig, kriegen öfter Senkwehen?" hinterfragte er, ohne seinen Blick von dem Bildschirm abzuwenden. "Uhm ja, seit mehreren Tagen schon" sagte ich nachdenklich. "Ist etwas mit meiner Kleinen?"

ich hatte Angst vor seiner Antwort, bis er erleichternd Auflachte. "Nein, nein ganz und gar nicht, sie ist nur sehr aktiv. Hören sie, wenn sie das nächste mal schlimme Schmerzen haben, und es nicht mehr auszuhalten ist, sollten sie wirklich ins Krankenhaus fahren" er sah mich durchdringlich an und ich nickte. Ich hoffe so sehr, dass ich diesen verdammten Kaiserschnitt bekomme und es sich Darcy weiter bequem macht.

Tritt mich ruhig, hau mich, schlag mich. Mach mich fertig. Aber bitte, bleib drin.

Kurz nach seiner Untersuchung gab er mir die Bilder und ich bedankte Mich herzlich, bevor ich den Raum verließ und mich auf den Weg nachhause machte. Schlagartig kamen mir bei dem Gedanken an meine gesunde Tochter wieder Liam's Worte in Erinnerung. Er sagte, ich solle mit Harry reden, er würde es mir sicherlich erklären wollen. Aber was erklären? Was gibt es noch zu entschuldigen, beziehungsweise zu erklären, was er damals getan hat. Und ich denke, selbst wenn dieser Mann gute Gründe hatte, würde es lange lange dauern, bis ich ihm verzeihen kann. Denn selbst der beste Grund den er auf dieser Welt haben könnte, kommt für Mich nicht gegen wahre Liebe an.

Auf dem Weg nachhause kam mir ein altbekanntes Gesicht entgegen. Ich war zur Abwechslung mal zufuss, weil es vorbeugen soll und es definitiv gesünder für uns beide ist, zudem ist der Arzt allerhöchstens 10 Minuten von Mir entfernt. "Harry?" fragte ich als er mich ansah. Jedoch war er nicht alleine, er hatte ein blondes Mädchen unter seinem Arm. Erneut ein Schlag in die Magengrube. "Oh, hey Scarlett" er wurde rot. Das wurde er immer, wenn er sich ertappt fühlte.

Nachdenklich musterte ich das Mädchen neben Ihm. Sie lächelte, sah eigentlich recht freundlich aus. Aber irgendwas passte mir an Ihr nicht. Wahrscheinlich war sie mir zu hübsch. Denn seitdem ich schwanger bin, und unzählige Kilo zugenommen habe, finde ich Mich neben jedem anderen Mädchen einfach hässlich und dick. Ich kann mich nicht so kleiden, wie ich möchte, hab nicht die Kraft, mich richtig zu schminken. Es war alles eine Qual.

"Viel Spaß euch noch" murmelte ich enttäuscht, und ich glaube, er merkte es. "Scarlett, ich" er schaffte es nicht weiter, denn ich presste mich bewusst zwischen die Beiden und ging, schneller als davor, davon. Ich wollte ihn nicht sehen, nicht hören, nichtmals wissen, dass es ihn gibt.

Harry's Point of View.

Verdammt. Ich wollte es ihr erklären, aber sie hatte Mir nicht einmal die Chance dazu gegeben! Manchmal hasse ich die Tatsache, dass ich nicht das herüberbringe, was ich eigentlich will. "Hat sie etwas?" fragte Mich Gemma. "Nein, ich glaube, sie war einfach nur müde. Sie war beim Arzt" ich lächelte meine Schwester schwach an. Scheinbar verstand sie meine Traurigkeit und lug Mich dazu ein, mit ihr etwas im Starbucks trinken zu gehen. Wirklich viel Lust hatte ich jetzt nicht mehr, aber ich sagte dennoch zu.

Alles, was momentan in meinem Kopf war, war die Frau die ich so sehr vermisse wie die Wüste den Regen. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, mit den Monaten in denen ich von Ihr getrennt war, wurde es täglich schlimmer. Damals war ich dumm und ich habe ihr verdammt wehgetan. Mich würde es nicht wundern, wenn sie unsere gemeinsame Tochter am liebsten von Mir fernhalten würde. Aber ich weiß, Scarlett ich dafür kein Mensch. Sie weiß, ich liebe die Kleine.

"Hier" meine ältere Schwester riss Mich aus meinen Gedanken und stellte mir lächelnd mein gewünschtes Getränk vor die Nase. "Danke, Gemma" sprach ich gedankenverloren, rührte ein paar mal in dem Tee rum, bevor ich den ersten Schluck nahm. Niemand sagte etwas, bis Gemma nach gefühlten Stunden endlich die peinliche Stille brach.

"Erzähl schon, was passiert ist" hauchte sie und sah hinab auf ihr Getränk. "Wieso seit ihr getrennt?" machte sie es deutlicher. Angespannt atmete ich laut aus. Ich wollte darüber nicht reden. "Ich erzähle es dir ein andern mal, so gerne würde ich das jetzt nicht besprechen. Aber ich liebe sie noch genauso wie damals, obwohl ich es beendet habe" gab ich zu. Sie sah verwirrt aus und hätte am liebsten einfach weitergefragt, aber sie nahm Rücksicht auf Mich und meine Gefühlslage.

Ich schämte mich irgendwie jedesmal, wenn ich das sage. Nicht, weil ich sie noch liebe. Sondern vielmehr deswegen, dass es total bescheuert klingen muss, zu sagen, ich liebe sie noch aber gleichzeitig zugeben zu müssen, dass ich derjenige war, der schlussgemacht hat.

Nach einer oder zwei Stunden, ich wusste es nicht genau aber es war mir auch eigentlich egal, brachte ich Gemma in ihr neues Zuhause. Sie kam heute wieder, nachdem sie jahrelang im Ausland war. Sie hatte inzwischen ein kleines Apartment gefunden, welches ich in ihrem Auftrag einrichten ließ. Frustiert ignorierte ich das Klingen meines Handys, welches sich in meiner Hosentasche befand, als ich alleine auf dem Weg zurück zu den Jungs war.

Ich kickte einen grauen Stein am Straßenrand weg, er spiegelte mich wieder. Trostlos, Alles was ich jetzt noch wollte, war meine Ruhe. Ruhe vor den Jungs, Ruhe von meiner Schwester, Ruhe vor jedem Mensch, der mir noch über den Weg läuft.
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Kapitel 10.
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Wie gesagt: Meinungen und Votes sind immer Willkommen. Es kostet euch wenige Sekunde eurer Zeit, um Mich glücklich zu machen. Danke im voraus an jeden, der es tut. :)

Ich liebe jeden einzelnen von euch!
Vanessa. x

PS: you're beautiful.

I miss you, daddy. » harry stylesOn viuen les histories. Descobreix ara